KIELOWATT-Festival mit SAVAGERY, STRYDEGOR, EL FUPA, VENESECTION – Kiel, Pumpe - Tag 1

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Das Kielowatt-Festival geht in die nächste Runde, was an sich schon mal Lob und Anerkennung verdient, denn heutzutage ein Festival mit Underground-Bands zu organisieren, ist schon mit viel Arbeit und finanziellem Risiko verbunden. Wenn dann noch karitative Projekte durch Teile des Eintritts sowie Spenden unterstützt werden, ist das Ganze gar noch cooler.

Nach einem kurzen Vorglühen bei Strecker und einem Besuch bei Garip sind GRANIT zwar schon von der Bühne geeilt, aber es gibt noch vier weitere Bands zu bestaunen. Siggi Sick von den SEXX ACTION BABES nötigt mir zudem ein Getränk mit dem Namen „Bond“ auf, das nicht nur den Ärger über verpasste Bands vergessen lässt.

VENESECTION geben Gas, gefallen mir heute gar noch besser als neulich in Bad Oldesloe. Die ersten Reihen recken die Fäuste und schütteln ihre Rüben, besonders beim KREATOR-Köfferchen von „Torrrrrrrrmentorrrrrr“. Die Jungs von EL FUPA stehen begeistert vor der Bühne und verkünden ihre Mission: “Astrein! Wenn wir hier auch nur ZWEI Leute zum Headbangen animieren können, sind wir völlig zufrieden!“

Dieses bescheidene Ziel wird mehr als übertroffen! EL FUPA sind die Macht! Ich bin völlig baff, was mir hier entgegendrückt. Als schlüge mir Bernd Knauer höchstpersönlich in die Visage. EL FUPA, die hässlichste Spinne aus Flensburg, sind eben Punks, die Metal spielen. Dreckig, druckvoll, geil! Die Metalheads im Pit müssen kurz in Wallung kommen, denn schließlich steht da eine Band ohne einen Langhaarigen auf der Bühne, aber nach ein paar Songs zwingt der ENTOMBED-Groove das Gros der Leute dazu, mitzumachen. „Das nächste Stück geht über achtbeinige Viecher!“ – „Wildkatzen?“ – „Du warst in Biologie nich so gut, oder? Nein, es geht um Spiiiiiiinen!“. Har har, sehr schön, dazu rollt sich der Sänger im Jesse Pintado-Gedenkshirt über die Bühne, krabbelt wie der Namensgeber gefährlich spinnenhaft über die Bühne und ruft glatt zur Wall Of Death auf. Außerdem gibt es zum Abschluss ein Cover, welches wir erraten sollen, es gebe sogar Preise. Erkennt leider kein Schwein, aber wie soll man auch SISTERS OF MERCY in einer so abartigen Metal-Version erraten?

Als nächstes ein feiner Kontrast: STRYDEGOR aus Meckpom orientieren sich an wohl DER angesagtesten Extrem-Metalband zurzeit: AMON AMARTH. Der Sänger hat sogar auch so’n dickes Wikinger-Trinkhorn am Gürtel. Die Musik ist somit nicht wirklich originell, knallt aber gut, zumal die Band fit ist und wie ihre Vorbilder gute Riffs und erinnerungsträchtige Leads auspackt. Die ZuschauerInnen reagieren verzückt und stampfen den Beat von Songs wie „Baldur’s Dreams“, „Ravens Over Midgard“ oder „Dead Man’s Shore“ mit, bis die Hütte wackelt.

Noch geiler find ich SAVAGERY, da diese einfach nur im Old School Death Metal-Stil nach vorne böllern. Hatten EL FUPA eher die rockigen ENTOMBED als Einfluss, gibt es hier die dicke Schweden-Kelle ursprünglichsten Todesbleies a la EVOCATION oder eben ENTOMBED zu ihrer meiner Meinung nach kreativsten Zeit – „Left Hand Path“. Einfach herrlich, ein schöner Abschluss für diesen ersten Tag, der natürlich jetzt auch nur von der Live-Seite beendet ist, danach lecker Krach aus der Konserve.

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