Alerta Antifascista Death Fest 2011 Tag 1

0 Dislike0

 

Wie die Zeit vergeht. Da ist schon wieder ein Jahr rum und mein Lieblingsfestival, das ALERTA ANTIFASCISTA DEATH FEST, steht wieder einmal vor der Tür. Nach einem Jahr im Exil im Musiktheater Bad wieder zurück im UJZ in der Kornstraße in Hannover.

 

Am Freitagmittag machen wir uns also auf den Weg von Kiel nach Hannover. Mit sechs Leuten gestartet, wächst unsere Reisegruppe in Hamburg auf neun Personen an. Vorher gibt es noch ein kurzes Aufeinandertreffen mit einem Herren, dem ASSATA als musikalische Untermalung für seine Fahrt nach Hamburg wohl nicht so zusagt. Er beantwortet die Lärmbelästigung mit wilden Gesten, die erahnen lassen, dass er uns die Pest an den Hals wünscht. Als er schließlich aufbricht, um sich beim Schaffner zu beschweren, zeigt Fussel sich gnädig und erspart dem armen Choleriker den wutbedingten Nervenzusammenbruch.

 

alt

 

Nach einer etwas ermüdenden Zugfahrt kommen wir dann aber doch unbeschadet und schon relativ früh in Hannover an der Korn an. Entgegen unserer Erwartungen ist dort noch nicht sonderlich viel los und die Kasse ist noch nicht einmal besetzt. So können wir aber in Ruhe ankommen und unser Reisegepäck großzügigerweise im „Tourbus“ (ein alter VW Kombi, der angeblich manchmal aus dem Lenkrad raucht) von DOWNFALL OF GAIA verstauen. Mit Kaffee und alkoholfreiem Bier (für einige auch mit Alkohol...) verbringen wir die restliche verbleibende Zeit, bis um 20:15 Uhr I BUILD MYSELF A ROCKET eröffnen. Leider bleibt bei mir von dieser mysteriösen Band, die jegliche Internetpräsenz vermissen lässt, nicht allzu viel hängen. Ich erinnere mich, dass sie langsamen, schleppenden Crust spielen. Durchaus nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts Besonderes. Außerdem erinnere ich mich noch, dass der Bass relativ laut ist und einige Bassläufe überhaupt nicht zu dem passen, was der Rest der Band so spielt.

Nach einer kurzen Pause fangen dann DOWNFALL OF GAIA an zu spielen. Momentan eine meiner Lieblingsbands. Schon der dritte Liveauftritt, den ich dieses Jahr von ihnen bewundern darf und wahrscheinlich auch nicht der letzte. Das Set ist das selbe wie in der Alten Meierei und im Störte, bestehend aus drei Songs der Epos LP von 2010 und den beiden Songs der neuen Split LP mit IN THE HEART OF EMPERORS. Das stört mich allerdings kein Stück, weil das Set einfach schön zusammen passt. Pausen gibt es kaum, dafür intensive Mucke, die mich jedes Mal beinahe zu Tränen rührt. Düster, drückend, in den neueren Songs teilweise auch mit Black Metal Passagen und Double Bass. Erste Sahne.

alt

Nach DOWNFALL OF GAIA sollen BAD INFLUENCE aus Belgien ran, die als Ersatz für BURNED OUT und THE ASSASSINATORS, die sich leider aufgelöst haben, einspringen. Soweit ich mich erinnere, legen sie eine ordentliche Portion Knüppel-Kruste an den Tag, auf die ich aber lieber verzichte, um mich am Stand von Vegan Wonderland mit lecker Essen einzudecken. Sojaschnitzel im Sandwich mit frischem Salat. Mjam.

Leider lasse ich kurz danach meinen Jutebeutel, in dem sich mein Handy, mein Portemonnaie, sowie eine Cola und zwei Jever Fun befinden, fallen, sodass ich beim Auftritt von PLANKS die ganze Zeit mein Portemonnaie in der Hand halten muss, um es an der stickigen, warmen Luft im Konzertraum zu trocknen. Die erste LP von PLANKS war meine erste Crust Platte. Ich habe also große Erwartungen. Außerdem habe ich lustigerweise vor Kurzem ein Review über die neue PLANKS LP im Fuze Fanzine gelesen. In diesem wird die Platte in höchsten Tönen gelobt und der Band geraten, endlich aufzuhören, in kalten Kellern und dreckigen Jugendzentren der DIY Attitüde zu frönen und stattdessen finanziell ertragreichere Wege einzuschlagen. Glücklicherweise schienen die drei Jungs aus Mannheim darauf keinen Bock zu haben, sodass ich ihren Auftritt in der Korn bestaunen kann. Von der ersten Sekunde an überzeugen mich PLANKS mit düsterer Atmosphäre (ein paar weiße Scheinwerfer sind manchmal mehr wert als eine ganze Lichtorgel) und einem Brett, das ordentlich in die Fresse haut. Musikalisch ist das Ganze wohl irgendwo zwischen Crust und Black Metal anzusiedeln. Ich bin auf jeden Fall so begeistert, dass ich mir erst einmal eine PLANKS Jutetasche kaufe, um meine Habseligkeiten wieder anständig verstauen zu können.

alt

Als nächstes spielen APPALACHIAN TERROR UNIT aus Huntigton, West Virginia. Ich habe aber erst einmal genug und bleibe lieber an der frischen Luft und lasse den Abend in Ruhe mit meinen Mitreisenden ausklingen. Auf dem Weg zu unserer Schlafgelegenheit gehen wir aus Versehen noch einen riesigen Umweg, um dann auf hartem Fußbode zu schlafen. Dementsprechend unausgeschlafen bin ich am nächsten Morgen. Aber dazu mehr in Teil zwei...

Kommentare   

0 #1 Philipp 2011-05-26 17:01
Scheiße, klingt das gut. Warum hab ich es bloß noch nie geschafft, das auch mal mitzunehmen?
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv