BOB WAYNE & THE OUTLAW CARNIES / 31.08.2016 – Kiel, Schaubude

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Von mehreren Leuten wird mir zum Besuch eines BOB-WAYNE-Konzertes geraten, aber den Ausschlag gibt Strecker: “Hier, Strecker, lohnt sich dieser Bob Wayne? Was macht der so?“ – „Jo, kann man machen. Wie UNCLE HAM in gut.“ Na, dann mal los.


In der Dremu-Datenbank (wo sonst sollte mensch über Musik recherchieren?) finden sich bereits zwei Berichte über BOB WAYNE. In Wacken attestiert Siggi Sick 2013 dem Mann, der „jeden tag tausende besoffene auf der beergarden stage ,,mit Hillbilly/southern rock trinkfest macht ,,ein echter Job,,denn wenn da nicht gut bist holen sie dich da runter haha,,aber bob hat das drauf..“ Und Claas Kunze befindet 2014 in der Schaubude: „Durch seine stilvolle ‚Outlaw-Country-Music‘ brachte Bob die Meute vor sich schnell zum kochen.“


Nur kann heute wirklich nicht von einer Meute gesprochen werden. Zunächst wartet nur eine Handvoll Gestalten auf die Outlaws, später mögen es 25 bis 30 Nasen werden. Aber Mr. Wayne macht sofort salbungsvoll deutlich: „It’s no matter if 30, 300 or 3000 are attending – you’ll get the whole show!“ Und zack! legt die Band auch schon los. Ja, Band - unbedingt muss hier von einer Band gesprochen werden und nicht lediglich von einer One-Man-Show! Denn die Freaks zocken mal tight, alter Schwede. Besonders der Gitarrist rechts auf der Bühne spielt sowas von akkurat und wieselflink, verzerrt dabei bei sehr emotionalen Parts gequält sein Gesicht, dass es sich um ganz großes Kino handelt. Geil auch der weißhaarige und –bärtige Drummer, der stoisch vorwärts kloppt. Nicht zu vergessen der Kontrabassmann, der hart auf seinem Gerät herumdengelt. Bob Wayne singt dazu in asiger Lederweste, Cowboystiefeln und Bart mit beschwörender Stimme und weit aufgerissenen Augen vom Schicksal auf der Straße, Drogen im Hirn und gescheiterten Existenzen, ahmt dabei immer wieder ein altmodisches Zughorn plus entsprechender Strippenziehgeste nach und geht wiederholt auf Zwischenrufer ein. Bald ahmen die Besucher*innen dieses Geräusch nach, werden aber von Wayne zurechtgewiesen: „Nearly! But it’s not ‘whiiiit‘ – it’s ‘whöööt‘!“ Die Zugtröte findet ihren Weg sogar in das STONES-Cover von „Sympathy For The Devil“, an Stelle der „WhuuWhuu“-Chöre. Mir macht die geringe Besucherdichte nichts aus, da ich mich bestens unterhalten fühle (ist natürlich schon klar, dass es für die Bude nicht gut wäre, wenn das zur Norm würde). Eine beeindruckende Band und ein charismatischer Entertainer, der den Redneck-Faktor im Country durch Punk ersetzt!


Auch wenn heute nicht viel los war, Bob Wayne und seine Vögel werden weiterziehen, bis die Räder abfallen. Isso!

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