Adorno, Just went black, Under Al Kritik / 29.12.07 - Hamburg, Störtebeker

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Schwitzende Körper, beängstigende Enge und laute Gitarren - so lässt sich der Abend im Kurzen beschreiben.

Aber von Anfang an: Gegen 22 Uhr kamen wir am Störtebeker an und dreißig Minuten später drang von drinnen ein "pling" von einer Bassseite nach draußen, welches mich dazu bewegte, reinzugehen. Dies war eine ganz gute Entscheidung, denn wenig später war das Konzert auch "ausgeverkauft" und an der Tür stand ein wuchtiger Skinhead, der nur noch Menschen mit Stempel hineinließ.

Die erste Band war Adorno aus Portugal. Musikalisch bewegten sich die Jungs im Bereich des Post-Hardcore/Screamo. Mein Geschmack war der Gesang allerdings nicht, der mir zu hoch und zu fiepsig vorkam. Außerdem wurde eher weinerlich statt kraftvoll gesungen.
Davon abgesehen war der Sound von draußen sogar fast noch besser als von drinnen, so dass ich auch so jedes Lied der Band mitbekommen habe, nur die Ansagen eben nicht, aber das war dann auch nicht so schlimm.


Da der Konzertraum höchstens 10qm groß war, wartete ich nach dem Ende von Adorno erstmal, dass einige Besucher herauskamen bevor ich selbst den Weg nach drinnen antrat. Tatsächlich konnte man sich in der Pause relativ frei im Störte bewegen, so dass mir ein Blick auf den Merchstand gelang und ich schließlich in einer der vordersten Reihen zum Stehen kam.

Die nächste Band war der heimliche Headliner des Abends: Just went black aus Hamburg. Diese Fünf, die auch schonmal in der Alten Meierei zu Gast gewesen sind, spielen melodischen Hardcore mit düsteren Texten, emotional, aber nicht weinerlich, im Stile von Shai Hulud.
Beim zweiten Song "Some little tragedy " begann der Pit wild zu toben. Es schien, als könnte jeder im Raum diesen Song mitsingen, denn aus unzähligen Kehlen dröhnte "Comparing our lives, comparing our worlds, looking back it makes me ashamed, I´m sorry!".
Darüber hinaus wurden auch Songs wie "The killing glance", "Crusted Ink", "An arnosists flame" und "The hardest lesson" wild abgefeiert.
Zu einem der ältesten Songs erzählte der Sänger eine Geschichte, die mit den Worten "Vor 5 Jahren standen wir da an der Treppe" begann, was einen Zuschauer dazu bracht zu rufen "und ward besoffen, ne?", was hinsichtlich des Straight-Edge-Daseins der Band sehr albern war, was der Zuschauer aber wohl nicht mitbekommen hatte.
Das einzige, was dieses tolle Konzert ein wenig getrübt hat, waren die zahlreichen Rückkoppelungen, die das Zuhören teilweise sehr unangenehm machten.
Nach viel zu kurzer Zeit hörten Just went black auf und reagierten auf Zugaberufe mit dem Kommentar "Wir haben leider keine Songs mehr".

Als nächstes waren die Dänen von Under Al Kritik dran. Bei myspace hatten diese sich ganz intressant angehört, so dass ich mir ein oder zwei Songs von denen mal anhören wollte. Allerdings musste ich dafür über eine halbe Stunde warten, da sie sich mit dem Aufbau ihrer Instrumente viel Zeit ließen.
In der Zwischenzeit stellte ich mich schonmal an die frische Luft, weil man das Atmen im Störte echt vergessen konnte. Nach mehrmaligem Anzählen und ähnlichem begannen Under Al Kritik dann und wie gesagt, der Sound war draußen sogar besser als drinnen, so dass ich mir einfach zwei Songs von draußen anhörte.
Von drinnen tönte Old-School-Hardcorepunk nach außen, die Band hörte sich an, wie eine zweitklassige Poison Idea Coverband mit Jello Biafra am Mikrofon.
Irgendwie konnte mich der Sound nicht so ganz überzeugen und so machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Kommentare   

0 #1 Matt 2007-12-30 14:16
Paul von JUST WENT BLACK sandte uns höchstpersönlich folgende Zeilen dazu:
'Moin!
Vielen Dank für Eure Zeilen zum Just Went Black Konzert im Störtebeker Ende Dezember 2007.
Kurz nur eine Anmerkung:
JWB war nie eine Straight-Edge-Band. Nie, nie, nie. Ole, Sven, Dennis (und Stefan XBones) und ich (PaulFire) gründeten den Kram aus den Überbleibseln von 'FireAtWill2 und 'WelfareDriveby'. Da Stefan aber keinen Bass spielen konnte, zählt er eigentlich nicht dazu. Später dazu kam Arne, der damals noch Straight war - Sven wurde es dann auch, was aber bei ihm viel fundamentalere Gründe hatte, als bei vielen anderen.
Das Gerücht, das wir auf dem 1. Konzert (Oldenburg, 25.03. 2002) besoffen waren, stimmt nicht. Solange ich bei JWB dabei war, war keiner von uns auf der Bühne betrunken.
Bitte stellt das doch in Eurem Beitrag zum Konzert richtig dar.
Vielen Dank und 'Daumen Hoch!' für die Seite.
PaulFire'

Ist hiermit geschehen.
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