WILWARIN X / 27.05.2007 – Ellerdorf, Tag 3

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Philipp:

Dritter Tag auffem Wilwa-fucking-rin und es ging mir einfach nur hervorragend! Obwohl ich nur zwei Stunden Schlaf gefunden hatte, fühlte ich mich großartig – das Wetter war jetzt richtig klasse, die Stimmung entspannt und man konnte noch auf einen ganzen weiteren Festivaltag ausblicken. Diese Aussicht ließ diverse Mitglieder unseres Camps sogar größere Blessuren ertragen - S. aus K. war mit 'nem Hexenschuss im Krankenhaus gelandet und J. aus HH hatte es gar geschafft, sich mit 'ner Armladung Bierpullen hinzulegen und sich dabei diverse Schnittwunden zuzufügen. Die Sanis waren damit nachts offenbar überfordert, denn just zwei Wochen später entdeckte ein weiterer konsultierter Arzt glatt noch 'nen Glassplitter im Arm...

Leider hatte ich die bisherigen Gerüchte von einem Whirlpool auf dem Gelände für das Geschwafel Betrunkener gehalten, denn als ich heute mitbekam, dass dieser Pool tatsächlich existiert, wagte ich mich dort nicht mehr hinein. Zu dunkel war der Sud aus Wasser, Dreck und allen erdenklichen Körpersäften! Anderen BesucherInnen machte das offenbar weniger aus… 

 Wilwarin Whirlpool

Photo by: Svenjadeluxe @ http://www.flickr.com/photos/7302244@N05/ 

Von SCHALL & RAUCH erhaschte ich lediglich einen kurzen Eindruck. Ist und bleibt nicht meine Mucke, aber durchaus engagiert und mit viel Humor vorgetragen. Die Jungs haben offenbar sogar während des Gigs ihre Klamotten gewechselt, denn immer, wenn ich mal an der Bühne vorbeischlenderte, schienen sie mir anders eingekleidet zu sein. 



Steffi:

15:45Uhr Kleine Anekdote vorweg: Hannes (Tackleberry) stürmte um ca. 15:20 Uhr ins Zelt bei der kleinen Bühne und fragte erschrocken:"Bin ich zu spät? Sind die schon fertig?!", aber er konnte beruhigt werden, denn schließlich is man aufm Wilwarin nich so schnell *g*.
Nim Vind haben mir richtig leid getan. Da kommen son paar Horrorrocker extra aus Kanada nach Ellerdorf angereist, wissen nicht wo sie sind (sagte der Sänger) und kriegen trotzdem keinen Pogo sondern nur müdes Kopfnicken und ein bisschen Applaus. Aber es ist der dritte Tag, der Samstag war verregnet und keiner hat mehr richtig Lust. Also rockten Nim Vind ein bisschen und drückten sich dann den Rest des Tages am Merchstand rum und schienen gelangweilt. Aber ihre Aufgestyltheit passte auch einfach nicht in die matschige Umgebung.

 

Philipp:

Ein früher Leckerbissen im Programm waren die kanadischen Horrorpunks von NIM VIND! Eigentlich schade, dass man die Band derart früh im Programm versteckt hatte – die hätten definitiv ein größeres Publikum verdient gehabt. Aber wer weiß, welche organisatorischen Gründe dahintersteckten, die eine andere Uhrzeit u.U. gar nicht zuließen? Jedenfalls ließ sich die Band nicht davon beeindrucken, dass nur wenige Augen und Ohren ihrem Treiben folgten, behielten trotz glühender Hitze im Zelt stilgerecht Hüte, Sonnenbrillen und Lederjacken auf/an… Auch musikalisch klasse Punkrock mit den typischen MISFITS-Gesangslinien. Sehr geiler Sänger aber auch! Neben RIO BRAVO für mich heute die Band des Tages! 



Steffi:

ca. 19:00Uhr Pitfall. Wollten eigentlich um 17:45Uhr anfangen, wie es laut Plan gewesen wäre, wurden aber vom Wilwarin-Team aufgehalten.
Es gab Metalcore (allerdings der guten Sorte) auf die Ohren und ein Affe, der Violent Dance machen wollte, unterließ dies sofort wieder, als mein Freund ihn aufgrund seiner ersten Violent-Versuche nachmachte.Mal wieder kam es zu ein bisschen Pogo, allerdings war dies schwierig bei den vielen Breaks.

 

Philipp:

Danach interessierte mich erstmal länger nix, erst zu COR fand ich mich wieder auf dem Gelände ein. Von denen hatte ich bisher nur gelesen, und irgendwie hatte ich von den selbsternannten „Trashrockterroristen“ den Eindruck gewonnen, dass es sich um ziemliche Bollos handelt. Andererseits hatten sie aussagekräftige Anti-G8-Shirts am Start, auf denen das G als eine Art Schraubstock dargestellt war, der den Globus in die Mangel nimmt. Live waren sie definitiv sehenswert, schredderten Hardcore mit Metalkante, der z.T. originell, z.T. altbekannt rüberkam, aber immer viel Durchschlagskraft besaß. Der zugehackte Sänger war natürlich schon ein Blickfang für sich und er versprühte ’ne Menge Energie. 



Steffi:

ca. 20:00Uhr C.O.R.: hier war es vor der Bühne absolut leer, etwa wie bei Morbus Down am ersten Tag, aber der Sänger nahms mit Humor und machte Aussagen wie "Hoffentlich fängts an zu pissen, dann habt ihr zu Scheißmusik auch noch Scheißwetter" . Nach etwa 2 Songs kam dann ein Punker vom Pogo an den Rand der Bühne und fragte den Sänger, ob er COR sei. Er sagte "Ja, ich bin Herr COR und die anderen da sind auch COR und ja, wir tragen unser eigenes Merch, weil wir so arm sind und uns keine richtigen Klamotten leisten können." Daraufhin sprang der Punk namens Farian auf die Bühne und hüpfte für ein paar Songs auf der Bühne rum und gröhlte in den passenden Momenten "Oi!" ins Mikro des Gitarristen. Herr COR lobte Farian für seine Textkenntnisse, dieser erwiderte er kenne die Band gar nicht und sprang weiter herum und forderte das Publikum zu mehr Pogo auf. Nach einer Weile wurde ihm das wohl zu langweilig und er begann dem Tonmann das Essen zu klauen und verließ schließlich die Bühne.
COR legten einen guten Auftritt hin, aber das Publikum ließ sich erst zu einem der letzten Songs begeistern und so ging das Pogen erst zum Ende hin los und war auch ziemlich schnell vorbei.
Danach schaute man mal beim Merchstand vorbei und erwarb für wenig Geld zwei Platten von den legendären Texas Terri Bomb. Die Sängerin höchstpersönlich verkaufte die Platten, so dass man sich diese signieren ließ und sie kam auf die Idee eine Picture LP unterschreiben zu wollen. 20:15Uhr: Insgesamt wirkte sie auch später auf der Bühne irgendwie angetrunken oder ähnliches und lief auch während des Auftritts mal eben für fast 5 Minuten durchs Publikum und verteilt am Ende noch Aufkleber. Ihr englisch war schwer zu verstehen und sie zeigte dem Publikum auch noch ihren nackten Arsch. Naja, Rockstars xD

 

Philipp:

TANNHAUSER GATE sind natürlich wieder eine der Bands, die ich nicht wirklich objektiv beurteilen kann. Schließlich sitzt mit Christian Bahr ’nen alter Weggefährte am Schlagzeug (WALLCRAWLER, die BONEHOUSE-Abschiedsshows). Wartet mal ab, wo der demnächst auftauchen wird – das wird interessant… Jedenfalls bin ich mittlerweile nach einigen gesehenen Auftritten ziemlich angetan von der Band. Auf der Bühne tut sich vorne nicht viel, so dass man eher Christian beim Ackern zuguckt, aber die mehrstimmigen Gesänge sind teilweise wirklich großartig. Da ist ein Song dabei, der mir immer mal wieder in der Birne herumschwirrt – „bla bla it makes absolutely sense…“. Insgesamt erinnert mich der Stil der Band nicht selten an RUSH mit ’nem Schuss Indierock drinne. Hat Spaß gemacht! 

Auf der „großen“ Bühne betrat dann ’ne Art weiblicher Iggy Pop die Bühne – TEXAS TERRI BOMB. Ehrlich gesagt hatte die Mucke auf mich keine Langzeitwirkung, war halt so rockiger Punk oder besser punkiger Rock ganz alter Schule. Aber die drahtige Sängerin zog einen mit exaltierter Gestik und Mimik schon in ihren Bann, sprang auch gerne mal von der Bühne in den Mob. Wie um den Iggy-Pop-Vergleich zu unterstützen, gab es noch ein Cover von „Now I Wanna Be Your Dog“. Nett. 



Steffi:

21:15Uhr President Evil: President Evil legten eine ordentliche Trash´n´Roll Asshole Show ab. Es war die letzte Band, die ich mir angeguckt habe und so war mir nach Feiern und die Jungs gaben einem jeden Grund dafür.

PRESIDENT EVIL
Sie legten ordentlich los und rockten die Scheiße fett ;)

 

Philipp:

Nach diversen Erlebnissen auf der Hüpfburg und anderswo machte ich mich ganz pünktlich auf, um endlich mal RIO BRAVO zu sehen. Ja, ich lüge nicht: Ich habe es irgendwie geschafft, diese Band NIE live zu sehen. Bin des Öfteren auf irgendwelchen Partys oder Gigs aufgetaucht, wo RIO BRAVO immer gerade ihren Auftritt beendet hatten, noch der Gestank von Schweiß, Rauch und Rock’n’Roll in der Luft hing. Nicht heute! Nicht beim Abschied nach dem Abschied! Und wenn ich eben geschrieben habe, dass mich TTB mit ihrem Old School-Zeug musikalisch nicht berührt hatten, so gelang dies RIO BRAVO umso mehr. Es war buchstäblich Gänsehaut erzeugend, mit wie viel Wucht, Elan und Drive die Jungs ollen Gassenhauern von THE WHO & Co. neues Leben einhauchten! Der Gesang! Echt, das hat vielleicht geknallt, da konnte ich mir richtig vorstellen, dass die Leute damals bei den ersten Shows von THE WHO durchgedreht sein müssen wie wir heutzutage bei SLAYER oder so. Jedenfalls geriet der Mob in Wallung wie bei kaum einer anderen Band des Festivals! Diver flogen durch die Luft, Leute hingen an den Balken unter der Decke, irgendwann stimmte die ganze Hütte so Fußballgesänge (echt nu!) an („Oh, wie ist das schön – so was ham wir lange nicht gesehen, so schön, so schön“ oder so ähnlich, ich geh ja nie zum Fußball). Einen besseren Abschluss hätte ich mir fürs Wilwarin 2007 nicht vorstellen können! 

Das war es dann auch fast schon, die Party ging diesen Abend nicht mehr soo lange, schließlich mussten viele am nächsten Tag darauf achten, ihre Lappen nicht zu verlieren. Man könnte jetzt noch über den Müllpfand lamentieren – ich fand’s generell okay, und wer sich darüber beschwert, dass die Crew frühmorgens am Montag noch nicht zur Stelle war, um die 5,- Euro zurückzuzahlen, der sollte das doch einfach als Spende sehen, dass es mit dem Wilwarin weitergeht. Respekt und Dank an die Orga für dieses abermals geniale Wochenende. 

 

Fotos:

GORILLA MONSOON, PRESIDENT EVIL &  JACK LETTEN by Steffi

others: by Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Whjiurplool Foto by svenjadeluxe @ flickr.com - Thanx

Kommentare   

0 #1 Philipp Wolter 2007-06-11 10:21
Jaa, find ich geil, Matt, dass du dat Whirlpool-Pic reingepackt hast! Wollte ich auch machen, hier ist noch ein sehr cooles:

http://www.mediaupload.de/show_26089.html

wilwarin go!
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