FRANKIE’S FREAKSHOW / 13.02.09 – Kiel, Schaubude

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Gar nicht abergläubisch machte ich mich an diesem Freitach, dem 13. auf den Weg durch Schnee und Eis, meine zechenden Gäste furchtlos sich selbst und meinem Kühlschrank überlassend. Denn erstens hatte ich FRANKIE’S FREAKSHOW lediglich ein einziges Mal auffem Rd-Rock gesehen, außerdem weiß man ja momentan nicht, ob dieser Abend vielleicht eine der wenigen letzten Gelegenheiten sein könnte, in der Schaubude ein schönes Konzi zu genießen. The future is unwritten und so.

Leider waren WHITE LILIUM bereits vollständig vorbei, als ich die Bude enterte, dafür versorgte mich jemand mit neuesten Gerüchten über erwähnte Zukunft der Bude, die jedoch bestenfalls vage waren, zudem nicht mal ansatzweise an dieser Stelle wiederholt werden dürfen (toller Satz mit GAR KEINEN Infos, fällt mir gerade auf).

Kaum hatte ich ein Getränk ergattert, fiepte auch schon das erste Feedback aus der Anlage – FRANKIE'S FREAKSHOW begannen. Franky, Mr. Kill Sister, Tracy, Ernest und Major Bone Smasher begannen den Mob zu bearbeiten, der sofort verzückt zu kreischen begann und mit allem wackelte, was zu wackeln war. Ich muss zugeben, dass mein Augenmerk zunächst auf Franky himself fixiert war, bevor ich als gnadenloser Enthüllungsjournalist die Qualitäten der anderen Freakshowmitglieder unter die Lupe nehmen konnte. Damn, was für eine Rampensau! Ein gewisser Marilyn Manson hätte neben Franky soviel Sexappeal wie Udo Dierkschneider. Franky räkelte sich, hauchte, kreischte, stöhnte und brüllte – und das war erst der erste Song. Das Kleid wurde schnell vom Leib gerissen und wahlweise mit anderer stilvoller Garderobe oder gar nichts getauscht. In den Ansagen widmete sich der androgyne Sänger dem Vorwurf, die Band sei sexistisch, eben weil er als Mann auf der Bühne Frauenkleider trage. Der Vorwurf wurde schnell vom Tisch gewischt, man widmete den nächsten Song allen Menschen mit offenerer Einstellung und wolle nicht „für Leute spielen, deren Weltbild in eine Streichholzschachtel passe“ (oder so ähnlich). Die Frage, ob dieser Vorwurf irgendeine konkretere Basis hat, muss ich persönlich hier offen lassen, kenne ich doch die Texte der Band nicht. Sollte sich die Person, von der dieser Vorwurf stammt, sich jedoch allein auf Äußerlichkeiten beziehen, so muss zurückgefragt werden, warum ein Mann nicht „Frauenklamotten“ tragen dürfe, wann immer es ihm beliebe? Natürlich gibt es diesen homophoben Bully Herwig-„Humor“, der primitive Vorurteile bedient, aber warum soll das auf FF per se zutreffen? Jedenfalls fiel mir wie gesagt nach ein paar Songs auf, dass man die Band nicht nur auf deren Aushängeschild reduzieren sollte – der Schlagzeuger machte gehörig Dampf und sorgte dafür, dass alle Anwesenden (übrigens angenehm) nicht hüftlahm wurden und die Saitennasen rifften ohne Hemmungen zwischen Glampunk, Rock’n’Roll und bisken Metal. Mit einigen Songs waren diverse BesucherInnen auch schon gut vertraut, sodass zum Teil mitgeschmettert wurde.

Fazit: Würd ich mir definitiv wieder angucken.

 

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