IN NOMINE CHRISTI - "Quo Vadis ?"

0 Dislike0

 

Quo Vadis, Wohin gehst Du ? Ist der Titel dieser Scheibe. Und ungefähr das kann man sich in Bezug auf dieses geniale Stück Vinyl auch fragen.

Aber ersteinmal zum technischen: Es handelt sich um eine 12" Vinyl Scheibe, Cover und Textblätter sind in schwarz/weiß gehalten, was extrem gut zum Gesamteindruck der Platte passt. Das Textblatt ist 4 Seitig und zum aufklappen, bestückt mit Lyrics tollen Fotos der Künstler und eben der Texte. Und hier sieht man schon das es den Künstlern um "mehr" geht. Die Texte sind alle samt in deutscher Sprache gehalten, aber es gibt ein extra Textblatt das die Texte in der englischen Übersetzung "mitgibt". Das Artwork des Covers hat den Charme von alten Crass Covern ohne in den Verdacht des billigen kopierens zu geraten!

Die Stücke selbst sind vom Ende der 90er Jahre bis zum Anfang der 2000er (oder nuller) Jahre Das verrät das Datum am Ende jeden Textes.

Gleich der erste Titel "Mein Kind" geht knappe 12,5 Minuten und ist ein Brett! Wer die Band vorher nicht kannte und vor dem ersten hören noch glaubte eine gute Hardcorepunk/Crust Platte in den Händen zu haben wird hier gleich eines besseren belehrt. Der erste Song zeigt gleich sehr  experimentelle Einflüsse mit synthesizer abgewechselt von genialem harten Riffs und schnellen Tempowechsel. Der 2. Song ist dann eine richtig geile Hardcorepunk Hymne mit wechselndem Gesang und einem wirklich genialen Text, der Song heißt "Sand im Getriebe", und geilen Gitarren!

Mit "Du sollst nicht töten" (6:17) ist dann die erste Seite zu Ende. Der Hörer bleibt nach diesem düstern, sich hinschleppenden, crustigen, "Discharge-artigen"relativ langem Song mit einem sehr unguten Gefühl im Magen zurück. Die Intensität ist wirklich beeindruckend und hat in mir den Wunsch erzeugt das ganze mal richtig laut und live zu erleben.

Die zweite Seite fängt ähnlich an wie Seite eins. Beunruhigende Synthi Töne und ein monotoner Rythmus wechseln sich mit tiefen schweren Gitarren ab, bis das Ganze zu einer sehr gelungenen derbst düsteren Nummer heranwächst. "Ich sehe Bilder" ist der passende Start auf der zweiten Seite die den verängstigten Hörer tiefer in diesen genial düstern Sound zieht. Daran ändern die zwischendurch fast poppigen Synthie - Einlagen auch nichts sondern bewirken eher das Gegenteil. An dieser Nummer hört man eindeutig den Industrial-Einschlag und ich zumindest, hatte das Gefühl,  dass die beiden "Hauptkünstler" (Jogi und Hippy) auch mal weit über den Tellerrand geschaut haben und Einflüsse von solchen genialen Industrial-Künstlern wie SPK oder Throbbing Gristle, oder auch den genialen "The EX" verarbeitet haben.

Die nächsten beiden Songs sind dann wieder eher "hardcorepunkig" oder "crustig" wobei das 3. und vorletzte Lied auf der Scheibe ("Es ist vollbracht") derbe grindartige "Prügeleinlagen" hat.

Die letzte Nummer auf der Scheibe fängt wieder mit schrägen Synthie/Keyboardtönen an und rundet das düstere, experimentelle Bild ab!

Fazit: Eine wirkich gelungene Scheibe, die sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen läßt und genau das ist auch das Geniale daran. Wer sich traut über den Tellerrand zu schauen und trotzdem geilen düstern Hardcorepunk/Crust mit extrem anspruchsvollen Texten mag und zudem keine Angst vor experimentelen Einflüssen (Keyboard, Synthies, Drumcomputern) hat darf dieses Teil auf keinen Fall verpassen! Und damit bin ich wieder bei der Ausgangsfrage "Wohin gehst Du?" Hier ganz klar keinen gerade aber dafür einen sehr spannenden, musikalisch wie künstlerisch/lyrisch, anspruchsvollen Weg !

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv