ELOPE Demo3-

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Nach meiner aufsehenerregenden Reportage zum vergangenen Elope-Konzert (http://www.dremufuestias.de/postnuke/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=507) folgt hier nun eine Betrachtung des zugehörigen DEMO 3.

Elope haben ihrem langsam schon zum Dauer-Gaststar avancierten Musikerkollegen Bruno T.Ford bzw Polo nicht nur mittels der Verewigung des Songs "Knife" gehuldigt, sondern auch das Front-Inlay mit seinem Konterfei versehen, allerdings in einer schwarz-weiss-Negativ-Optik und derart debil grinsend, daß einem Angst und Bange wird, sieht schwer nach bei Vollmond aus der Psychiatrie Entlaufenem aus. Zur fortgesetzten Verwirrung des geneigten Hörers hat man die Auflistung der fünf Titel etwas durcheinander gewirbelt, was sich jedoch bei genauerem Hinhören recht leicht entschlüsseln läßt und dem Hörgenuß weiter keinen Abbruch tut.

Los gehts mit dem Song "Don`t stop", einem hübschem Gassenhauer mit Potential zum Evergreen, der mittels solidem Melodiebogen zum Mitmachen einlädt, besonders als Livedarbietung ein anheimelnder Selbstgänger. Auffallend reizvoll hier der fast wavig anmutende Eingangsbasslauf sowie die kontrastierenden Backing Vocals, bis sich dann die komplette Instrumentierung samt Hases akzentuiertem Stimmeinsatz in sauberer Aufwärtsspirale verdichtet und alles zu einem runden Krach zusammenwächst.

Warum nennt man einen Song "Geseier"? Wahrscheinlich, weil man keine bessere Idee hatte oder eine ironische Haltung zu seinem Schaffen und/oder zur Welt im Allgemeinen befürwortet, keine Ahnung.Ist ja auch ganz unwichtig, Ich muß ja nicht alles verstehen. Ansonsten ein robuster Rocksong mit teppichähnlicher Struktur, erbaulich satte Gitarrenpartien,die Lungenkapazität wird wieder ein wenig stärker ausgereizt, und das Werk verhallt recht plötzlich mit allen offenen Fragen.

Der dritte Song "losing again": Man ironisiert mal wieder ein wenig: "why we don`t drink champain-we losing again", das scheint jedenfalls Spaß zu machen, Jever ist selbstredend auch in Ordnung und die Oper hatten wir ja schon. Ein ohrgängiger Song ohne viel Kinkerlitzchen, solide in der Darbietung.

Der Song "Ice" hat nach mehrmaligem Hören geradezu etwas opernhaftes, so bombastisch und gleichzeitig facettenreich scheint er aufgebaut. Der Einstieg mit seinem anziehenden Rhythmus und pointiertem Schlagzeug läßt einen gleich aufmerken; weiter geht es mit wechselhaften Tempi, massiven Gitarrenwänden und zwischendurch immer wieder fast verspielt wirkenden Überraschungseffekten, deren Gesamtklangbild alles andere als einförmig wirkt. Sehr gelungen, mein persönlicher Favorit.

Nun zu "Knife", dem eingangs erwähnten Song, Elope featuring Bruno T.Ford .Es ist schon hinlänglich bekannt, dass ich ein Fan von diesem Kreativkomplott bin; Polos metallische Stimme und dessen stilübergreifende Qualitäten zeichnen sich nicht nur im Live-Ambiente ab - er geht hier mit dem üblichen Wahnwitz zur Sache und hangelt sich virtuos an Elope`s tragfähigen Klanggerüst entlang. Wer findet anschliessend nicht, daß das Coverfoto irgendwie doch ganz gut getroffen ist.;-) ein Ausnahmehit.

Alles in allem reizvolle und abwechslungsreiche Songs mit so einigen akustischen Glitzersteinchen im Klanggewebe, die den Weg dieser Formation um einen weiteren erfreulichen Release ergänzen. Man darf Elope`s spannende Reise nach neuen Ufern mit Zuversicht weiter verfolgen.

(wem das zu lang war, der hat ab jetzt Leseverbot für meine Beiträge.)

es grüßt freundlich Mrs.Fiend.

---Punkte: 9

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