KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN, KING FEHLER / 29.12.09 – Kiel, Schaubude

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„Knack den Code & do the Walkie

Fuck the law & do the Talkie”

 

Another night in the Schaubude! Kaum die Türe aufgerissen, dat Kassenfrollein geknutscht und gelöhnt schallt mir auch schon KING FEHLER entgegen. Dat ist in echt KNARF RELLÖM, aber wo isser denn nur? Ah, hinterm Tresen wirbelt er zwischen Turntable und Mikro, knallt dem Mob fiese Disco-Beats entgegen und schmettert mit wohlklingender Stimme Weisheiten. Dazu wird er immer mal von Horst Pillau Junior und einem weiteren Compagnon namens David unterstützt, die „Move Your Ass And Your Mind Will Follow“ mit Kopfstimmen kongenial veredeln. Ein Rocko Schamoni-Cover gibt es auch, sehr netter Text, der sinngemäß „Du wählst CDU, darum mach’ ich Schluss / lass’ mich bitte bloß in Ruh’, denn du redest Stuss / du willst mich benutzen für deine Partei / und du wählst CDU, darum ist es jetzt vorbei.“ lautet. Ach ja, erwähnenswert auch der geile Overall von Knarf mit so langen Lederfransen dran, auf die Ozzy Osbourne neidisch wäre.

Yeah, schöner Auftakt. Nun ist es auch muckelig warm und eng in der verflixt vollen Bude. Die Meute harrt gespannt der Dinge und erhofft sich einen weiteren unterhaltsamen Auftritt des KZIMALPP-Trios. Optisch wird ja schon mal wieder einiges geboten: Horst Pillau im rosa Shirt, schön eng anliegend, dazu die durchsichtige Gitarre, das durchsichtige Schlagzeug und der grimmig dreinblickende Bassist Lars. Aber eigentlich gibt es auch genügend Gründe, ernst zu gucken! Wer KZIMALPP als reine Spaßtruppe einstuft, unterschätzt sie nicht nur musikalisch, sondern übersieht auch die oft von Frustration, Enttäuschungen und Zynismus geprägten Texte. Hoffen wir für die drei Protagonisten, dass Texte wie „Und immer noch nicht gebumst“, „Leben/Arbeit“, „Angeschossener Wolf“ oder „Irgendwann verrückt“ nicht allzu autobiographisch sind. Unglaubliche Untergrundhits sind es allemal! GRAUE ZELLEN-Recke Steffen wuselt ähnlich wie Knarf hin und her: Mal hockt er hinter der Schießbude, mal schmeißt er den Dr. Rhythm an (nein, nicht Kalle Stietzel, Steffen hat die meisten Songs einprogrammiert) und kommt nach vorn für Gesang und Gezocke. Und dann noch die Ansagen von Jochen! Bekomm ich jetzt nicht mehr im O-Ton zusammen, aber selbst Lars‘ Mimik entgleitet da mindestens einmal… Wer’s verpasst hat: Nächste Chance im Januar (Hansastr.) zum Release eines Tapesamplers, wenn ich das richtig verstanden habe.

Und damit ist der Abend noch lange nicht gebumst! Äh vorbei! Denn Seifert hat Geburtstag und sich DJ Casi (nicht der offizielle Kirchen-Jesus!) engagiert. Dem Chaoscrakeel-Punker gelingt es doch glatt, den Mob auf die Tanzfläche zu locken und ihn dort stundenlang zu halten! Hat wohl zu Hause geübt und seine Peer Group zum Experimentieren genutzt.  

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