HALLOWS EVE-"Evil Never Dies"

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HALLOWS EVE – „Evil Never Dies“ (Xtreem Music)

Warum schreibt man Plattenrezis? Einerseits sicher, um seine Begeisterung über ein neu entdecktes akustisches Juwel kundzutun. Andererseits auch, um vor faulen Fischen zu warnen! Genau dieser letztere Fall tritt hier ein: HALLOWS EVE haben mit „Tales Of Terror“ und „Death & Insanity“ zwei Scheiben gemacht, die für mich zu den 100 besten Releases überhaupt zählen. Nun demontiert sich eine Legende: „Evil Never Dies“ kommt in coolem Comic-Cover, aber der Inhalt ist eine faustdicke Enttäuschung, ja regelrecht ein Ärgernis. Über die dünne Produktion mit ihren pappigen Drums will ich mich gar nicht so sehr aufregen, schließlich ist die Platte zunächst als Eigenproduktion erschienen. Aber das langweilige Songwriting und der durchschnittliche Gesang können einer LEGENDE wie HALLOWS EVE zu wirklich keiner Sekunde gerecht werden. Was hat sich Tommy Steward dabei bloß gedacht? Das Manko liegt gar nicht darin, dass die Band plötzlich krampfhaft versucht, zeitgemäß zu klingen. Nein, die Songs sind einfach langweilig und durchschnittlich! Mann, es ist schon traurig, dass diese Platte unter diesem Namen erscheint, der für innovative und heftige Songs stand.
I lost reality long ago, now I live in a HORRORSHOW….

---Punkte: 2
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M.A.N.-Obey Consume Reject

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M.A.N. Obey Consume Reject

Schon wieder ne neue Band mit Tony Jelencovich als Boss. Er war Sänger bei den geilen B-thong , Sänger/Gitarrist der noch geileren Transport League und kurzzeitig bei Mnemic ein-und wieder ausgestiegen. Es war wohl wieder Zeit für was anderes, und so gibt es nun M.A.N. Der arschcoole Mix aus Metal, Hardcore, New Orleans-Riffs, ein wenig Schweinerock und Texten mit Hirn und Gewissen, der Transport League so cool machten, ist weg. Bei M.A.N. gibt es dafür - Achtung, das "N-Wort" - nu-metallische Grooves, tiefgestimmte Gitarren mit simplen, fetten Riffs und zwischen Geshoute und melodischen Gesangslinien pendelnde Vocals. Das hatten wir doch schon vor Jahren erledigt geglaubt? Stimmt. Der Sound ist dick und klingt nach Band und nicht nach Computer, geht also in Ordnung. Texte sind nicht abgedruckt, scheinen aber wieder auf der Habenseite der Truppe zu stehen. Spielerisch ist natürlich auch alles sauber umgesetzt. Aber nu: ist das gut? Und noch wichtiger: braucht man das, nachdem das unsägliche Nu-Metal-Genre so erfreulich tot ist (und durch die ebenso schlimme Seuche Metalcore abgelöst wurde)? Die erste Frage kann man recht gut beantworten: man muss zugeben, dass dies für sich genommen eine gute Platte ist, wenn sie auch mit meiner Lieblings-Transport-League-Scheibe "Satanic Panic" nicht mithält. Die Songs sind einfach, effektiv, eingängig und eignen sich prima zum Rumhüpfen, wenn man denn drauf steht. Zweite Frage: die Jungs sind mit diesem Sound sicherlich etwas spät dran, aber ob man das braucht, kann nur jeder selber beantworten. Dass sie mit so einer klar an einem (toten) Trend orientierten Platte jetzt erst kommen, rückt das Ganze ja fast schon wieder in ein sympathisches Licht. Die Exploited von heute sozusagen: "Nu-Metal´s not dead", höhö. Ich mag´s. Fans von Mudvayne und Konsorten sollten im März 2007 mal Ausschau halten, dann erscheint das Ding in Germoney. Vorher ist es nur als Import zu kriegen.

manmusic.tk

---Punkte: 8
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DISTURBERS-"The Dawn Of A New Threat

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DISTURBERS – „The Dawn Of A New Threat“

7“ (Klartext Records)

 

Ich weiß GENAU, seit wann ich diese Siebener besitze – nämlich seit dem 30. September, genauer dem BONEHOUSE-Abschiedsgig, bei dem Gerrit von Klartext ’nen Stand hatte und erstmalig dieses Schmuckstück pressfrisch auf den Verkaufstresen knallte. Hab auch brav gelöhnt und mich nich durchgeschnorrt!

Tscha, satte DREI MONATE lang hab ich das Ding nun rauf- und runtergehört. Ich hatte von der Band nämlich den Auftrag, es auf möglichst jede Lebenslage hin zu testen. Und nu verkünde ich: Dieses Ding vertreibt IMMER und zu JEDER GELEGENHEIT Kummer und Sorgen! Ihr könnt es während des Frühstückens hören, beim Aufräumen, beim Geschlechtsverkehr, als Hintergrund zum Korrigieren von Klassenarbeiten, zur schnelleren Erledigung von Putz- und Staubsaugnervkram, als Ersatz zum Ton des Fernsehers (in jedem Falle besser als der Mist inner Glotze) UND ihr könnt auch einfach nur dasitzen und euch darüber freuen, wie geil doch diese fünf Tiere rocken!

Die vier Songs „You Make Me Sick“, „Hate To Skate“, „Bonebreaker“ und „Outside“ kennter eh alle von den Konzis der DISTURBERS. Ich brauch euch daher kaum so allgemeine Dinge zu vertellen, wie z.B., dass DISTURBERS einfach schnurstracks auffe Omme verteilen und knallharte, räudige Hardcore/Punkbrecher mit dem Schuss Melodie, der süchtig macht, spielen. Das wisster eh alle, oder? ODER?

WAS man aber anfügen könnte: Sound geil, Cover geil, Texte bei, Kontakt disturbers.de. Ach ja, und sie haben doch tatsächlich das „Er ist auch sauer“-Sample aus diesem TV-Sensationsfilmchen über Staßengangs auffem Ostufer reingebastelt. DAS sind mal kulturell wertvolle äh Querbezüge!

 

Philipp

---Punkte: 10
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LIPSTIX-"Paradise In Hell"

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LIPSTIX – „Paradise In Hell“
(Big F Promotion)

Hm, ziemlich durchschnittlicher Bubblegum-Girlie-Pop-Punk ist auf dieser EP vertreten. Die Melodien sind ganz nett, aber wahrscheinlich bin ich einfach nicht der Richtige, um dieses Teil zu reviewen. Für mich klingt das alles doch zu harm- und zahnlos. Auch die Texte helfen nicht viel weiter und scheinen sich eher um die Suche nach Mr. Right zu drehen, was mit dem entsprechenden Zynismus ganz nett sein könnte, hier jedoch eher die Gedankenwelt durchschnittlicher Teenager widerspiegelt. Und YEAH, was bin ich glücklich, diesem Alter und diesen Problemen schon LANGE entronnen zu sein. Die LIPSTIX sind laut Promo denn auch erst im Durchschnitt umme 18, vielleicht entdecken sie ja noch den Crustcore und knattern in ein paar Jahren voll nach vorne? In der Zwischenzeit hör ich mir lieber die APOCALIPSTIX an…

Philipp

---Punkte: 5
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MORBUS DOWN-"Discountplatte"

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MORBUS DOWN – „Discountplatte“

CD (Eigenproduktion)

 

Also erstmal Daumen hoch für die coole Aktion, diese Scheibe für 0,99 Euro rauszuhauen! In Verbindung mit dem Titel „Discountplatte“ und dem Cover (vorne Einkaufswagen, hinten Kassenbon…) ham MORBUS da mal ein richtig stilvolles Konzept am Start…

Musikalisch machen die Kieler Hau-Drauf-Bollos da weiter, wo sie bereits mit „Stumm“ für Verwüstung gesorgt hatten, bauen allerdings auch einige zusätzliche Elemente in ihre Songs ein. So gibt es einige Rock’n’Roll-Parts zur Auflockerung und für „Unsere Art“ haben die Jungs sogar Oppas Akustikklampfe gestohlen. Natürlich gibt es im Endergebnis dennoch fast durchgängig auf die Mütze, aber eben etwas effektiver gespielt und mit besserem Songwriting. Semmel schreit krasser denn je, im Vergleich zu früher nicht mehr so tief, wohlmöglich aber noch angepisster. Ab und zu könnte er mal variieren und einen Gang zurückfahren, insgesamt klingt das Gebrüll fast schon übertrieben brutal. Dazu kommen natürlich Backgrounds und der melodiöse Gesang von Drummer Svenosch. Die Stücke sind bis auf eins alle unter drei Minuten, bei Ballermucke meist ein gutes Zeichen – don’t bore us – get to the chorus, heißt et ja schließlich!

Textlich scheinen mir MORBUS dieses Mal weniger politisch vorzugehen, zwei Texte handeln offenbar vom Feiern („Gammel und Ranz“ und „Unsere Art“) und kommen mit der gepflegten Ladung Prolligkeit, die man von der Band gewohnt ist. Sofern ich denn die Urlaute auch richtig dechiffriere, mit denen Semmel mir da die Lauscher massiert…

Philipp ---Punkte: 7
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