Break the Silence Festival / 09.07.2010-10.07.2010 Tag1 - Eystrup

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Es begab sich also zu der Zeit, dass endlich das Break the Silence Festival in Hämelhausen zwischen Nienburg und Verden gekommen war.

So machten wir uns also auf den Weg. Ich konnte relativ kurzfristig noch einen Fahrplatz für mich und einen Freund in einem komfortablen weißen Ford Cabrio ergattern.

Das führte dazu, dass der gute Andy mangels Platz im Auto auf das RD Rock Festival ausweichen musste, aber so gibt es ja zumindest von beiden Festivals Berichte, das ist doch auch was, oder?

Wir fuhren dann also Freitag am frühen Nachmittag los. Was für eine blöde Idee. Laut Navi sollten wir nach Hämelhausen so ca. zwei Stunden und 14 Minuten brauchen, sodass wir so gegen 18 Uhr da gewesen wären. Dann hätten wir gemütlich aufbauen und dann um 19 Uhr PROTESTERA und danach MEINHOF schauen können.

Aber dank Ferienbeginn in Schleswig-Holstein (von dem ich natürlich auch profitiere, ich will ja nicht nur meckern) und dem daraus resultierenden Stau vor dem Elbtunnel brauchten wir so ca. viereinhalb Stunden, sodass ich erst zu SOCIAL CHAOS um 21:15 Uhr vor der Bühne stehen konnte. Leider war es in Niedersachsen gefühlte 500°C warm (35°C waren es aber, glaub ich, tatsächlich noch) und auch in der großen Betonhalle, in der eine der beiden Bühnen aufgebaut war, war die Temperatur nicht erträglicher, sodass es mir tatsächlich nach ca. einem Song zu heiß war, um vor der Bühne zwischen Menschen zu stehen und ich mir dieses doch sehr gut klingende (Sorry, dass ich nicht viel mehr dazu sagen kann, ich bin nicht gerade bewandert was die Unterscheidung der verschiedenen Genres und das Heraushören von musikalischen Einflüssen angeht. Ich würde sagen, die Brasilianer haben Kruste mit Grind Einschlag gespielt und so ungefähr sagt es auch der Spielplan...) Konzert entgehen ließ.

Ich positionierte mich lieber an der von Bäumen umgebenen Hauptbühne, wo es sich durch den Schatten mit einem Gin Tonic (zwei Euro pro Cocktail, wie geil) in der Hand durchaus aushalten ließ und wartete auf mein erstes Highlight OI POLLOI. Ich hatte die Schotten schon letztes Jahr im Oktober live in Hamburg gesehen, sodass ich ungefähr wusste, was mich erwartete. Dies minderte die Vorfreude aber keineswegs sondern vermochte sie eher zu steigern. Als die Band dann die Bühne betrat, wurden meine Erwartungen in vollstem Umfang erfüllt. Neben dem coolen Anarchopunk, den sie ablieferten, wussten vor allem die auf Deutsch vorgetragenen Ansagen des Sängers zu begeistern. So sagte er z.B. mit einer schwarz, rot, goldenen 5,0 Pils Dose in der Hand: „Was soll das mit diese Dosen? Diese Dosen sind scheiße. Sie können uns am Arsch lecken. Oder wie wir sagen, im Arsch lecken. Wir sind schon sehr lange auf Tour und deswegen sind Arschlöcher verdammt schmutzig.“ Sehr charmant mit diesem wunderbaren schottischen Akzent. Außerdem verbrannte er einen Mini-Union-Jack und freute sich sehr, dass daraus nach dem Abbrennen eine schwarze Fahne geworden war. Zusätzlich verteilte die Band drei eineinhalb Liter Plastikflaschen Scotch Whiskey, die das Publikum zum Kochen brachten. Des weiteren gab es Ansagen und dazugehörige Lieder u.A. gegen Sexismus oder Faschismus, die das Programm abrundeten.

Danach hatte ich erstmal Pause, bis ich mir um 00:30 Uhr MOLOTOW SODA zu Gemüte führen wollte. Was in dieser Pause passierte weiß ich wegen des oben beschriebenen, günstigen Gin Tonics leider nicht mehr so genau.

Um 00:30 Uhr stand ich dann aber pünktlich wieder vor der Bühne. Ich muss sagen, Tommy Molotow sieht immer wieder irgendwie beeindruckend aus: 30 Jahre Punkrock gehen halt nicht spurlos an einem vorbei. Spaß hatte ich trotzdem nicht so richtig, woran wohl mal wieder mein Pegel schuld war. Etwas zu doll, denke ich.

Verrückter Weise schaute ich kurz vor dem Einschlafen noch einmal auf die Uhr und sie verriet mir, dass es schon wieder 03:30 Uhr war. Am nächsten Morgen wurde mir aber dann versichert, dass ich schon vorher unter der Plane vor unserem Zelt abgeknickt sei. Sehr beruhigend. Weiß ich, was ich in der Zeit, die mir im Gedächtnis fehlt, gemacht habe.


Wie's weiterging, erfahrt ihr dann im nächsten Teil

Kommentare   

0 #7 Andy 2010-07-12 19:32
Ha, schon wieder eine (mässig)unschuldige Seele zum schreiben gezwungen! Schöner Bericht!
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0 #6 toffi 2010-07-12 19:32
die ollen schland-dosen gibt das doch alle zwei jahre seit mindestens 2006, oder wat.
und ja, ich würd oi polloi vermutlich auch nach dem zehnten mal noch abfeiern, war halt nur beruhigt, dass ich mit dem ausfall aufm rd-rock jetzt nicht DIE übersensation verpasst habe. ;)
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0 #5 bockfred 2010-07-12 19:32
Ich wäre hart enttäuscht wenn sich da was ändern würde, bei OI POLLOI kriegt man halt immer das was man erwartet.
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0 #4 Dicki 2010-07-12 19:32
Hab Oi Polloi jetzt auch schon 3 mal live gesehen und die Show ähnelt sich doch immer sehr, was nicht heißen soll, das es nicht immer wieder sehenswert ist.
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0 #3 Philipp Wolter 2010-07-12 19:32
Aber im Ernst: Schöner Einstand, Michel!
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0 #2 Philipp Wolter 2010-07-12 19:32
Kann ja gar nich sein, Toffi, die Dosen gibt es doch noch gar nicht so lange...
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0 #1 toffi 2010-07-12 19:32
oi polloi liefern auch auf jedem konzi zu 100% die selbe show ab... naja, trotzdem schade, dass sie auf dem rd-rock ausgefallen sind.
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