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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Freitag, 09. April 2010 00:00
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Geschrieben von Andy
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Zugriffe: 830
-Indyus- - Ashes of dystopia (Eigenproduktion)
So sehr der aktuelle Retrothrash Trend auch gehypt wird, muss ich sagen, mehr ist es auch nicht, nur retro und ein Hype, eben ein Trend. Ich bin nicht alt genug, um die wilden Zeiten des Thrashs mitbekommen zu haben, wodurch ich mich dann auch nicht zurückerinnern kann an “damals” und so bleiben nur junge Bands, die den Sound ihrer alten Helden kopieren. Den Österreichern -INDYU- kann man das aber nicht vorwerfen. Die vier noch nicht sonderlich alten Herren nehmen die wilde ungezähmte Energie der frühen Thrashmetalphase und verbinden sie mit der technischen Versiertheit der aktuellen Deathmetal-Generation. Dazu noch ne punkige Attitüde, etwas D.I.Y. und ne Prise old school New York Hardcore der Marke WARZONE. Garniert wird das Ganze mit kritischen Texten und fertig ist ne geile Metalplatte! Der Sound ist amtlich und drückt schön. Das Artwork wurde von Headsplit-Design beigesteuert, die ja im Moment jede Plattenhülle zieren. Tolles Gesamtwerk, sollte man sich und seinen Ohren mal antun!
Andy
8 Punkte
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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Mittwoch, 07. April 2010 00:00
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Geschrieben von Andy
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Zugriffe: 914
Japanische Kampfhörspiele - Bilder fressen Strom
(unundeux)
JAKA und immer wieder JAKA! Keine andere Band hatte so oft das zweifelhafte Vergnügen, von mir rezensiert zu werden. Auch an der aktuellen Scheibe “Bilder fressen Strom” darf ich wieder meine Kritik äußern. Obwohl eigentlich hab ich gar nichts auszusetzen, denn der Weg zurück in (punkige) Grindgefilde, den die Jungs auf “Luxusvernichtung” eingeschlagen haben, wird konsequent in Richtung der eigenen Wurzeln weitergegangen. Bedeutet: weniger Deathmetal, mehr Grind. Dadurch klingt die Musik wieder um einiges lebendiger als zum Beispiel auf der Split mit EISENVATER.
Die Vocals sind noch kreischiger und teilweise noch schneller als je zuvor und trotzdem besser verständlich als auf den vorigen Werken. Als Gastsänger auf den Songs “Deutsche” und “Links” konnte man Prollpunkikone Willy Wucher von PÖBEL & GESOCKS gewinnen. Wo wir gerade beim Namedropping sind: Abgemixt wurde das ganze vom Ex-Dänen, jetzt Teilzeit Italiener Jacob Bredahl (Ex-HATESPHERE, jetzt ALLHELLJULIA). Der seine Arbeit mal wieder gewohnt gut gemacht hat und eine klare und druckvolle Produktion abgeliefert hat. Ein weiterer Punkt, der die Platte so lebendig macht, ist, dass jede Menge First takes den Weg aufs fertige Album geschafft haben und somit auch kleinere Fehler, die aber keinesfalls negativ auffallen, sondern vielmehr sympathisch sind, besonders in einer Zeit, in der oftmals die Songs bis zum Tod am Computer seziert werden.
Die Texte halten die gewohnte Qualität und manchmal werden sogar neue Höhen erreicht wie im Song “Minderleister”, in dem es heißt: “Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie wenig Geld man braucht / wenn man ganz einfach nicht alles glaubt“ oder herrlich zynisch im Song “Angriff auf die Zivilisation”: “Weltuntergang, Morgen schon / Stammzellenforschung, Transplantion / Gencode geknackt, den Tod vertagt / noch mal Glück gehabt”. Ansonsten werden soziale, gesellschaftliche sowie politische Missstände mit einer charmant uncharmanten Art angeprangert, wie nur JAKA es können. Das Design des Booklets führt fort, was im “Rauchen und Yoga”-Beiheft angefangen worden ist. Es werden hübsche und schreckliche Fotos zusammengeschnibbelt, wodurch so groteske Kunstwerke entstehen wie schöne Bikinimädchen, die sich im Schlachthaus sonnen und auf den Metzger warten. Die Vinylversion mit schickem Klappcover wird übrigens nicht vom JAKA eigenem Label unundeux raus gebracht, sondern von We deliver the guts. Ein Muss für jeden Grindfan und alle, die auf gute Texte Wert legen.
Andy
9,8 Punkte