AUTHORITY ZERO, MR. BURNS / 20.08.2014 – Kiel, Schaubude

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Meine Güte, waren die Knallerkonzerte in der Schaubude schon mal derart dicht gesät wie in letzter Zeit? Ein Punkrockklassiker jagt den nächsten – da kommt ja kein Arsch mehr hinterher. Aber MR. BURNS will ich mir mit neuer Platte nicht entgehen lassen! AUTHORITY ZERO fand ich beim letzten Mal in der Meierei (mit den ADOLESCENTS, hier der Bericht: AUTHORITY ZERO 2011) zwar lediglich okay, bin aber gern bereit, ihnen ‘ne zweite Chance zu geben.


Nach einem netten Smalltalk und einigen Getränken vor der Bude geht es dann auch schon los. Es könnte etwas besser besucht sein, aber wenigstens drücken sich nicht alle Besucher_innen irgendwo in den Ecken herum. Eher sind alle Anwesenden neugierig auf das Geschehen und sorgen für ‘ne positive Stimmung, auch wenn nicht gerade ein Pogorausch abgeht. „Flying Blind“ ist bereits das vierte Album von MR. BURNS und wie erwartet ist das Ding ein Knaller, dessen Songs auch live beim Erstkontakt zünden. Fixer und hart rockender Hardcore/Punk – an dieser Rezeptur haben die Flensburger nicht großartig herumgespielt, sie nur um Nuancen verfeinert. So gibt es mit „Halber Hahn“ erstmals ein Stück mit deutschem Text („kleinkariert / derangiert / ungeniert / abkassiert / schlecht kopiert / eskaliert / abserviert / schlecht frisiert – du bist ein Affe und das ist nicht nett gemeint.“) Gut gefällt mir auch „Heini Kilmister“, welches Olli mit den Worten ankündigt, dass der Titel nicht etwa eine Respektlosigkeit gegenüber Lemmy K. bedeute. Ansonsten ist zu sagen, dass Malte als Schlagzeuger mittlerweile gar nicht mehr wegzudenken ist, Knotts Gitarrenspiel einfach Freude bereitet, Olli gewohnt rauh/melodiös schmettert und Lars die Chose mit dem nötigen burns’schen Druck versieht. Geil, LP wird natürlich danach sofort abgeerntet.


AUTHORITY ZERO gibt es bereits seit zwanzig Jahren, wie ich heute erfahre. Hätte ich echt nicht gedacht. Erst mal hab ich erst vor wenigen Jahren von ihnen Notiz genommen und dann wirken die auch einfach nicht so. Wobei 20 Jahre Banderfahrung ja auch ‘ne super Sache sind. Die werden dann auch in die Waagschale geworfen, wobei gleichzeitig alles knallig, frisch und unverbraucht klingt. Ich find sie heute deutlich besser als vor drei Jahren. Vielleicht war ich damals nicht so auf den Sound der Amis (Mesa, Arizona) eingestellt. Die Ska/Reggae-Elemente nerven nicht und kommen eh kaum zum Tragen. Eher wird so ziemlich die ganze Zeit ordentlich das Gespedal aufs Blech gedrückt und trotz offenbar ausgedehnter Tour kein Stimmband geschont. Etwas unnötig sind in meinen Augen die wiederholten Animationsversuche, den Mob doch endlich zum Tanzen zu bewegen. Wenn die Leute eher zugucken wollen, dann lasst sie doch… Aber unsympathisch sind AUTHORITY ZERO deshalb noch lange nicht, das Ganze kommt schon humorvoll und entspannt rüber. Um eine Erwähnung des Schlagzeugers kommt man nicht herum: Was spielt der treibend, tight und nuanciert! Kein Wunder, dass sich u.a. GOOD RIDDANCE oder THE REAL McKENZIES auch bereits dessen Dienste gesichert haben.


Klasse Abend! Obwohl es ja gar nicht voll war, diverse Leute wiedergetroffen, neue Bekanntschaften geschlossen. Danach noch weitergezogen, hart gefeiert und eine unangenehme Begegnung mit den Bullen gehabt (leider nicht der Band)…

Kommentare   

+4 #2 hammerheadphil 2014-08-27 11:43
Geile Band diese Authority Zero, hab die Jungs in München gesehen fand die sehr gelungen.
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+3 #1 Philipp 2014-08-26 19:37
Okay, auf der "Restbestand"-7" gibt es auch zwei Stücke mit deutschen Texten. Danke an Horst Spider für den Hinweis. Muss ich wohl mal wieder auflegen...
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