PHLEGMATIX, RHA / 19.12.09 – Kiel, Schaubude

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So, dat ist der dritte Abend in Folge, dass ich mir ein Konz in der Schaubude angucke. Dicki, ich will die Zehnerkarte jetzt! Und vllt. noch ein Bett im Backstage, für die Pausen zwischen den Shows, das lohnt sich ja gar nicht, immer nach Hause zu gehen…

 

Für rha sind wir allerdings zu spät, aber Klebo (PHLEGMATIX/b) schwärmt in höchsten Tönen von der Band und hätte mir fast deren Tonträger aufgeschwatzt, ohne dass ich auch nur einen Ton kenne.

Auf die PHLEGMATIX bin ich gespannt, denn seltsamerweise habe ich die bisher noch nie live gesehen. Erzählt wurden mir bisher unterschiedlichste Statements, daher hilft es nur, sich ‘nen eigenen Eindruck zu verschaffen.

Und der fällt positiv aus! Die Bude ist angenehm gefüllt, die Band hat einen Haufen Bekannte aus Lübeck dabei, die hier gleichzeitig sowohl den Geburtstag eines gewissen Clumsy als auch den Auftritt der PHLEGMATIX feiern. Agil geht es gleich los, Sänger Basti hüpft und springt durch die Bude, Ex-Kieler Klebo (früher ABGELEHNT) lässt sich auch absolut nicht lumpen und hat bei der Band klar ersichtlich ein neues Zuhause gefunden. Die Mucke ist nichts sensationell Neues, aber das verlangt ja auch nicht unbedingt jeder. Wichtiger ist, dass sie mit Herzblut vorgetragen wird: Trotz angeschlagener Stimmbänder kloppen sich PHLEGMATIX mit Freude durch ihre Songs. Basti schimpft übers aktuelle Politikgeschehen, fordert den Weltfrieden und deklariert die Revolution. Ob das Publikum zu letzterer bereit wär, bleibt offen, aber auf ‘ne Hardcore/Punk-Party lässt man sich gern ein, was Tänzer, Crowdsurfer und Bierfontänen bezeugen. Erwähnter Clumsy wird irgendwann auf die Bühne zitiert und nun wird auch klar, warum diverse Anwesende ein „Ecuador“-Shirt tragen: Besagtes Geburtstagskind hat wohl in bester Axel Hacke-Manier beim YOUTH BRIGADE-Klassiker „I Hate My Life“ jahrelang statt des korrekten Refrains begeistert „Oh Ecuador“ mitgeschmettert, und das, obwohl er den Songtitel kannte. Mit der Hilfe weiterer Freunde wird das Stück natürlich jetzt gecovert – als „Oh Ecuador“. Ein weiteres Cover gibbet von den RAMONES, „Blitzkrieg Bop“ kommt aber mit regulärem Text. Eigene Songs wie "Calling For A Revolution“ oder „Homeless“ kommen gar noch besser, wobei mir die Widmung vor „Homeless“ sehr gut gefällt -  an Obdachlose, die zu dieser Jahreszeit z.T. auch in Deutschland den Kältetod sterben. Weniger Bezug kann ich zu der Fußballhymne „Roter Stern“ finden, aber die Begeisterung für diesen Sport wird mir wohl immer etwas suspekt bleiben.

Insgesamt hatte ich so ein gutes Konz nicht erwartet und sogar Ulf Nagel wird beobachtet, wie er während des Auftritts mehrfach wohlwollend mitwippt – bei Uller geradezu ein Zeichen von Euphorie!  

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