GRIZZLY RIDER, HONDO, TEMPLEDOG / 10.02.2017 – Kiel, Räucherei

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Dirk: Die in Kiel beheimatete dreiköpfige Truppe TEMPLEDOG hat Stoner/Hard Rock auf dem Banner. Der ist auch gut gespielt, doch die Menge ist noch recht verhalten. Dazu kommen natürlich zeitgleiche Veranstaltungen, die der Grund fürs dezimierte Publikum waren. Dann hat man als Opener immer mit den noch nicht warmen, teils angeheiterten Brüllaffen zu tun, die der Band durch laute Zwischenrufe beistehen. Doch ab Mitte des Gigs werden TEMPLEDOG wärmer und spielen ihr noch restliches Set flüssig bis zum Ende. Der Sound ist, soweit ich das hören konnte, astrein. Wieder einmal macht Hellhammer Björn den Tonmann.


GRIZZLY RIDER

Bilder von Jan ML



Philipp: An diesem Freitag hätten in der Tat diverse Veranstaltungen gelockt, doch da Harry heute seinen letzten Auftritt bei GRIZZLY RIDER zockt, entscheide ich mich für die Räucherei. Ich bin etwas zu spät, um TEMPLEDOG von Beginn an zu erleben, bin aber positiv überrascht und kann den Eindruck von Dirk nur bestätigen. Seltsamerweise drängt sich fast das gesamte Publikum an den linken Rand. Was soll die Scheiße, warum steht ihr im Weg? Und zwar auf dem Weg zum Tresen. Vor der Bühne klingt dat außerdem deutlich besser. TEMPLEDOG zocken eine gelungene Mischung aus Stoner und Doom, die gut nach vorne schiebt, von einer recht starken Stimme getragen wird und mit Maddin am Bass einen Kerl vorweist, den wohl jede*r Konzertgänger*in Kiels kennen dürfte (das ist der Typ, der immer beide Arme hochreißt, wenn Promillezahl und Begeisterung ein bestimmtes Level erreichen). Möge dieses Trio weiterrocken, bis Sand unseren ganzen Globus überdeckt!


Dirk: HONDO sehe ich nicht zum ersten Mal. HONDO ist die Lebensmaxime 'Heavy Metal und aufn Putz haun'. Musikalisch im old school Heavy Metal mit einer kleinen Prise Rock und ner großem Prise Spaß. Diese sympathische Truppe feiert gut ab, nimmt sich selber nicht so ernst und bedient die im Zuschauerraum mittlerweile gutgelaunte Partytruppe. Der Sänger brüllt den Metal ins Mikro und die Klampfenfraktion legt schwermetallisch nach. Schöner Gig. Hondo ist ein Garant für Spaß und Party. Die zünden vom Anfang bis zum Ende.

Philipp: Bei HONDO bin ich erst skeptisch. Ich mein, was ist das für ein Name? HONDO, HONDO, HONDO – sag das mal häufig hintereinander, und du spürst, wie dir ganz komisch zumute wird. Außerdem hatte mir Strecker mal eine CD von denen in seiner Karre vorgespielt, die so eine Fakeliveaufnahme mit englischen Ansagen a la „Hey, New York, you rock“ enthält. Da war mein Eindruck eher negativ und ich befürchtete ähnlichen „Humor“ auffer Bühne. Aber Entwarnung, HONDO spielen ganz entspannt zum Tanze auf und lassen die dicke Hose im Kleiderschrank. Dirk sagt Metal, ich sag Hardrock. Der Sänger überzeugt durch eine nicht zu glatte, aber dennoch melodiöse Stimme, welche nicht mal durch das Gegröle von Sackers oder dem Häuptling übertönt werden kann. Eine Band, die nicht erst seit gestern musiziert und Bock hat. Schöne ACCEPT-Coverversion auch – Geschmacksbonuspunkt für „Princess Of The Dawn“!


GRIZZLY RIDERGRIZZLY RIDER


Dirk: Auf GRIZZLY RIDER war ich besonders gespannt. Denn die haben eine neue Frontfrau. Im Vorfeld hatte ich nur gehört, dass die Dame eine gute Stimme haben soll. Dazu muss ich sagen, ich fand GRIZZLY RIDER nie so gut. Auch weil deren Shouter allesamt Fehlbesetzungen waren. Aber das ist natürlich nur meine Meinung. Jetzt aber scheinen sie doch noch mit dem Zaunpfahl winken zu dürfen, um mir nachhaltig damit auf die Birne zu kloppen. Denn die Frontfrau Rosie kann wirklich singen. Und das verdammt gut. Vom Sound her wirkt Sie ein bisschen zu dominant, was die Band ein wenig leise erscheinen lässt. Die könnten jetzt ruhig lauter machen, da die Sängerin auch in den hochfrequentierten Lagen durchaus zeigt, was Sie drauf hat. GRIZZLY RIDER schaffen es tatsächlich, bei mir sowas wie eine 'positive Erinnerung' zu hinterlassen. Schade, dass Drummer Harry die Band verlassen wird. Jetzt hab ich Bock auf nochn Gig von denen.


GRIZZLY RIDERGrizzly Rider


Philipp: Aber Hallo. Den Satz „Das ist der beste Auftritt, den ich bisher von GRIZZLY RIDER gesehen habe!“ höre ich heute häufiger. Weil es schlicht so ist. Zwar gibt es Momente, in denen das Zusammenspiel ins Schwimmen gerät, aber weit seltener als in der Vergangenheit. Außerdem wirkt das Gesamtpaket wesentlich fester zusammengeschnürt und in sich stimmiger. Rosies Stimme passt einfach super zu der Musik, die neuen Songs sind ein großer Schritt nach vorne und besitzen einige geile Ideen, Riffs und Hooklines. Der Greif hat den Sound heute bei allen drei Bands klar geregelt, sodass Six-String-Meister Strecker und seine Bands in vollem Glanz erstrahlen. Einen Gastauftritt von Ex-Sänger Matt und somit ein Duett gibt's auch. Nur der Bärenauftritt fehlt heute oder war ich da gerade auf Toilette? „Don’t feed the bear with beer?“ Geht ja auch schlecht, wenn das Vieh sich versteckt. Jetzt heißt es aber Daumen drücken, dass GRIZZLY RIDER eine*n Drummer*in finden, die/der fit furs Bärenrodeo ist! Tschüß & Prost, Harry. Ach ja, auch an GRIZZLY RIDER geht ein Bonuspunkt und zwar für die herrlich verpeilte Facebook-Statusmeldung, eine Danksagung an alle, „die uns Freitag in der Pumpe unterstützt haben“. Haha!


Grizzly RiderGRIZZLY RIDER

Kommentare   

0 #2 Philipp 2017-02-25 09:36
Davon hab ich glaich mal ein paar eingebaut. Danke für den Hinweis.
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+1 #1 M.Strecker 2017-02-23 13:37
Ein paar Fotos von Jan M-L gibt es hier
https://www.facebook.com/pg/grizzlyrider/photos/?tab=album&album_id=1590374664320798
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