VLADIMIR HARKONNEN, IN IRATUS / 28.03.09 - Villa Rotenburg

0 Dislike0

Ganz im Zeichen der HARKONNENs steht dieses Wochenende, denn aufgrund immernoch herrschenden Platzmangels im Familiengefährt bin ich beordert worden, als zweites Auto mitzufahren. Sowas lass ich mir doch nicht zweimal sagen.

So gehts dann am Freitag erstmal ins Waldital, wo alles läuft wie eigentlich immer: der Sound ist irgendwie breiig, dafür ist die Stimmung super und man freut sich einfach dort zu sein.Vermutlich aufgrund der Demo gegen Nazis am nächsten Tag isses nicht ganz so voll wie sonst, aber wat solls.

MAXIMUM PISS&VINEGAR aus Lübeck spielen als "Vorband" und machen Hardcorepunk, der zwar ins Ohr geht, aber nicht unbedingt lange dort verweilt. „New Direction“ von den GORILLA BISCUITS wird gecovert, was eigentlich ganz gut gelingt.

Was scheiße is: das Waldital ist gerade in den Händen der Sparkasse und wird vielleicht dicht gemacht. Sowas erfährt man beim Pinkeln nebenbei, erregt aber das Gemüt und wird hoffentlich nicht kampflos geschehen.

Am nächsten Tag gehts dann schon in spannendere Gefilde: nämlich nach Niedersachsen.

Als wir an der Villa in Rotenburg ankommen, fahren wir alle erstmal vorbei - das Haus sieht gar nich Punkrock aus. Man hätte eher an vernagelte Fenster und so Späße gedacht, aber hier wohnen tatsächlich einfach eine handvoll Leute zur Miete in einer großen Villa und richten in ihrem Keller ab und zu Konzerte aus. Super gemütlich isses dann mit gut 15 Leuten inner Küche. Da schmeckt das Sojagulasch gleich doppelt lecker.

Irgendwann so gegen 22 Uhr scheucht man die HARKONNENs an ihre Instrumente. Und heute haben die 5 richtig viel Bock. Man merkt, die heimelige Atmosphäre wirkt sich positiv auf Gemüt und Spiel aus. Sogar Eric schafft trotz Anstrengung eine breites Grinsen im Gesicht zu haben. Super! Auch den Anwesenden scheint es gut zu gefallen, jedenfalls wird gegrinst, gewippt und alles positiv aufgenommen, was da an Output kommt. Dann schmeißt Philipp sich mal wieder aufn Boden und rollt herum. Hier, im 25qm Kellerraum ist dafür zwar nicht soviel Platz wie damals in Bad Oldesloe, aber dafür wird er auch nicht ganz so dreckig und er robbt sich wie n Aal zwischen den Punkerbeinen durch - "Schuhtest" um zu gucken, ob wir auch alle richtige Punker sind, weil richtige Punker tragen Stiefel und keine Stoffschuhe - is` klar. Gecovert werden wieder Knochenhaus und 2nd Engine, wobei ersteres auf mehr Begeisterung stößt als letzteres, beides klingt aber großartig. Ich sach ma: der Gig ist bei den Fünf besten vorne mit dabei.

Nach geschäftiger Umbaupause sind denn IN IRATUS aus Bremen an der Reihe. Die Luft im Keller ist mittlerweile sehr warm und feucht, wie im Dschungel, aber das macht nix. Nihilistischer Punk mit Hardcoreelementen dröhnt entgegen, die Ansagen sind eher hoffnungslos, ähnlich wie die Texte ("Wir tragen uns nicht mehr mit Hoffnung / Schauen in das tote Land / Unsere Zukunft ist so wertlos / Wie Scheiße in der hohlen Hand"). Der Pogo einiger weniger bezieht dann aufgrund der Raumgröße fast alle mit ein, aber niemand ist deshalb irgendwie angepisst oder sowas, es ist einfach alles weiterhin sehr familiär. Sänger Fussel zieht sich dann sogar obenrum nackig aus, betont aber, dass er das sonst nie tue, aber hier drinnen is` echt Sauna. Die Show dauert trotzdem fast ne Stunde und zieht einen vollkommen in den Bann. Die Einnahmen der CD gehen an die Rote Hilfe, so wird uns mitgeteilt und dann sind wir in die kalte Abendluft entlassen, die´s dann zum Runterkommen aber auch sein muss.
Reichlich aufgedreht und zufrieden gehts dann noch in der Nacht nach Haus - manch einer muss Sonntags eben auch noch arbeiten.

Kommentare   

0 #1 Andy 2009-03-30 20:06
so hier Oldschoolreview der Woche!
Zitieren

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv