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Kategorie: Berichte aus dem Pit
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Veröffentlicht: Mittwoch, 03. Dezember 2025 19:39
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Geschrieben von Philipp Wolter
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Zugriffe: 232
Bucket-List-Alarm, Extremlevel! Wie konnte es aber dazu kommen, dass mich JETHRO TULL seit meiner Teenagerzeit begeistern, ich die Band aber bisher NOCH NIE live gesehen hatte? Ich kann tatsächlich selbst nur spekulieren. Möglicherweise schien mir die Existenz von JETHRO TULL gewissermaßen selbstverständlich, so dass ich keine Eile verspürte. Auch war und bin ich natürlich eher dem Underground zugeneigt und all die kleinen Knüppelkonzerte gingen möglicherweise vor. JETHRO TULL spielen auf der Kieler Woche? Egal, lieber in den Krustenkeller zu BRUTAL GLÖCKEL TERROR, die lösen sich bestimmt nach dem Demo auf, während der Mann mit der Flöte noch in 100 Jahren dudeln wird.
In den letzten zehn, zwanzig Jahren hat sich da aber etwas in meiner Wahrnehmung verändert. Gerade alte Legenden und Lieblingsbands sollte man meiner Meinung nach mitnehmen, so lange man die Chance hat. Dio, Lemmy, Ozzy… zum Glück habe ich da nicht zu lange gewartet. Und überhaupt schätze ich diese Platten aus den Sechzigern und Siebzigern heute besonders. Es ist erstaunlich, was man da heute noch alles entdecken kann! Im Falle von JETHRO TULL ist eigentlich jede LP ein kleiner Schatz, in dem sich Momente voller Magie verbergen.
MJ ist mir in ihrer JEHTRO-TULL-Geschichte einen Schritt voraus. Als Mädchen hat sie sich unter dem Vorwand, „zusammen Hausaufgaben zu machen“ zu einer Freundin begeben und ist mit der auf ein Festival gerollt. Dort sah sie Ian Anderson und seine Truppe, allerdings ohne den Bandnamen zu erfahren. Musik und Präsenz flashten sie eigenen Worten zufolge zutiefst – Anderson zog das volle Programm durch durch, zockte auf einem Bein, beugte sich tief in den Fotograben und flötete alle ins Koma. Nur gab es damals kein Backdrop, kein Info und niemand konnte ihr später verraten, wie denn diese Wahnsinnsband geheißen habe. Erst Jahre später erschallten aus dem Zimmer eines WG-Mitbewohners plötzlich Klänge, die MJ sofort identifizierte. An die Tür gebollert, selbige im gleichen Moment aufgerissen und reingebrüllt: „WIE HEISST DIESE BAND?“

Bilder von MJ.
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Kategorie: Berichte aus dem Pit
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Veröffentlicht: Montag, 01. Dezember 2025 21:34
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Geschrieben von Steffen Frahm
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Zugriffe: 388
Anläßlich des gerade erschienenen HüDü-Livesets von Numero Group schrieb mir vor ein paar Tagen ein Freund (deutlich jünger an Jahren als ich), dass dieses phänomenal gute Dokument ja aus einer Zeit sei, in der ich sie auch live gesehen hätte. Ich war versucht, zu sagen: „Well, yes, Alter, und es war ein totaler Blast“ - aber ich war nie auf einem HÜSKER-DÜ-Konzert. 1987 kaufte ich mir die „Warehouse“, dann die „Land Speed Record“ ziemlicher Kulturschock (auf den ich aber dank SPEX nicht ganz unvorbereitet war, ja, Kinderlein, stellt euch vor, es gab kein Internet), dann die „Zen Arcade“, nach der meine Innenwelt zum Glück nie mehr war wie vorher. Ich spüre dieses aufwühlende Kunstwerk von einem Punk-Album bis heute in mir. Reoccurring dreams.