BORDERPAKI, SCHLEPPHODEN, ATROPIN / 17.10.08 – Neumünster, Waldital

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Ein Releasegig hat immer was Besonderes, da fiel die Wahl für das heutige Abendprogramm nicht ganz so schwer, obwohl das Konz der Confis in der Meierei mit TIGER PAWS (GØ von Kurhaus anne Akustische hätte ich schon gern gesehen) durchaus auch lockte. Aber BORDERPAKI hatten mit SCHEPPHODEN noch ein weiteres schlagendes Argument dabei, also aaab ins gemütliche Waldital!

 

Zunächst trafen wir vor den Toren Kneipier Dicki, der uns vom harten Leben als Barbesitzer (Hummels Eck, ne) berichtete. Drinnen angekommen, wurden wir erstma von fiesem Nebel äh zugenebelt. Schuld daran waren ATROPIN aus weißichnuauchnich. Ich find ja, dass so’n Nebel in Horrorfilme passt oder zu ernsthaften Heavy Metal-Bands wie SPINAL TAP, aber nich zu Punkrock und schon gar nicht in so winzige Läden wie dat Waldital. Musikalisch war die Band ziemlich fit, aber leider auch langweilig  Das hatte man irgendwie alles schon mal gehört, melodiöser Punk ohne besondere eigenständige Qualitäten.

Richtig beeindruckend waren aber SCHLEPPHODEN! Erstma Respekt dafür, was die für einen Sound ins Waldital zauberten! Da spielt man nunmal nur über Backline, die Gesangsanlage ist eher schrottig (sorry), da erstaunte es, wie verflucht gut alle Instrumente zu hören waren. Ich muss es nochma betonen, obwohl es die meisten hier wissen dürften: SCHLEPPHODEN spielen KEINEN RumpelPumpelDeutschpunk, sondern fräsen euch ein Brachialpunk-Brett um die Ohren, sehr tight und mit ‘nem gewissen Metaleinschlag (Ich glaub, Klampfer Sid ist so’n heimlicher Dimebag Darrel-Fan), obendruff der räudige, aber melodiöse SchreibrüllGesang von Meiky. Die Sängern überraschte wieder mit selten offenen und persönlichen Ansagen, es geht nicht ausschließlich um Politisches wie Kindersoldaten („Maschinerie des Todes“), sondern eben auch private Dinge („Leben“: „Hab schon wieder nichts erreicht, hab schon wieder nichts geschafft. Meine heile Welt ist schrott“ oder „Weisheiten“: „Ich bin zu alt, um zu spielen und zu jung, um ohne Wunsch zu sein“). Das fand ich ziemlich geil, denn die meisten Bands verstecken sich doch eher hinter Phrasen oder allgemeinen Aussagen. SCHLEPPHODEN spielten schön lange und schafften es dennoch, dass niemand das Interesse verlor, vielmehr ein ordentliches Getanze und Gepoge abging. Ein Typ grapschte mir dabei ständig annen Arsch – hm, ob das nu aus Versehen war oder wie soll ich das deuten? Die Stimmung war auf dem Höhepunkt, als es „Feuer und Flamme“ zum Hören und Mitbrüllen gab, wo denn auch alle einstimmten: „Feuer und Flamme für diesen Staat, wir werden nicht kampflos untergehen“. Sehr, sehr geiler Auftritt!

Nun hatten BORDERPAKI ihr Heimspiel. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Halunken wohnen doch so gut wie fulltime im Waldital. Ich muss sagen, dass mir nicht alle Stücke gefielen, aber diverse Knaller waren auf jeden Fall dabei. Der Mob feierte die Jungs natürlich ordentlich ab und freute sich mit ihnen über dat Erscheinen der neuen Scheiblette „Land unter“. Überdurchschnittlich fand ich einen Song gegen diesen Naziladen „Titanic“, der vom Refrain in etwa wie folgt ging: „Nieder mit der Titanic, lasst uns alle Eisberge sein“. Dat kam in einer schicken Mitgrölmelodie, sodass sich alle begeistert beteiligten. Wie gesagt, war ich nicht völlig im Fahrwasser, es gab auch immer wieder mal ‚nen Song, der für meinen Geschmack nicht richtig reingehauen hat. Aber die Band war schon sehr enthusiastisch, besonders der Sänger Rübi hatte ‘ne mitreißende, positive Ausstrahlung.

Fazit: Ein Aufenthalt im Waldital ist immer ‘ne erbauliche Angelegenheit, viele nette Leute und alles äußerst angenehm da.

Kommentare   

0 #2 christopher t. 2008-10-18 14:43
schlepphoden waren echt mal grandios, wusste vorher nix über die band und hab da jetzt eher Oi der stumpfesten sorte erwartet.. positiver hätt da der überaschungseffekt kaum sein können!
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0 #1 Dicki 2008-10-18 14:43
Das selbe Programm gibts heute nochmal im Hafermarkt.
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