TEMPLE OF BRUTALITY -lethal agenda

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Reingehört aufgrund des coolen Bandnamens (Klischee zieht) und zum ersten Mal positiv überrascht gewesen. Der Sound ist ja nicht nur fett, sondern auch noch schön dreckig? Der klingt eigentlich typisch nach analog. Schön echt und ungeschliffen. Zweite Überraschung: geile Musik, Mann! Thrash! Wobei das so nicht ganz stimmt. Die Platte bewegt sich tempomäßig zum größten Teil im Midtempo-Bereich, hat neben dem üblichen unmelodischen Geschredder an der Gitarre auch Parts aufzubieten, die an Pro-Pain oder Prong erinnern und stinkt eh an allen Ecken und Enden nach Hardcore. Zeckentexte, volle-Möhre-Anti-Ami-Motive im Booklet, hardcoriger Gesang, der irgendwie an Cal von Discharge (in etwas tiefer) erinnert. Obwohl die Stilmittel alle schon bekannt sind, erreicht die Truppe sogar so was wie eine gewisse Eigenständigkeit dadurch, dass man das alles selten in dieser Kombination gehört hat. Gut gespielt isses auch, vor allem der Schlagzeuger hat da ein paar coole Ideen. Und immer wieder diese räudige Untergrundproduktion, die so richtig schön nach Straße klingt. Diese Platte müsste eigentlich sowohl für Fans von Accu§er und Sacred Reich als auch für Anhänger von Hatebreed und Integrity interessant sein. Die letzte Überraschung will ich auch noch ausplaudern: hier spielen große Namen mit, was man allerdings weder der Mucke noch dem Sound anhört und wofür auch mit keinem Aufkleber Werbung gemacht wird. Das ist tapfer und viel zu selten. Gitarre: ex-Belladonna, Bass: ex-Megadeth, Schlagzeug: W.A.S.P.

templeofbrutality.com 

hendrik 

---Punkte: 8
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V.A.-"Deathophobia IX"

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V.A. – "Deathophobia IX"Do-CD (Earth A.D.) Gewohnt günstig – 10,- Euro für ein fettes Digipack zwei Booklets, zwei CDs und 35 Songs – kommt die neunte Auflage der Deathophobia-Serie, wobei das Artwork wieder ästhetisch und stilvoll ausfällt. Wo auf anderen Samplern dieser Art Totenschädel und Skelette rumhühnern, umspannt hier noch Haut das keineswegs verfallene Fleisch der nackten Schönen, die in mannigfacher Variation und schick im Stile klassischer Malerei in Pose gesetzt wird.Nu, natürlich können einem nicht alle Songs gefallen, schließlich handelt es sich um Undergroundkapellen verschiedener Hartwurstbereiche, aber die Trefferquote ist erfreulich hoch. Besonders positiv aufgefallen sind mir STIGMATIZED (fetter Death Metal mit Obituary-mäßigem Sänger), DEFECTION (Old School Thrash), POWER (schön straight und thrashig, geile Whisky-Röhre), XENOTAPH (fieses Death Metal-Geholze), CENTAURUS A (technischer, aber schön knüppeliger Death Metal), THE DARK UNSPOKEN (Electro Goth a la JANUS), FACE DOWN HERO (Neo Thrash) oder SICK OF SOCIETY (räudiger Rüpel-HC). He, da hat sich sogar ein Kieler Solo-Projekt darauf verirrt, BILMUS nennt der verantwortliche Macker seinen „Forschungsmetal vom Feinsten“. Ha, das schreit ja nach genauerer Nachforschung! Das Dremu-Interview ist Pflichtsache… Okay, aber zurück zum Sampler: Wendet euch bei Interesse an www.earth-ad.com, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Philipp  

---Punkte: 8
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V.A. - "Minimum Rock'n'Roll Volume 1" (LP – Notaufnahme Schleipladde / Eisbär Records)

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V.A. – „MINIMUM ROCK’N’ROLL Vol. 1 / NORDSCHROTT, VAMOS BLATELLA, FILIBUSTERS“(LP – Notaufnahme Schleipladde / Eisbär Records) Hier haben wir es mal richtig mit D.I.Y.-Action zu tun: Drei Undergroundkapellen aus Schleswig kloppen ihren Zaster auf einen Haufen, ballern bei Uller Nagel jeweils 5 – 6 Songs ein und veröffentlichen diese schicke Vinyl-LP. So soll es doch sein! NORDSCHROTT verbinden Pogopunk mit leichten Metallanleihen und erzeugen so einen nach vorne gehenden Mix. Klingt irgendwie nach Bier, Schweiß und ungewaschener Unterwäsche. „Arschgesicht“, „Nr 1“, „Deportation“, „Dead Bodies On The Floor“, „Corruptionist“ und „Groundstaff“ heißen die Songs, deren Texte zwischen Deutsch und Englisch pendeln und mit der dicken Keule auf Kirche, Staat und erbärmliche Spacken einprügeln, die dem Punkrock im Wege stehen. Den Pogofaktor treiben VAMOS BLATELLA dann noch etwas höher, geil ist gleich der Anfang des ersten Songs „Alte Feinde“, welcher das „Mission Impossible“-Thema auffer Gitarre aufgreift, bevor man fröhlich weiterbratzt. Auch hier in jedem Song ’ne hasserfüllte Ansage, sei es über die Situation „Morgens 9:30 im Kessel“ oder hinsichtlich Hirnamputierter im „Medienrausch“. Mit FILIBUSTERS wird es etwas melodischer, mitsingkompatible Refrains im COCK SPARRER-Stil treffen auf richtig alte Schule-Punkrock. Textlich gibt es auch mal positive Vibes! Muss ja auch mal sein zwischen all dem Ausgekotze. So huldigt man „Joey Ramone“ oder einfach dem Leben anner Küste: „The westcoast – the shrimp toast / Der Klabautermann ist the bad ghost“ („La Costa Burracha“) – find ich geil, denn Berge saugen, stehen nur dem Ausblick und frischem Wind im Weg, ey.

Aufgemacht ist dieses Teil äußerst liebevoll – schickes Cover, Poster drin, vierseitiges Beiheft mit amtlich Texten und Fotos, Aufkleber und uringelbem Vinyl. Hell yeah, limitiert auf 500 Viecher, also schlagt zu!

Philipp http://www.myspace.com/filibusters06www.nordschrott-hc.dewww.myspace.com/nordschrottwww.vamos-blatella.dewww.myspace.com/vamosblatellawww.notaufnahme-schleipladde.dewww.eisbär-records.de

 

---Punkte: 9

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JERNIGAN-"Tiefenrausch"

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JERNIGAN – „Tiefenrausch“(CD – Eigenproduktion) Hardcore/Punk ist heutzutage ritualisiert und voller Stereotype – selten tauchen im Einheitsbrei der Bands noch Namen auf, die individualistische Wege gehen und aussagekräftige Inhalte vermitteln. JERNIGAN sind so eine Ausnahme.Vor etwas über einem Jahr hamwer hier „Fragment“ behandelt, jetzt gibt es sieben neue Songs, deren Titel bereits hellhörig machen: „Che Guevara in der Einkaufspassage“ oder „Ellenbogenmensch“ etwa. Die auf Butterbrotpapier gedruckten Texte (genial!) halten, was die Titel versprechen: „Es wird nicht alles gut, wenn du dich nicht veränderst. / Es wird nicht alles gut, wenn du bleibst, wer du bist.“ („Deus Ex Machina“) oder „Materielle Sicherweit unser größtes Seelenheil, / wir brauchen Bestätigung für unser Leben aus zweiter Hand.“ („Sequenzen“). Wie schon auf „Fragment“ vermittelt auch die Musik eine sehr depressive und intensive Stimmung. Nein, JERNIGAN ziehen den Hörer nicht nur einfach runter, sie kreieren/erzeugen auch Wut und Wille zur Veränderung. Der Sänger schreit, spricht und flüstert, die Band agiert mal stürmisch, mal ruhig. Noisig, rhythmisch, technisch, aber nicht uneingängig! Irgendwo hab ich eine Stilbezeichnung für JERNIGAN gelesen: Schrei-wenn-du-brennst-Hardcore. Passt!http://www.jernigan.de

Philipp

 

Jernigan Bandfoto

---Punkte: 9
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TOURETTES SYNDROME-Sicksense

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Aufmerksam geworden bin ich auf diese neue australische Band durch drei Dinge. Erstens durch einen Verriss in einer großen Hochglanzzeitschrift, zweitens durch Neuron-Schlagzeuger Jürgen, der sie live gesehen hat und sie irgendwie seltsam, aber geil fand und schließlich durch die Tatsache, dass sie Labelkollegen von Noise Forest sind. Also mal reingehört. Ergebnis: unkategorisierbar. Also, die Songs sind größtenteils eher langsam oder im Midtempo, aber es gibt auch mal was vors Maul. Die Gitarren tiefgestimmt, die Riffs drücken simpel, aber immer wieder auch mal schräg. Der Sound ist schön Untergrund, mit Ecken und Kanten und trotzdem fett wie sich das gehört. Zentraler Punkt ist aber klar die Sängerin. Sie hat eine volle, tiefe Stimme, mit der sie auch umgehen kann und die sie sehr vielschichtig einsetzt. Es gibt tolle, düstere Melodien en masse, aber auch Gebrüll, Gegrunze und gelegentliches Gekreische, was das Frollein ein wenig in die Nähe von Dawn Crosby (Fear Of God) oder Karyn Crisis (Crisis) rückt. So, wie nennt man nun diese Musik? Man weiß es nicht, und eigenständige Bands sind selten. Im weitesten Sinne ist es schon Metal, und wer sich eine etwas straightere und weniger psychotische Version der vorgenannten Bands und ihrer Sängerinnen vorstellen kann, auf klasse Melodien und Platten mit lo-fi-Charme (bezogen auf den Sound, nicht auf das Handwerk) steht, der macht hier nix verkehrt.

tourettes.com.au

tourettessyndrome.de 

---Punkte: 7
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