AVOID ONE THING, SUBURBAN SCUMBAGS / 14.10.04 - Kiel, Vinyl

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Dat war knapp! Fast hätte das eigentlich für die Meierei geplante Konz von AVOID ONE THING und den SCUMBAGS nicht stattfinden können, da die Meierei an diesem Abend anderweitig belegt war. Doch die WASTED YOUTH-Crew hatte nach mehreren vergeblichen Versuchen einen anderen Klub zu finden schließlich mit dem Vinyl Erfolg. Ich war nicht der einzige, der diesen Laden vorher nur vom Namen her kannte. „Wo ist das Vinyl eigentlich?“ war jedenfalls eine häufig gestellte Frage in den letzten Tagen... Tscha, das Ding liegt in der Eggerstedtstraße und entpuppte sich als das ehemalige „Far Out“. Eigentlich ist das Teil eine Disco und nicht unbedingt für Konzis geeignet, aber es wurde ein sehr geiler Abend! Für Gelächter sorgte schon von außen das Dekor des Vinyls – bunte Streifen an den Wänden sind nicht wirklich Punkrock.... Der Hammer, dass die Dinger auch noch innen zu finden sind! Eine Bühne gab es nicht, aber ich finde Gigs auf ebener Erde eigentlich gar nicht schlecht. Da fällt der „oben die Band, unten das Publikum“-Eindruck gleich weg und man steht sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Das Vinyl war dann auch sehr gut gefüllt, als die SCUMBAGS loslegten, die Stimmung von Anfang an bestens. Mixer Möhre hobelte einen amtlichen Sound in die ehemalige Bagwahn-Disse und die ersten Bierspritzer segelten bald durch die Luft. Lang hatte man die SCUMBAGS nicht gesehen, da waren all die alten und neueren Klassiker hochwillkommen. So richtig neue Songs waren nicht dabei, aber das sah Ulf Nagel anders: „Für EUCH sind die Songs vielleicht stinkend alt, aber für uns sind die brandneu!“ Und so ging es munter in den „Antisocial Stomp“, „Feed Me Bullshit“, „Booze“ oder natürlich die unverzichtbaren Cover „I Love Living In The City“ und „Sonic Reducer“. Die SCUMBAGS hatten richtig Bock aufs Zocken, das konnte man unschwer sehen und an den Druckwellen fühlen, die einen frontal überrollten. „Mit der beste SCUMBAGS-Gig überhaupt!“ urteilten danach gleich mehrere Leute! Yeah, und auch die „neuen“ Aufnahmen werden uns dann wohl DOCH NOCH mal zugänglich gemacht, zumindest ließ Drummer Kocky in der Richtung etwas verlauten. Zeit wird’s – her damit!

Nun war man gespannt, ob die Bostoner AVOID ONE THING das Level in Sachen musikalischer Quali und Stimmung würden halten können. Manchmal leert sich ein Saal nach einer beliebten lokalen Band ja durchaus. Nicht so hier! Der Dreier bot sehr gut gespielten melodischen Punkrock. An Gesang und Bass war Joe Gittleman zu sehen/hören, der früher bei GANG GREEN und bei den MIGHTY MIGHTY BOSSTONES gezockt hat. Ab und zu sang auch die Gitarristin, deren Stimme mir sogar noch besser gefiel – klang schön rotzig und melodisch zugleich. Die Band erntete zusätzliche Sympathien, als sie die SCUMBAGS begeistert abfeierten und uns versicherten, dass wir auf solch eine Band in der Stadt stolz sein könnten. Man sei sich bewusst, dass der Laden bei AVOID ONE THING alleine auf keinen Fall so voll geworden wäre. Ist wohl wahr, auch wenn die Mucke von AOT allein den Besuch gelohnt hätte. Man könnte es mit dem etwas abgenutzten Begriff Emo beschreiben, oder die Melancholie einiger Songs mit HÜSKER DÜ vergleichen, auf jeden Fall immer mit ordentlich Drive gespielt. Später am Abend landeten wir noch auf einer Party, wo die frisch geerntete CD lief. Offenbar ebenso gelungen, wenn ich das vom Nebenbeihören so beurteilen kann! Trotz diverser Nebelschwaden in den porösen Erinnerungen sind mir jedenfalls einige Melodien im Kopp hängen geblieben und geistern dort immer noch rum!
- Beitrag von: Philipp

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