NO OMEGA, THIS GIFT IS A CURSE/ 25.04.2013 - Hamburg, Rote Flora

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Es ist wohl für diejenigen, die nicht dabei waren, schwer nachzuvollziehen, warum ein Konzert mit ca. 20 Leuten im Februar in einer kalten Halle bei vielen Beteiligten noch Jahre nachwirken wird. Aber die Kombination aus einer ultrabeschissenen Vorband und zweimal Inferno deluxe hat sich einfach tief ins Hirn gegraben. Klarer Fall also, dass ein Besuch bei einem Teil besagten Infernos, THIS GIFT IS A CURSE (der andere Teil, HEXIS,wird beim Kiel Explode wohl für haufenweise verstörte Gesichter sorgen), in Hamburg Pflicht ist, zumal das ganze in der Roten Flora statt findet. Die ist dann auch recht annehmbar gefüllt, als es um zehn endlich los geht.

 

Aber bevor THIS GIFT IS A CURSE los legen, muss erst mal das Licht aus, was nach einigen Anläufen gelingt. Fix noch ein paar Tücher drapiert und...BOOOOOOOM: Von null auf hundert in wenigen Takten, unglaublich. Der Mix aus Black Metal, Blasts inklusive, Sludge-Gedröhne und manischen Schreien ist die berühmt-berüchtigte Dampfwalze, die das Publikum überrollt. Puristen würden über das Soundbild meckern (nicht das Differenzierste, aber immer noch im Rahmen), aber wen interessiert das schon? Die Band bangt wie vom Leibhaftigen besessen, der Sänger nutzt den gesamten freien Raum und sucht teilweise Körperkontakt zur ersten Reihe, um seine Botschaften den Anwesenden direkt ins Gesicht zu brüllen. Was das Ganze dann endgültig zum wahrhaftigen Höllentrip werden lässt, ist der radikale Verzicht auf konventionelle Songstrukturen, das lässt das Ganze noch krasser wirken. Was für ein Abriss, da hätte selbst Satan nichts zu meckern gehabt. Definitiv eins der besten Konzerte dieses Jahr!

 

Ist natürlich die Frage: können NO OMEGA da mit halten? Um es vorwegzunehmen: nein. Zum einen liegt das am wieder angemachten Licht, zum anderen an der Kürze der Show. Krankheitsbedingt kann die band nicht länger spielen. Gut, nein, richtig gut ist es aber trotzdem. Musikalisch ist das Brachial-Emo, sprich du bist zwar verzweifelt und am Ende, haust aber erstmal ein paar Arschlöchern eine rein, anstatt zu Hause zu versumpfen. Neben düsteren Melodien und Harmonien äußert sich das immer wieder in straighten Uptempo-HC-Geballer, das den Songs ordentlich Dampf macht. Muss mensch sich erst mal dran gewöhnen, knallt dann aber vorzüglich. Nur leider ist dann auch schon Schluss, zumindest für NO OMEGA gut, die können dann endlich die mitgebrachte Torte mit Bandschriftzug verzehren.

 

Fazit: geiles Konzert, gerne wieder. Und dann ruhig ein bisschen länger...

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