RD - Rock Festival, Hanerau - Hademarschen / 10. & 11.07.09 - Tag 1
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Sonntag, 12. Juli 2009 01:00
- Geschrieben von Andy
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Lange war nicht klar, ob es überhaupt ein RD-Rock 2009 geben würde - doch dank vieler Soli - Aktionen konnte man die Schulden tilgen und ein famoses Festival planen. Aufgrund der schlechten Bilanz des letzten musste es kleinere Sparmaßnahmen geben: so wurde die dritte Bühne abgeschafft - meiner Meinung nach für die Bands, die sonst unten gespielt hätten, eher positiv, da sie so ein größeres Publikum begrüßen konnten - die Stoffbändchen wurden wieder gegen Papierdingsies getauscht, der Festival - Sampler muss auch mal ein Jahr aussetzen und das Zirkuszelt musste dem alten Zelt weichen.
Das RD-Rock ruft: deshalb schnapp ich mir den Herrn Strecker (oder andersrum) und es geht auf nach Hanerau-Hademarschen. Blind dem Navi folgend drehen wir einige Runden in Jevenstedt, kommen dann aber doch noch rechtzeitig auf dem Gelände an.
Also geht’s schon mal ins Zelt um sich ein schönes Plätzchen für den ersten POWER Auftritt überhaupt zu sichern. Die lassen dann auch nich mehr lange auf sich warten und legen los mit ihrem Hardcore-Punk im Stile der Disturbers. Gespielt werden die Songs vonner Demo und noch watt Neues - nur der Megahit „Schön ein Saufen“ wird leider nich kredenzt, da der dicke Gelbe zuhause is und sich schon mal für The Freeze warm macht. Dafür gibt’s aber den alten JoyBoy – Hit „Kill your Ipods“.
Jetzt stürmt DAS GOLDENE HANDWERK die Bühne, die aber musikalisch überhaupt nich meine Baustelle sind und deshalb gehts ersma wieder auffen Zeltplatz, um den ein oder anderen Punker zu begrüßen. Das dauert dann aber länger als geplant, weshalb ich KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN leider verpasse. Von BORDERPAKI bekomm ich dann auch nur noch den „Titanic“ - Song mit, der gegen die widerliche Nazikneipe in NMS gerichtet ist.
Oh, jetzt kommt eins meiner absoluten Highlights dieses Jahres: ALERT! Vor ein Paar Jahren hätte bestimmt niemand gedacht, dass sich aus No Regrets so eine tolle Band wie ALERT entwickeln würde - is aber so. Im Fokus stehen die Songs von der nigelnagelneuen EP „In Solidarity“, bei der es natürlich auch wieder sehr politisch zugeht. Besonders die Ansagen können mich jedes Mal aufs Neue sehr überzeugen; einfach nur super sympatisch.
Jetzt spielen AFFENMESSERKAMPF auf der großen Bühne, die für LIMBOGOTT einspringen, welche aufgrund eines Krankheitsfalles ausfallen. Leider verirren sich nicht sonderlich viele Leute vor die Bühne. AFFENMESSERKAMPF sind halt der Untergrund, ne? Gespielt werden Hits von der „Ghost Haiders“ Demo wie z.B. „Letzte Ausfahrt Eva Hermann“, „Danke Alf“ und „Düsternbrook“ aber auch neue Smashhits wie „Süße Sehnsucht“, „Ein deutsches Herz hat aufgehört zu schlagen“ und „Bock auf ein Gefühl“. Zwischen den Songs kann Hannes mal wieder seine exzellenten Fähigkeit als Antitainer beweisen, was jedoch einige Besucher nicht zu würdigen wissen und, zur Erheiterung der übrigen Gäste, anfangen rumzupöbeln. Mein favorisierter Auftritt des ganzen Festes, obwohl ich doch schade fand, dass sie nicht „Police Story“ gespielt haben.
Nun gibt’s Spidercore auffe Ohren: EL FUPA aus Flensburg ballern mit ihrem Entombed-Punk alles um, was nich freiwillig pogen will und eigentlich hat man bei der Show eh keine Wahl. Die Show macht tierisch Bock auf die demnächst erscheinende LP.
Langsam wird’s dunkel und die Musiker - in diesem Fall FIDDELALDERMOLK - können mein Gemüt auch nicht erheitern. Hört sich alles nach Soundcheck - Gedudel an. Na ja, im Zelt fangen LOUI VETTON gerade an zu spielen und machen die gleichen Scherzchen wie auf dem Wilwarin. Also hol ich mir n Becher Korn - Cola ohne Korn und warte auf die DETECTORS, dessen Streetpunk mir heute sehr gut gefällt. Dann wird auch noch watt gecovert von sonem Typ, der neulich gestorben is und dann geht’s wieder ab ins Zelt, wo die ERBEN DES ZORNS Todesmetall an den Menschen bringen wollen, was ihnen mit Songs wie „Tod im Pit“ und „Hasswerk Nummer 1“ auch gelingt. Es gibt sogar einen ganz neuen Song. ROBINSON KRAUSE können mich jedoch überhaupt nich überzeugen, also geht’s zum Zeltplatz, wo das eine oder andere Abenteuer mit dem Streckmann bestritten wird.
So gegen 6:00 Uhr morgens werde ich dann sanft von den Bässen der Reggae - Disco in den Schlaf gewogen.
Kommentare
Ich persönlich fand, dass Hunnes von Affenmesserkampf es an dem Abend mit seiner miesen Laune einen Tick zu weit getrieben hat. Das RD-Rock in einem Atemzug mit der Kieler Woche zu nennen - na ja... aber höchsten Unterhaltungswert hatte das alle mal.
Davon abgesehen haben meine Geschmacksnerven Freudensprünge ob dieses Tausches im Lineup gemacht.
So unterschiedlich können Eindrücke ausfallen: Robinson Krause haben mich absolut überzeugt. Die Band hat zusätzlich zu den immer schon vorhandenen Entertainerqualitäten in meinen Ohren musikalisch einen Riesensprung nach vorne gemacht. Bin hochgespannt auf deren Platte, bei der wie man munkelt mit Gastprominenz nicht gegeizt wird.
Für mich beste Band des ersten Abends: El Fupa!
Vielleicht hätte die Band anstelle von Affenmesserkampf besser auf die Waldbühne gepasst.
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