WIZO, ROCK'N'ROLL STORMTROOPERS / 23.02.05 - Kiel, Pumpe

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Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein, die Bahn funktioniert nur bedingt, von den öffentlichen Verkehrsmitteln im Allgemeinen auf dem Lande mal ganz zu Schweigen, kleinere Straßen auf dem Lande sind kaum befahrbar...
Das Telefon jedenfalls steht nicht still am Tage des absolut letzten Wizo-Auftritts in Kiel. Der dabei am häufigsten gestellten Frage: "Ich komm aus Nordfriesland - fällt das Wizo-Konzert nicht vielleicht aus?" folgt stets die empathische, aber skurile Antwort: "Es tut uns leid, das Konzert findet statt!?"
Am Abend wird dann auch schnell nachvollziehbar, daß ca. 50 leute es trotz einer im Vorverkauf erworbenen Karte nicht geschafft haben, zum Konzert zu kommen.

Proppevoll ist es natürlich trotzdem, als die Rock´n´Roll Stormtroopers in gewagtem Outfit die Bühne betreten - mit mit bis auf Sackhöhe gekürzten Jeans, Holzfällerhemden und Jeansjacken. Sieht zwar scheiße aus, aber rocken können die Jungs gewaltig: Eine Prise Rock´n´Roll, ein bißchen Punk und über allem der Hauch von Angus Young - insgesamt sicher nicht der absolute Hammer, aber ganz nett anzuhören und gut zum aufwärmen.
Um 22.00 Uhr ist es schließlich Zeit für Wizo.
Ein Blick ins Publikum läßt mich verwundert feststellen, daß weniger alte Nietenpunks oder Trainingsjackenträger meiner Altersklasse dem feierlichen Aufruf der Band gefolgt sind, sondern in der Mehrzahl 13-15jährige Nachwuchspunks, die sich sicherlich auch nicht einen Good-Charlotte-Auftritt entgehen lassen hätten. Aber textsicher sind auch diese jungen Fans, als Wizo nach einem aufwendig-pathetischen Intro, an dessen Ende sie einen Sarg auf die Bühne tragen, mit "Kopfschuss" klarstellen, daß dieser Abend nur ein guter werden kann. Was folgt sind 90 Minuten "mit Liedern über Blut, Tiere und komische Namen", wie es Axel Kurth formuliert.
Für die älteren Besucher (dazu zähle ich mich auch) wird der Gig ein Ausflug in ihre Jugendzeit: "Unemployed", "Sterbehilfe", "Schweinewelt", vor allen Dingen "Alte Frau" - der Mob pogt und singt und pogt und schwitzt!
Nach 90 wirklich mitreißenden Minuten verlassen Wizo die Bühne, um dann selbstverständlich nochmal zurückzukommen auf die Bühne des "Scheißladens" Pumpe. Einige Songperlen folgen, zum Abschluß performen sie "Die letzte Sau" - wie kann es anders sein.
Der Mob ist zufrieden, auch wenn der Ruf nach einer weiteren Zugabe nicht erhört wird. Kritik äußern einige Gäste angesichts der Preise am Merchandise-Stand ("Die wollen wohl noch mal richtig abkassieren!)" Für Bewegung haben Wizo an diesem Abend aber allemal gesorgt, überhaupt ein sehr geniales Konz gespielt.
Was bleibt, ist die Wehmut!
Ruhe sanft, Wizo!
- Beitrag von: pumpenplage

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