AREA 4 FESTIVAL / 20.-22.08.2010 - Flugplatz Borkenberge - Lüdinghausen Tag 2

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Nachdem ein netter ADAC-Mann das Auto geknackt hatte, der Zeltplatzkiosk ausgecheckt (ging okay, 2€ für 1,5l eiskalte Cola...) und ein wenig Nahrung zu sich genommen wurde, konnte es in die 2. Runde gehen. Am Samstag standen einige Bands mehr auf meinem Zettel, aber lest selbst...

Videos geklaut bei Youtube.


Um 15:00 stand FRANK TURNER auf dem Zettel. Komischerweise ist der junge Mann aus Manchester bisher komplett an mir vorbei gegangen. Erst im Vorfeld des Festivals habe ich mir ein paar Lieder auf einer bekannten Internetplattform für Selbstdarsteller und Musiker angehört. Und das, was ich hörte hat mir auf Anhieb gefallen. Auch live konnten Herr Turner und seine Band überzeugen. Geboten wurde netter Folk-Punk im Stil von Fake Problems oder frühen Against Me!. Streckenweise wurde es sogar ein wenig irisch und Billy Bragg hat der Gute bestimmt auch schon mal gehört. Textlich gings um Liebe, das Leben, Musik und andere typische Themen. Die meisten Songs hab ich tatsächlich zum ersten Mal auf bei diesem Konzert gehört und blieben sofort hängen. Da gab's zum Beispiel den Song „Substitute“ mit der schönen Textzeile „Music, it's my Substitute for Love“ oder „Back In The Day“, eine Liebeserklärung an Punkrock („Folding zines and record sleeves while sitting round at home/Flicking through the catalogues and distros at the shows/Circle pits and sing-a-longs/ come on let’s fucking go/And punk rock saved my life.“). „The Road“ ist auch ein kleiner Hit und der Song „Photosynthesis“ kam mir dann doch unglaublich bekannt vor und ich musste irgendwie plötzlich an den Schaubuden-Tresen denken. Einen brandneuen Song gab's wohl auch, was mir aber ohne die Ansage eh nicht aufgefallen wäre, da ich ja eh fast keinen Song kannte. Genau das Richtige an einem sonnigen Samstag Nachmittag. Laut eigener Aussage spielt FRANK TURNER nächsten Monat auch in Hamburg. Hin da!

 

 

Nach einer längeren Bierpause enterten dann die DONOTS die Bühne. War ganz nett. Ich hätte nicht gedacht, dass die Band immer noch so eine große Fangemeinde hat, denn das Gelände war gut gefüllt und es wurden sogar Ibbenbüren-Fahnen geschwungen. Und die Jungs hatten definitiv Spass an dem, was sie machen und ich fand sympathisch, dass der eine von denen auf'm Promofoto ein Press-Gang-Shirt trägt. Nur diese ewige Publikumsanimation nervt dann doch irgendwann. Zu meiner Freude wurden am Schluss noch „What Ever Happened To The 80's“ und das Twisted-Sister-Cover „We're Not Gonna Take It“ gespielt.

Nach einer Umbaupause ging es auch schon weiter mit THE SOUNDS. Auch hier finde ich die ersten beiden Album durchgehend geil und das letzte eher langweilig. Naja, das kommt davon wenn man auf das 2. Album schon dermaßen viele Hits packt, da kann ja gar keine Steigerung mehr kommen. Optisch konnte die Band schon mal überzeugen (jaja, nicht nur die Sängerin, auch die Typen haben echt Style, aller...), wobei die ja leider von einigen echt auf ein „Die Sängerin is echt heiß...“ reduziert werden. Dabei haben die musikalisch noch viel mehr zu bieten. Schöner New-Wave im Stil von Blondie und Kim Wilde mit einer echt geilen Stimme. Wäre Pop-Musik immer so geil, könnte man auch mal wieder Radio hören ohne nach ner halben Stunde zu kotzen. Mit „Seven Days A Week“, den beiden Hits „Painted By Numbers“ und „Living in America“ und als Abschluss „Ego“ wurden auch fast alle meiner Lieblings Sounds-Lieder gespielt. Statt den ganzen neuen Songs hätten sie zwar lieber noch „Mine For Live“ und „Night After Night“ spielen können, aber mich fragt ja keiner! Trotzdem ein tolles Konzert.

 



MONSTER MAGNET ließ ich mal wieder gekonnt aus, um mit leckeren Getränken in die richtige Stimmung für WIZO und BLINK-182 zu kommen.

Zunächst dürfen WIZO auf die Bühne. Die hatte ich bereits im Mai auf dem Ruhrpott-Rodeo gesehen (Fabian, wann schreiben wir mal den Bericht ???), da gefielen sie mir sehr gut. Leider brachten WIZO original die gleiche Show, die gleiche Setlist und die gleichen Ansagen, nur der neue Bassist namens Karacho wurde nicht so oft vorgestellt. Nun gut, abgesehen davon war es trotzdem ein geiles Konzert. Ziemlich am Anfang gab's „Kopfschuss“, dicht gefolgt von „Hey Thomas“ und das „Goldene Stück Scheiße“. Irgendwie kannte ich wirklich jeden Song (bis auf 2 neue, die ich aber eigentlich auch vom Ruhrpott-Rodeo kannte) und es war eine unglaublich gute Stimmung, diejenigen, die nicht 16 waren, fühlten sich wieder so und alle sangen lauthals mit. „Raum der Zeit“ und „Quadrat im Kreis“ durften auch nicht fehlen, genauso wenig wie der „Skandal“-Song „Kein Gerede“. Als Abschluss spielten sie noch ne Endlos-Version von „Die letzte Sau“, den Refrain wurde ich auch diesmal bis zur nächsten Band nicht los. Ein wenig nervig war lediglich, genau wie bei den DONOTS, die Publikumsanimation. Aber immerhin gab es wieder ne Ansage gegen irgendwelche Grauzonen-Scheiße.

 


Und nun kam für viele das absolute Highlight des Festivals: BLINK 182 „ from Southern Cali-Fuckin'-Fornia“. Joar, die hab ich auch mal gehört. So mit 14. Aber irgendwie hängen an den Liedern bei mir immer witzige Erinnerungen und deshalb freue ich mich immer noch, wenn ich die mal irgendwo hör. Das Gelände war mittlerweile dermaßen gefüllt, aber wir konnten trotzdem einen schönen Platz vorm FOH-Tower ergattern (Hallo Bocky, ich kann auch so coole Fachwörter...). Die Blinker spielten dann auch einen netten Mix durch die Jahre, wobei ich alles nach 2001 eher lahm finde und auch nicht wirklich kenne... Mit „Rock Show“ und „What's My Age Again“ wurden auch schon zu Beginn zwei Klassiker gespielt. Zwischen den Songs gab es infantile Ansagen in denen sehr oft Wörter wie „Fuck“ oder „Motherfucker“ vor kamen. Und total witzige „Hey Mark“-„Yeah Tom?“-Dialoge in denen es darum ging, dass einer des anderen Mutter gefickt hat oder so. Mit Mitte 30 is sowas zwar eher peinlich, aber das Image muss wohl bewahrt werden. Naja, war soweit trozdem witzig, ich konnte mitsingen, alles war schön bis ... der blöde Tom Delong die schönen alten Hits mit seiner merkwürdigen Stimme versaute. Ahhh. Ich hab „First Date“ noch nie so weinerlich gehört. Wo ist die gute alte nasale Highschool-Poppunk-Stimme geblieben? Zum Glück folgte „Man Overboard“, das überwiegend von Mark vorgetragen wird. Meine Laune war wieder gut bis Tom „All The Small Things“ wieder mit seiner ekelhaften Stimme versaute. Vielleicht war er auch nur krank oder so, aber ich war langsam wirklich ein wenig wütend. Ich hatte doch fast keine Erwartungen an diese Band, nur dass sie die alten Lieder so spielen, wie ich sie kenne. Der erste Teil des Sets wurde beendet und ich wollte gerade enttäuscht das Gelände verlassen, als Travis Barker plötzlich mit seinem Schlagzeugpodest in die Höhe fuhr und auf Hip-Hop-Samples nette Beats trommelte. Dieses tolle Podest hat es tatsächlich geschafft Tom Delongs schlechten Gesang wett zu machen . Das Teil konnte nämlich nicht nur hochfahren sonder sich in alle Richtungen drehen, so dass Herr Barker irgendwann Kopf über trommelte. Ist zwar irgendwie Rockstarkacke, aber mal ehrlich, so'n Ding will ich auch. Ich muss dringend berühmt werden. Nach dieser Showeinlage gab es noch ein paar Zugaben u.a. „Josie“ und meinen Lieblings-Blink-182-Song „Dammit“. Mit „Family Reunion“ wurde sich dann endgültig verabschiedet.





Eigentlich hatte ich jetzt noch Bock auf Party, aber im Disco-Zelt lief nur unerträgliche Rockmusik und mit Papa Roach wurde ich ziemlich schnell vertrieben. Also noch ein Bierchen, zwei Bierchen im Camp getrunken und ab ins Bett.


...to be continued....

Tag 1 gibt's hier!


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