ABGELEHNT - "Die Krone der Sch-

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Jo, da unsere Datenbank mehrfach durch massive Spam-Attacken überlastet war, mussten alle Kommentare in den Plattenkritiken gelöscht werden. Hier nochma meine Rezi zur ABGELEHNT-Platte im Okinal (immerhin meine längste Rezi ever, will mir die Mühe nich umsonst gemacht haben) vom 25.12.2004: "Der Ville war schneller, aber da ich mit meiner Rezi fast fertig war, hier noch per Kommentar: ABGELEHNT – 'Die Krone der Schöpfung' (Eigenproduktion) ENDLICH isser da, der neue und ERSTE Longplayer von unseren Kieler Deutschpunk-Matadoren ABGELEHNT! Lange hat es gedauert, obwohl die eigentlichen Aufnahmen schon zahllose Monde hinter der Band liegen. Doch der Kampf um einen guten Mix hat sich gelohnt: Auf der einen Seite mit genug Dreck und Schmutz versehen, auf der anderen Seite transparent genug, dass alle Instrumente zur Geltung kommen. Und es wäre eine Schande gewesen, wären einige der zahlreichen Details nicht richtig zu hören gewesen, denn ABGELEHNT haben alles gegeben und eine VERDAMMT abwechslungsreiche D-Punk-Platte gemacht – da erschallen neben den traditionellen Instrumenten Congas, ’nen Saxophon, weibliche Backgroundgesänge, Gaststimmen – und -gitarren. Doch gucken wir im Einzelnen, was die Songs an sich hergeben: 'Dumm und dämlich': Yeah, der Opener geht gleich voll nach vorne los, Fans und Freunde kennen das Ding schon vom 'Decline'-Sampler. Straight und eingängig, und dazu ein Refrain, mit dem sich sicher jeder mal identifizieren kann und der daher zum inbrünstigen Mitschmettern einlädt: 'Du hältst dich ja für so wichtig, doch bist du einfach dumm und dämlich – spielst immer den Alleswisser, doch bleibst du nur ein dummer Pisser'... 'Das war schon immer so': Oha, hier wird’s melodischer, Akustik-Gitarren leiten den Song ein, der dann später noch gut abgeht, gut gefällt mir der Wechselgesang von Basser Klebo und dem eigentlichen Sänger Schnacki, wobei mir Schnacki generell bei aggressiveren Parts mehr zusagt. 'Die Krone der Schöpfung': Yeah, dieser Song hatte sich mir schon damals in der Pumpe (Mai 2003 mit BRAINFUCKERS FUN FOUNDATION) eingeprägt. Der Refrain geht wieder voll innen Kopp, der ganze Song treibt mit geilen Riffs gnadenlos nach vorne und verlangt massiv nach POGO. 'Equador': Oh, dieser Titel sagt mir nicht zu. Ska-lastige Nummer, die zwar einige Ideen enthält und viele der erwähnten Gastinstrumente einbringt, bei mir aber nicht zündet. War ich beim Titel zuerst neugierig, ob es wohl um die Vernichtung des Regenwaldes durch Ölpipelines oder so gehe, musste ich erstaunt registrieren, dass die doch glatt über touristische Freuden singen: ('Hier ist’s einfach wunderbar, es scheint die Sonne das ganze Jahr. Ein Palmenstrand wie im Traum und überall nur hübsche Frauen')... Aber dafür gibt es mit 'Wir sind ABGELEHNT' gleich wieder einen richtig schönen Fetzer zur Entschädigung. Eine Hymne zum Mitgrölen wie sie im Buche steht! Und auch 'Auf die Fresse' haut in diese Kerbe, kommt dreckig und gemein und das ist GUT SO. Etwas ruhiger 'Scheiß Tag', abgedämpfte Gitarren, ein Rhythmus, der irgendwie Drive hat und ein cooler Refrain, in dem Schnackis Stimme mit 'Ooooho'-Backings kontrastiert wird. 'Es ist vorbei': Oh nein – Schnacki darf wieder an sein Lieblingsthema ran, nämlich unglückliche Liebesbeziehungen... Liegt es daran, dass mir dieser Song nicht so gefällt? Hier passiert irgendwie nix, das Ding plätschert zahnlos an mir vorbei. Doch wie schon nach 'Equador' kommt danach gleich wieder ein Höhepunkt, was für das Arrangement der Songreihenfolge spricht: '6 Millionen' bezieht sich auf das NS-Regime und ist entsprechend aggressiv ausgefallen. Hammer der hysterische Gesang von Klebo im Refrain! Geil. 'Meine Zukunft': Stampfend geht’s zur Sache, der Refrain hat von Text und Melodieführung was von ’nem Kinderlied: '...dass ich für mich ganz alleine über meine Zukunft entscheide'. Fand ich anfänglich etwas strange, setzt sich aber als Ohrwurm fest und überzeugt mit melodiösen Backgroundgesang. 'Pervers': Hm, warum hat man diesen alten Heuler mit auffe Platte genommen? Hält mit den neuen Songs nicht mit und auch der Text wurde im Vorfeld des 'Decline...'-Festivals von der Band selbst als nicht sehr gelungen bezeichnet. 'Punk Rock Zeit': Yeah, ein totaler Abgehsong, der ja auch schon auffem 'Decline...'-Sampler war. Party und Pogo pur! 'Gemein': Ruhiges Gitarrendudelintro, dann gibbet den treibenden Rausschmeißer, der textlich gegen das Diktat bekloppter Schönheitsideale vorgeht. Genau, scheiß auf 'the swan' o.ä. Fazit: Zwar gefallen mir drei der Songs nicht so sehr, aber der Rest ballert so geil rein, dass ich die Platte immer wieder hör. Und letztendlich ist die Platte so abwechslungsreich, dass auch die Hänger zwischendurch nur auf die nächsten Attacken vorbereiten. Erwähnt werden muss auch die RICHTIG amtliche Verpackung, diese Eigenproduktion sticht optisch so manche Scheibe aus, hinter der dicke Labels sitzen. Es braucht eben nur Ideen (und das Glück, Kumpels zu haben, die sowat können und dat für lau machen, he he). SIE SIND ABGELEHNT, SIE SIND EINFACH NICHT ZU RETTEN." ---Punkte: 8

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