VADER, ROTTING CHRIST, ANOREXIA NERVOSA, LOST SOUL / 18.09.05 - HH, Headbangers

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VADER in HH – da hieß es hingondeln. Obwohl auch in Kiel ein starkes Programm mit der Serie „Meierei im Exil“ geboten wurde, war der Heißhunger auf Death Metal heute größer. Irgendwie hatte sich auch der letzte VADER-Gig in Kiel nachhaltig in mein Hirn gefressen und ist im Langzeitgedächtnis als Highlight haften geblieben.
Das Beiprogramm hatte mich im Vorfeld gar nicht interessiert, muss ich gestehen. Umso größer die Überraschung, als sich alle drei Bands als recht bekannt entpuppten. LOST SOUL waren leider schon vorbei, sollen laut Ohren- und Augenzeugen ziemlich gut reingehämmert haben. Schade, die hätte ich gern gesehen, fand die letzte Platte der Polen ziemlich gelungen.

Nun kamen die Franzosen von ANOREXIA NERVOSA. Dat ist bekanntlich der Fachbegriff für „Magersucht“ und der Sänger war auch ein verdächtig dürrer Vogel... Im Vergleich zum Live-Soundbrei manch anderer Black Metal-Band kam alles verdammt transparent rüber. Im Publikum tat sich...nichts! Passte natürlich auch nicht so richtig zu VADER, aber so einen unbeweglichen Haufen Leute habe ich selten irgendwo auf ’nem Konzi gesehen.

Bei ROTTING CHRIST wurde der Mob langsam wach, die Griechen sind ja nun auch schon ewig aktiv (Kalle hat sogar noch ’ne uralte Single, wo die noch Punk gemacht haben). Ganz unbekannt sind sie also nicht – immerhin ist kürzlich ein „Tribute To ROTTING CHRIST“-Album erschienen! Mich hat die Band seit „Thy Mighty Contract“ nicht mehr interessiert und es ist schon erstaunlich, wie professionell die mittlerweile geworden sind. Sehr technisch, sehr präzise – aber ich mochte den dunklen und atmosphärischen Stoff der frühen Tage mehr. Von der erwähnten 93er Platte gab es auch noch wat zu hören, ich glaub, es war „The Sign Of Evil Existance“.

Dann also VADER, die dieses Jahr den Tod ihres Ex-Drummers Doc zu beklagen hatten. Letztes Mal in der Räucherei war der neue Drummer auch schon dabei gewesen, vergessen haben die sympathischen Polen ihren langjährigen Weggefährten natürlich trotzdem nicht und widmeten ihm den Gig. Was mich auch für sie einnahm: Die Preise am Merch-Stand waren fair, so gab es die letzte Platte „The Beast“ für 12,- Euro, immerhin als Digi-Pack mit Bonus-DVD (guck mir die Dinger zwar nie an, aber trotzdem...). Yeah, und dann ging es bei abermals exzellentem Sound voll zur Sache. Die Death Metal-Songs rollten bei allem technischen Anspruch herrlich eingängig aus den Boxen. Es wurde heftig Rübe geschüttelt, Riffs runtergeholzt, Drums pulverisiert und rumgegrunzt – ich weiß nicht, wieso – aber ich hatte in Punkto Intensität und Charisma Erinnerungen an ganz frühe SLAYER-Gigs. Nur, dass Spielmacher Peter wesentlich lockerer und unverkrampfter als die Totschläger rüberkommt. Die würden auch wohl kaum einen Slogan wie „Stay powerful, creative, joyous and free!“ auf ihre Platte packen. Natürlich ging es wild durch die ganze VADER-Discographie, auch mindestens ein ganz neuer Titel wurde gezockt (natürlich geil). Highlights vermag ich kaum zu nennen, aber viele Knaller wie „Wings“ oder „Carnal“ kamen ganz zum Schluss. VADER verließen dann zugabenlos die Bühne, was ich okay fand, spät genug war es eh und isses nicht der eigentliche Sinn einer Zugabe, diese nur zu spielen, wenn die Stimmung außergewöhnlich gut ist? Das war wohl kaum der Fall, nicht im Vergleich zu anderen VADER-Gigs...
- Beitrag von: Philipp

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