RIO BRAVO / 10.02.2018 – Schleswig, Black out Beauty

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Als wir uns viel später als geplant (sechs Leute -> Entschleunigung) dem BLACK out BEAUTY nähern, kommt uns schon ein Bekannter den Lollfuß entgegengeeiert. „Hä, du willst schon gehen?“ – „Joah, ist zu voll und zu viel Rock’n’Roll!“

Okay, zu voll kann nerven, aber WIE KANN ES BITTESCHÖN ZU VIEL ROCK’N’ROLL GEBEN?


RIO BRAVO


Bilder von Gunnar Nielsen



Zum Glück haben RIO BRAVO tatsächlich gerade erst begonnen und wir sehen fast das ganze Konzert. Aber erst mal muss man sich natürlich umgucken. Die ehemalige Kneipe ZUM BÄRTIGEN MANN ist mit dem neuen Team zum schmucken Live-Klub im Schaubudenstil geworden. Kein Wunder, denn hinter Andi sitzt hier Dicki mit aufm Pferd. Draußen verkündet gleich ein großes Schild: „NO FASCISM – NO RACISM – NO SEXISM – NO HOMOPHOBIA. IDIOTS STAY OUT!“ So muss das, super! Das Logo mit dem ausgeknockten Gaul hat auch was (das Biest bekommt man auch als übrigens recht hartnäckigem Stempel wahlweise auffe Pranke oder auffe Stirn geklatscht), an den Wänden hängen viele von Platten-Sven gestalteten Vinyl-Scheiben (hinterm Tresen auch mehrere der Leucht-Varianten), was Geschmack beweist und für lokalen Bezug steht (wer die umgestalteten Platten nicht kennt, sollte hier mal gucken: https://vinylpropaganda.tumblr.com/).  Das ist alles sehr liebevoll gemacht und gefällt mir auf Anhieb. Von der Größe her kann das BLACK out BEAUTY mit der Schaubude verglichen werden, wobei es eine zweite Etage mit einem großen Raucherraum gibt.


BLACK out BEAUTYRIO BRAVO
 

RIO BRAVO haben die Meute bereits zum Tanzen gebracht und feuern unter launigen Ansagen einen Rock’n’Roll-Klassiker nach dem anderen ab. Natürlich haben alle vier ihre Garderobe und Frisur unter Kontrolle. Leider bin ich ewig damit beschäftigt, Bier zu organisieren (Kritikpunkt: Das Tresenteam ist noch nicht so gut eingespielt und braucht sehr lange, um die Getränkewünsche zu bedienen. Allerdings gibt es auch 100 Liter Freibier und der Andrang ist überdurchschnittlich hoch. Wird sich hoffentlich  einpegeln) und so bekomme ich die ersten Stücke noch nicht mit voller Konzentration mit. Spätestens mit CREEDENCE CLEARWATER REVIVALs „Fortunate Son“ lasse aber auch ich die Hüften schwingen. Tight, geil gesungen und mit Schmackes bringen die Kieler diese Jahrhundertsongs aufs Parkett. THE WHO („Can’t Explain“, „My Generation“), BEATLES (“Back In The USSR”), CHUCK BERRY (“Good Golly, Miss Molly”) oder THE SONICS („Strychnine“) seien nur als einige Beispiele genannt, die hier in funkenversprühenden Versionen aus den Boxen prasseln. Leider etwas zu laut, so dass die Gesangsanlage nicht gegen die instrumentale Attacke gegenankommt. Auch die Band selbst kann sich wohl kaum hören, was Polo anfänglich noch zu ändern sucht, dann aber mit einem Achselzucken hinnimmt und einfach weiterrockt. Haakon spielt ja sonst bzw. auch bei TYSON und gibt dort den Dave Lombardo – bei RIO BRAVO zockt er natürlich eher 4/4-Takt und Offbeats, was aber keineswegs heißt, dass weniger Power in seinem Beat steckt. Vielmehr erzeugt er einen harten Groove, der in Kombination mit den rollenden Basslinien und peitschenden Licks absolut zwingend ausfällt. Da bleiben nur wenige Besucher*innen maulend in der Ecke stehen!


RIO BRAVORIO BRAVO
 

Danach legen Arnika und Dicki noch auf und bieten eine abwechslungsreiche Sause, zu der noch lange weitergefeiert wird. Ich bin gespannt, wie sich das BLACK out BEAUTY in Schleswig so etablieren wird. Geplant sind viele unterschiedliche Veranstaltungen, z.B. Poetry Slams, Bad Taste Partys, DJ-Abende, Musikflohmärkte und natürlich Konzerte. Am 24.02. findet übrigens Rickys (REZET) Birthday Bash statt, und KEVIN PASCAL sowie STEEL TIME werden live zocken, später wird unter dem Motto „Faster – Harder – Wolter“ noch wat Feines aufgelegt…

RIO BRAVO


 
Setlist:

Roll over Beethoven
Good Guys
Bar on the Beach
Great Balls of Fire
Dirty Robber
Can't keep on running
The Hustler
Summertime blues
Little Dealer
Sweet Jane
Boss Hoss
Surfin' Bird
Come on Everybody
20th Century Boy
All Day & all of the Night
Fortunate Son
Good Golly Miss Molly
Strychnine
Walking the Dog
Back in the USSR
Have Love will travel
Hey Baby
Can't explain
In the Midnight Hour
Suffragette City
Money
My Generation
Psycho
Little Egypt
Poison Ivy
Come on
Mony Mony
Do you love me


RIO BRAVO

Kommentare   

+1 #1 Philipp 2018-02-16 19:51
Jetzt mit Fotos von Gunnar Nielsen.
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