SEPULTURA-„A – lex“

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SEPULTURA – „A – lex“

(CD, SPV/STEAMHAMMER)

 

Muss es nicht furchtbar nervig sein, in einer Band zu spielen, die in JEDEM Interview gefragt wird, wann endlich die Reunion im Original-Line-Up kommt? Vor dem Hintergrund ist es schon irgendwie cool, dass SEPULTURA ihr Ding stur durchziehen und mittlerweile die fünfte Platte mit Derrick Green am Gesang raushauen (obwohl auch ich glaube, dass…)!

Ich muss gestehen, dass SEPULTURA mich jahrelang nicht interessiert hatten, aber „Dante XXI“ hat mich 2006 dann völlig aus den Latschen gehauen – in meinen Augen eine der besten Platten der Band, die neben meinen Faves „Beneath The Remains“ und „Schizophrenia“ bestehen kann. „A-lex“ kann da nicht ganz mithalten, ist aber auch ein absolut hörenswertes Album. Der Übersong schlechthin ist gleich das Teil nach dem Opener – „Moloko Mesto“, der einem derart fies zwischen die Zähne schlägt, dass ich die Dritten schon geordert hab. Überhaupt geht man insgesamt sehr ruppig und aggressiv zu Werke, Derrik Green kotzt sich förmlich aus und der Gesamtsound ist sehr düster und kalt. In „Conform“ zieht die Band den Hörer/die Hörerin in einen Mahlstrom der Depression, bevor Up-Tempo-Beats selbige/n wieder wachdreschen. Einiges glaubt man allerdings doch auch schon auf anderen Platten in ähnlicher Form gehört zu haben („Filthy Rot“ könnte gut auf „Roots“ stehen). Das textliche Konzept ist zudem auch nicht mehr soo originell – an „A Clockwork Orange“ ham sich schließlich schon zig Nasen versucht, da reicht die Bandbreite der Konzeptalben von DEN TOTEN HOSEN bis hin zu LIZZY BORDEN. GAR NICHT geht aber vor allem das „Metal meets Klassik“-Gedöns in „Ludwig Van“, wo man diverse Beethovenviecher dudelt. Klar, klasse gespielt und im Kontext auch logisch (Protagonist Alex ist schließlich großer Fan von… na, wisst ihr eh alle), aber bitte, wer braucht derartige Heavy Metal-Nabelschau noch? Gebt mir JEDEN TAG frühe SODOM, BATHORY oder DARKTHRONE, aber zieht den verfluchten Stecker, wenn SEPULTURA „Freude schöner Götterfunken“ samt Orchester spielen! Aber andererseits gibt es die „Skip“-Taste und die Scheibe bietet insgesamt 60 Minuten.

 

Philipp

---Punkte: 8

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