Hafengeburtstag / 08.05.09 - Hamburg

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Wat `n Freitag! Passend zum 8.Mai erlitten die Nazihackfressen der "Ag-Kiel" am Nachmittag in der Innenstadt eine peinliche Niederlage (mehr Infos dazu unter: www.antifa-kiel.org ) und dann sollte ich noch die Möglichkeit haben, diesen schönen Tag mit netten Bands auf zwei ziemlich unterschiedlichen Bühnen zu beenden.

Gerade aus der Stadt heimgekehrt mit dem Supergefühl, dem Faschistenpack ordentlich in die Suppe gespuckt zu haben, stand mir der Sinn am meisten danach, erstmal die Füsse hochzulegen, Bierchen zu trinken und rumzuhängen.
Als mir dann von einem Kumpel erzählt wurde, dass es gleich losgeht in Richtung Hamburg und noch ein Platz frei ist, entschied ich mich doch, spontan mizufahren, schließlich sollten heute Abend die BAMBIX spielen.

Kurz nach 17 Uhr brachen wir dann auch auf in die Hansestadt.

Als wir die Hafenstrasse erreichten, ging es erstmal zum Essenfassen, danach wolten meine Wegbegleiter die BOTTROPS auf der Jolly Roger-Bühne sehen.

Bis jetzt war das Wetter uns auch gnädig, was sich aber bald ändern sollte, fing es doch nach 'n paar Songs derbst an zu stürmen und zu regnen, wusste doch immer, dass der Wettergott ein Nazi ist und der hatte ja auch allen Grund, schlechte Laune zu haben.
Um die Bierpilze drängten sich die Schutzsuchenden, so dass ich keinen Platz mehr darunterfand.

Die BOTTROPS waren auch noch nie so mein Fall, is mir zu glattgelutscht das Ganze und so verzog ich mich, von hinten klitschnass, von vorne absolut trocken, ins Onkel Otto.
Respekt aber trotzdem vor der Band, der Wind stand nämlich direkt auf die Bühne, so dass auch die Herren da oben im Regen standen, machte denen aber garnix. "Ihr hier in Hamburg werdet bei sonnem Wetter doch erst richtig warm" hörte ich noch von der Bühne verlauten und das letzte was ich auf meiner Flucht vor dem Regen hörte, war irgendein TERRORGRUPPE-Song.

Im Otto war natürlich hammerhartes Gedränge angesagt, nach einiger Zeit schafften wir es trotzdem, einen Tisch für uns zu ergattern, so wurde erstmal gemütlich getrunken und auf besseres Wetter gewartet.

Soviel sei schonmal gesagt, bei den BAMBIX sollten wir trocken bleiben, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, mir, auch wenn mir der Himmel auf den Kopf fällt, diese Band reinzuziehen.

Die BAMBIX hatten mich live noch nie enttäuscht, geile Mischung aus sauberen Melodien und dem gewissen Faktor Rotz, und auch heute sollte es ein Hammer werden, super Sound, der aus den Boxen dröhnte und eine gut aufgelegte Band auffer Bühne.
Die Spielfreude stand den Dreien auf`s gesicht geschrieben, ein Hit nach dem anderen wurde rausgehauen: "Spotlight", "Fundamentalist", "Revolution", "To call a Spade a Spade"...

Ansich wurde fehlerfrei wie von Platte das Set runtergespielt, sollte einen bei einer eigespielten Band auch nicht wundern, oder doch nicht so eingespielt - bei einem Song hakte der Drummer doch ziemlich, so das Sängerin Wick ihm fragende Blicke zuwarf. Aber sei es ihm verziehen, wie sich durch eine spätere Ansage des Bassisten rausstellte, war der Typ kurzfristig eingesprungen, der hatte echt nur einmal mit der Band geprobt, Respekt - also mir ist echt nur dieser eine Fehler aufgefallen.

Bei "conquer it all" gabs dann noch leichte Aussetzer beim Gesang, die der Basser aber spontan auffüllte, nicht schlecht gemacht, muss ich sagen.

Ne Dreiviertelstunde war vergangen und das Konzi sollte vorbei sein, um `ne Zugabe ließ man sich dann doch ein bisschen bitten, ein Lied wurde noch gespielt und dann war auch Ende.

Eigentlich war unser Plan erstmal wieder im Onkel Otto einzukehren, aber das, was da gerade über die Straße dröhnte, zog mich dann doch vor die Störtebekerbühne.

Was 'ne geile Band und irgendwie kam mir das auch bekannt vor, das Ganze klang so, als hätten die wilde Orgien mit TACKLEBERRY gefeiert und wie sich später rausstellen sollte, stimmt das auch, glaube ich.

Keiner konnte mir sagen, wie diese Band heißt, bis ein Kollege zu mir meinte, das seien die Italiener und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, das sind HEADED NOWHERE, die hatte ich doch schon in der Meierei gesehen.

Musikalisch geht das Ganze schon echt in dieselbe Kerbe wie TACKLEBERRY, auch wenn hier und da leicht metallische Einflüsse zu hören sind, auch die Bühnenrandale erinnert an die Show der Kieler HC-Combo, das war genau das, was ich heute brauchte, erst schön Punkrock mit absolut sauberem Sound und danach noch fettes HC-Geballer, schön rotzig, wat `n perfekter Tag, betrunken war ich inzwischen auch, also alles gut.

Etwas später traten wir dann auch die Heimreise an, ich muss sagen, ich bin selten so zufrieden ins Bett gefallen wie an diesem 8. Mai.

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