ESCAPADO - "Hinter den Spiegel-

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Nach der sehr guten 7“ war ich sehr gespannt auf den ersten Longplayer von ESCAPADO. Schon Cover, Titel und Artwork haben Stil und stimmen auf den emotionsgeladenen Hardcore der Band ein. Im Vergleich zur Single brauchte ich ein paar Durchläufe mehr, bis das Ding zündete, aber dann – oh, Junge, was für eine Rakete! ESCAPADO sind sehr intensiv, walzen mal mit brachialen Riffs und fiesem Geschrei über dich hinweg, um dann ganz zerbrechliche Strukturen aufzubauen, zu denen jedoch auch eindringlich gesungen wird – sei es mit klarer Stimme oder verzweifelten Schreien. Dabei offenbaren sie verdammt viel von ihren Gefühlen, habe ich zumindest den Eindruck. Wo andere Bands ein Image vor harten Böllerriffs aufbauen, wirken ESCAPADO echt, konfrontieren den Hörer mit einer geballten Ladung Wirklichkeit: „Ich schäme mich nicht / für meine Ängste, meine Trauer, meinen Hass / Ich schäme mich nicht / für meine Hoffnung, / und meine Liebe nehmt ihr mir nicht / ich schäme mich für NICHTS“ („Albedo“). Dieses zunächst chaotisch wirkende Wechselspiel von Brachialität und Fragilität erinnert mich irgendwie an LOXIRAN und z.T. auch an KURHAUS (gerade bei „Szenario“, das sich gesangsmäßig genial von Sprech- in Schreigesang steigert), wobei ESCAPADO schon sehr eigenständig sind. Meine Faves auf der Platte: „Magnolien“, „Welches Leben?“, „Nur der Gedanke“ und erwähntes „Szenario“. ---Punkte: 9

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