Flaming Cocks, Whiskey Rebels / 09.09.07 – Prag, XT3 Club

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Anfang September befand ich mich mit meiner Schulklasse in Prag.
Ich hatte mich wahnsinnig gefreut, da am 4.September Hatesphere ebenfalls in Prag spielen sollten, aber wie ich leider erfahren musste, gab es für mich keine Möglichkeit vom Hotel aus dorthin zu kommen.
Ziemlich enttäuscht suchte ich dann einen Szene-Plattenladen auf, dort hing ein Poster, am 9.September sollten also die Whiskey Rebels in einem Club spielen, der näher an der Innenstadt lag.
Ich muss gestehen, dass ich die Band nicht kannte, aber das alleine das "People like you presents" ein gutes Konzert versprach. Ich vertraute ganz darauf und außerdem, was kann bei einem Eintrittspreis von, umgerechnet,  3,50€ schon schiefgehen. Selbst wenn die Bands nicht gut gewesen wären, hätte ich einen Teil der Prager Untergrundszene gesehen und gute Musik vom Plattenteller zu einem Schnäppchenpreis genossen.


Um etwa 21:30 Uhr begannen die Flaming Cocks mit ihrem Auftritt. Der Sänger sah urkomisch aus in einem langen Samtmantel mit Rüschen, einer (wie ich erst später bemerkte) Langhaarperücke, einem Zylinder und einer großen Prollo-Sonnenbrille. So spielten sie denn ihr erstes Punkrockstück und begrüßten dann die Zuschauer auf tschechisch - mist, die Sprache liegt mir nicht. Nach dem ersten Song entledigte sich der Sänger dann der Verkleidung und sah ein wenig aus wie Klaus Kinski oder auch Franz Kafka.
Während des restlichen Auftritts kletterte der Sänger immer wieder auf die Boxen an der Seite der Bühne und am Zuschauerbalkon herum und wagte dabei einige Kunststücke, wie z.B. reiten auf einer Box oder einarmig am Balkon rumklettern.
Es gab sehr soliden Punkrock auf die Ohren, aber aufgrund der Sprachbarriere kann ich weder Songtitel noch Textinhalte wiedergeben.
Leider hatten die Flaming Cocks weder CDs noch T-Shirts dabei und die Preise für Whiskey Rebels Kram waren unangemessen hoch.
Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde war der Zauber vorbei, aber die Menge war noch sehr ruhig und reserviert.

Etwa um 22:45Uhr begannen die Whiskey Rebels. Der Gitarrist/Bassist hatte schon demonstriert, dass er nicht richtig abgehen könnte, da er schon vor dem Auftritt mit einer Krücke kreuz und quer durch den Club gehumpelt war. Der Sänger hingegen wirkte, als habe er richtig Lust zu rocken, trotz seines massiven Körperbaus gelang ihm das auch recht ordentlich.
Es erklang schöner Hardcorepunk mit klarer Betonung von Hardcore. Wie ich später erfuhr, sind die Jungs sogar Straight Edge und das mit dem Bandnamen.
Langsam bewegte sich auch die Meute ein wenig mehr, allerdings war einer der tschechischen Punks zu betrunken um irgendetwas hinzubekommen und die restlichen Punker bewegten sich nicht, so dass im Endeffekt nur Deutsche in der Pogopit zu finden waren. Nebenbei erfuhr ich, dass sich um mich herum fast nur Sachsen befanden, die extra aus Dresden für die Whiskey Rebels 130km gefahren waren.
Leider musste ich auch schon nach ca 20 Minuten los, um die U-Bahn zu kriegen, da mich die Leute aus Dresden trotzallem nicht zum Hotel zurückfahren wollten.

Alles in allem wars ein toller Abend und ich hoffe, dass man von den Whiskey Rebels aus Amerika und von den Flaming Cocks auch in Deutschland noch mehr hören wird.

Kommentare   

0 #1 Kochi 2007-09-23 22:55
Erinnert mich sehr an ein Konz, dass ich mal per Zufall in Budapest gesehen habe. Da war vor der Bühne auch nichts los, obwohl der Club gut gefüllt war. Scheinbar müssen erst wieder wir deutschen Touris kommen, mit unserem scheinbar genetisch veranlagten Hang zum Mitklatschen und Schunkeln, damit da was geht. Vielleicht zerfallen Mitteleuropäer zu Staub, wenn sie tanzen... ;-)
Im Übrigen sehr geil, mal einen etwas anderen Bericht zu lesen.
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