Bobble Cap Festival / 01.November 2014 - Aukrug

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Gegen und 17 Uhr kommen wir in Aukrug und erfahren als erstes, dass die meisten Bands noch im Stau stehen und die Wallerts verletzungsbedingt erneut abgesagt haben. Diesmal noch kurzfristiger als im letzten Jahr und den Veranstaltern war es leider nicht mehr möglich noch eine Ersatzband zu verpflichten. Schade fand ich es schon, dass die Wallerts nicht gespielt haben, aber so konnten die anderen Bands etwas länger spielen, was meiner Meinung nach bei einigen Bands nicht unbedingt von Vorteil war. Dazu später mehr. Trotzdem ließen sich die Veranstalter von den Schwierigkeiten nicht aus der Ruhe bringen und warteten geduldig ab, bis die anderen 4 Bands angekommen sind, alles soweit war und das musikalische Programm beginnen konnte. Den meisten Besuchern war es ohnehin egal wann das Konzert beginnt. Die meisten Besucher kennen sich ohnehin und hatten sich genug zu erzählen. So konnte die Wartezeit mit Gesprächen am Bierwagen oder Grillstand gut überbrückt werden.



Als erste Band gingen Les Tristes Canniballistes aus Berlin auf die Bühne. Aufgrund einer verlorenen Wette präsentierte sich der Sänger und Gitarrist in einem Schildkrötenkostüm und das passte überraschenderweise gut zu der leicht verrückten musikalischen Mischung der Band (Zitat einer Besucherin „Die tanzende Schildkröte finde ich super“). Einige Songparts erinnerten mich an Bands wie Gogol Bordello und andere Parts wiederum an Barmusik oder den Soundtrack eines Comicfilms. Musikalisch sind Les Tristes Canniballists zwar nicht meine Baustelle, trotzdem übertrug sich die Spielfreude der Band auch auf mich und es machte Spaß der Band zuzusehen. Allerdings fehlten nicht nur mir ein paar schnellere kürzere Songs, die für etwas mehr Bewegung im Publikum hätten sorgen können. Alles in allem aber ein gelungener Auftakt in das Festival.





Mittlerweile war es gut gefüllt und die Anzahl der Bekannten Gesichter hatte deutlich zugenommen. Ich brauchte daher eine Weile bis ich wieder in der Halle war und verpasste den Anfang des Dangerous When Drunk Konzerts. Von der Band wusste ich wenig und habe im Internet kaum etwas über die Band gefunden. Von daher hatte ich keine Ahnung was mich bei Dangerous When Drunk erwartet. Der Bandname weckte bei mir eine gewisse Assoziationen und ich erwartet 4 Jungs Anfang 20, die Fun Punk spielen. Damit hatte ich mich getäuscht. Tatsächlich waren Dangerous When Drunk 3 Jungs Mitte Ende 30, die Rockmusik machten. Musikalisch waren Dangerous When Drunk die erfahrenste Band des Abends und so waren die Songs sehr Abwechslungsreich und eingängig. Einige Parts waren mir persönlich zwar etwas zu glatt und gefällig, aber gerade die Hardrock Parts erinnerten mich stellenweise an Thin Lizzy. Natürlich ohne die Harmonie Gitarren, da dies mit einer Gitarre kaum möglich ist. Trotzdem fiel das Fehlen einer zweiten Gitarre nicht negativ auf, zumal der Gitarrist seine Effekte sehr geschickt eingesetzte und der Bassist den Gesamtsound durch Bassläufe gut ergänzen konnte. Bedingt dadurch, dass der Bassist auch als Sänger fungierte und vor dem Mikrophone stand und der Schlagzeuger an sein Schlagzeug gebunden war, war nicht viel Bewegung auf der Bühne. Trotzdem vermittelten Dangerous When Drunk den Spaß an der Musik und konnten im Publikum für etwas Bewegung sorgen. Schönes Konzert. Wenn es jetzt noch einen Internetauftritt geben würde, dann könnte ich mal gucken wann die nächsten Konzerte sind, die ich mir gerne angucke.





Mit Omas Zwerge aus Essen stand nun die zuvor erwartete Fun Punk Band auf der Bühne. Vielleicht lag es daran, dass ich vor Kurzem die Mimmis und die Abstürzenden Brieftauben gesehen hatte und von daher mein Fun-Punk Bedarf erst mal gedeckt war, Omas Zwerge kamen bei mir nicht an. Dem Großteil des Publikums hat das Konzert gut gefallen und es wurde getanzt und bei den Mitmachaktonen (wir gehen jetzt alle in die Hocke und bei 4 springen wir) wurde mitgespielt. Dies lag vermutlich mit daran, dass sich die Band sehr sympathisch präsentierte und auch immer wieder auf irgendwelche Zwischenrufe eingegangen ist und so einen hohen Unterhaltungsfaktor hatte. Hier mal kurz ein Wort an einige Besucher – bei jeder Band und nach jedem Song Basssolo zu brüllen, ist nicht witzig und ging nicht nur mir ziemlich auf die Nerven. Die Songs von Omas Zwerge waren eingängige und druckvoll gespielte Punk-Songs, den meiner Meinung nach ein paar Überraschungen gut getan hätten. So fand ich die Songs auf Dauer etwas langweilig und die relativ lange Spielzeit hat diesen Eindruck noch unterstützt. Für bisschen Abwechslung und Überraschung sollte wohl die gespielte Ballade sorgen. Die Idee war zwar nett, allerdings auch ein echter Stimmungskiller und es wurde merklich leerer in der Halle und voller vor dem Bierstand. Sollte nochmal überdacht werden. Mein persönliches negativ Highlight war aber der Cover Song Ohne Dich von der Münchner Freiheit. Ich finde den im Original schon Scheiße und da kann auch eine Punkcoverversion nichts retten. Ich musste vor die Tür. Kurz danach war das Konzert dann auch zu ende und Omas Zwerge widmeten sich dem Merchverkauf und machten Werbung für die laufende Tour.







Beim Bobble Cap Festival gibt es immer eine Tombola und Fotografin Kad hatte Losglück, so gab es neben einer Bobble Cap, CDs, Schlüsselanhänger auch einen Verbandskasten (ist nicht zum Einsatz gekommen) als Gewinn. Die Gewinne mussten kurz im Auto verstaut werden bevor es mit der letzten Band des Abends weitergehen und das Bobble Cap ausklingen konnte.



Den musikalischen Abschluss des Festivals gestalteten die Operators aus Berlin mit ihrer Version des Retro-Rocks, der mir gut gefallen hat und Roller Coaster ist mal ein echter Hit. Bisschen nörgeln muss ich trotzdem, denn ich fand die Songs teilweise etwas zu langatmig. Dies mag auch daran gelegen haben, dass ich einen Großteil der Songs zum ersten mal hörte und meine Aufnahmefähigkeit nach 3 Bands schon etwas nachgelassen hatte. Von daher ärgere mich etwas, dass ich die Platte nicht mitgenommen habe. Muss ich beim nächsten Konzert unbedingt nachholen.
Die 6 Musiker hatten sichtlich Spaß an dem Konzert und so stand der Organist gern mal auf seiner Orgel oder lag lachend über der Orgel, der Schlagzeug hat ein ums andere Mal den Haarrotor angeworfen und die beiden Gitarristen und der Bassist hatten ein Dauergrinsen im Gesicht. Sehr gut hat mir auch der Sänger gefallen, der sehr präsent war und zur Feier des Tages einen seiner Schuhe auszog, diesen mit Bier füllte und erst mal einen ordentlichen Schluck aus dem Schuh genommen hat. Schönes unterhaltsames Konzert. Die Operators waren mit ihrer Spielfreude und guten Hardrock Songs ein würdiger musikalischer Abschluss des diesjährigen Bobble Cap Festivals.











Es war wieder mal schön in Aukrug und auch nicht so kalt wie in den vergangenen Jahren. Ich frage mich trotzdem, ob ein Glühweinstand so schlecht angenommen werden würde. Mir war es dies mal egal, da ich als Fahrer ohnehin nichts alkoholisches trinken durfte und ich deshalb Kaffee trinken musste.
Die Bands waren wieder gutklassig, obwohl ich keine Band vorher kannte und die Musikrichtungen zum Teil nicht meine Welt waren, habe ich kein schlechtes Konzert gesehen. Ich warte schon gespannt welche Bands für das Bobble Cap 2015 verpflichtet werden können und dann heißt es wieder dicke Socken an, Bobble Cap auf und ab nach Aukrug.


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