BOB MOSH, THE TIPS / 14.03.2014 – Kiel, Schaubude

0 Dislike0

Und es steckt doch so’n kleiner Hippie in mir! Warum auch nicht? Von vielen Punks wird diese Szene oft abfällig betrachtet. Doch was „die Hippies“ allein schon in der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg gerissen haben, dürfte hinsichtlich politischer Wirkung keine andere (Jugend-) Bewegung auf die Kette gekriegt haben. Und überhaupt – Selbstverwirklichung, Frieden, Liebe, Drogen – das klingt doch alles gar nicht so übel (okay, bei den Drogen beschränk ich persönlich mich auf warmes Dosenbier). Und Bärte und lange Gitarrensoli? Her damit!

Flyer

 

 

 

Von THE TIPS erwarte ich nichts, denn ich hab bisher noch keinen Ton dieser Band vernommen. Doch ich werde positiv überrascht. Stilistisch passt der Reggae-Rock gut zu BOB MOSH, hat im Vergleich mehr Ausbrüche gen Punkrock. Während des Auftritts gehen mir so unterschiedliche Namen wie THE CLASH, BAD BRAINS oder BOB MARLEY durch die Birne. Und der Gitarrist liefert echt was ab! Wieder so ein junger Kerl, bei dem du dich fragst, wie zur Hölle der bereits dermaßen gut sein kann. Ganz lässig quält der Kollege die Klampfe, bis das Biest qualmt.

Die Bude ist angenehm gefüllt, als BOB MOSH mit einem ihrer seltenen Gigs loslegen. Find ich eigentlich ganz reizvoll, dass die Band nicht ständig irgendwo zu sehen ist. Das ist vielleicht nicht im Sinne des Erfinders, geht aber wohl familiär bedingt nicht anders (zumal Späthi auch noch bei ERIC COHEN zockt), nutzt sich aber dadurch eben auch nicht so schnell ab. Wie immer sind BOB MOSH ziemlich tight. Pete wirkt teilweise etwas verpeilt, setzt mal später, mal früher ein als der Rest, aber so gehört der, anders wär das komisch. Der entspannte Reggae-Metal-Rock-Reigen zieht jedenfalls mit jedem Stück mehr Besucher_innen den Bann. Zottelige Rüben kreisen, Hüften werden lasziv geschwungen. Späthi hat sich zum Moderator entwickelt, der die Party diktiert und immer wieder launige Ansagen einstreut – find ich gut! Ein bisschen mehr könnte er noch über die Texte erzählen, mich würd’s jedenfalls interessieren. Ein Trademark von BOB MOSH sind mittlerweile Gäste auf der Bühne. Wenn ich die Erinnerungen unter meinem Helm richtig sortiere, stößt erst so ein souliges Duo dazu, später der Rapper, der auch schon beim Rd-Rock-Farewell dabei war. Witzig, zu Rap/Hip Hop finde ich gar keinen Zugang, aber der Typ kommt irgendwie geil, vielleicht deshalb, weil er voller Wut Schmähreime auf unsere abgefuckte Gesellschaft ins Mikro pfeffert und gleichzeitig intensiv auf den BOB-MOSH-Schlachtruf einschwört. Einer der Höhepunkte im Set ist der Song, der mit dem wohl bekanntesten Kiffer-Hustenanfall der Rockgeschichte eingeleitet wird – husthusthust – „Sweet Leaf“.

Saugeil, schöner Abend, viele lange nicht gesehene Bekannte da, Party noch lange nicht zu Ende - bleibt nur immer noch der Wunsch übrig, Späthi und Pete auch mal wieder in ‘ner fiesen Dampfhammercombo bratzen zu sehen!

Kommentare   

+1 #4 Philipp 2014-03-20 18:19
Jo, dat issen Stoeckicht!
Zitieren
+1 #3 PussyKad 2014-03-20 07:00
dä däbb dä dä dää dä dää .... alright now
diese Mischung aus Bob Marley und Black Sabbath war so irreeeee...Richtig gut, überfordert mich aber auch ein wenig, hehe.
Der Flyer spricht mich an und ist zugleich etwas unheimlich :-)
Zitieren
+1 #2 Kochi 2014-03-20 05:46
Ist das Plakat ein Pete?
Zitieren
+1 #1 Guru Schlong 2014-03-19 19:35
hast recht, ein Hippie bist du!!!
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv