FORCE ATTACK OPEN AIR/25-27.7.08 Punkrockcity Behnkenhagen.Der letzte tach.
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Dienstag, 29. Juli 2008 01:00
- Geschrieben von bockfred
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Nun aber wieder zum musikalischen Teil und der fing am Sonntag gleich mit bekannten Gesichtern an. SEXTO SOL machten den Anfang und die Sonne brannte auch wirklich sechsfach, so das wir uns direkt am Zaun vor der großen Bühne aufhielten, wo es etwa zwei Meter Schatten gab, und hinter uns ein Haufen verschlammter Ork-Punker tanzte. SEXTO SOL legten einen Supergig hin und trotz der Hitze tanzten mal gar nicht so wenig Leute, der Späthi schafte es ungefähr den halben Gig lang dasselbe Kaugummi vollzuspeicheln, während seine Haare "Richie Sambora aufm Grand Canyon"-mäßig im Behnkenhagener Wind wehten. Carlos machte zum Schluss, auf sein Gemächt deutenderweise, eine Ansage, die für uns nach "bla blub ... cochones" klang. Später übersetzte Gerhard das Ganze ungefähr so: "Scheiß Nazis, Eier".
Danach spielten BRUTAL POLKA von den wir nur den ersten Song sahen, was soll man sagen, der Name ist Progamm.
CAFESPIONE hörte ich nur aus der Ferne und war gar nicht begeistert. Ist halt ne SCHLEIM KEIM Covercombo, aber wer Schleim Keim covert, sollte nicht versuchen musikalisch ausgereift zu klingen, sondern eher rotzig. Die Stimme kam dem Original sehr nahe, aber an manchen Stellen schossen die Jungs etwas übers Ziel hinaus.
REJECTED YOUTH hätte ich sehr gerne gesehen, traute mich aber nicht unter dem Schatten unseres Pavilions raus. Ein paar von uns zog es dann zu DIMPLE MINDS, ich hatte allerdings keinen Bock auf Dickschwanzaltherrenprolletenrock.
Zu KNOCHENFABRIK musste ich allerdings wieder vorne sein. Vorher hatte ich so'n bisschen Angst, dass das Ganze energielos langweilig wird, aber weit gefehlt. Die legten einen richtig geilen Gig auf die Bretter. Ein Hit nach dem andern: "Im Fadenkreuz", "der Jüngste Tag", "Nackter Golfer". Als Sänger Klaus dann noch die Zöpfe rausnahm, "damit das Ganze mehr nach WHITESNAKE klingt", war alles perfekt. Der Versuch einer Klingeltonlaola scheiterte kläglich, hatte aber auch keiner mit gerechnet, dass sowas funktionieren könnte. Auf Zugabenrockstarscheiß wurde verzichtet, so dass "Grüne Haare" und "Filmriss" einfach so im Set waren und dann war Schluss.
Nächster Programmpunkt in meinem Billing (hehe) waren THE UNSEEN. Coole Sache, das Ganze klang sauber wie von Scheibe, angefagen mit dem Intro der aktuellen Scheibe ging es auch gleich mit dem dazugehörigen Openersong "Such Tragedy" weiter. Der Mob tobte.
Die Band mit der geilsten Atmosphäre wahren aber wohl LOS FASTIDIOS. Das Zelt gerammelt voll, die ein oder andere Antifafahne und nach dem "ANTIFA HOOLIGANS"-Song etwa tausend Leute, die "ALERTA ANTIFASCISTA" aus voller Kehle brüllten - davon bräucht man mehr auf diesem Asifest.
REAL MCKENZIES wollte ich gerne sehen, eigentlich auch nur weil RKL-Basser Little Joe Rabusco dabei ist, leider war der Sound so grottig, dass man den Bass kaum definiert hören konnte und ich zog beleidigt ab.
Denn Abschluss sollten für mich PETER AND THE TEST TUBE BABIES machen, hatte ich schon oft gesehen und war immer ein Hammer, aber was war das denn, die klangen gelangweilt, das Publikum war gelangweilt und die Band hörte ohne Zugabe vor Ende der Spielzeit auf.
Die Nacht verlief dann wie jedes Jahr - am Ende viele große Feuer, viele Explosionen. Hab mir dann später noch sagen lassen, das gar keine Gaskartuschen in die Luft fliegen: "das sind platzende ois und das knallt so, weil die Hosenträger reißen".
War auf jeden Fall wieder ein geiles Fest bis auf den bitteren Beigeschmack vom Sonntagmorgen, hoffentlich kriegt der Spacken noch ordentlich auffen Sack, wenn es sein muss, auch vom Rechtstaat.
Kommentare
Aber war auch das erste mal, dass ich die Band live gesehen hab, vielleicht ist der Gitarrist sonst auf der Bühne weniger volltrunken als der Verfasser des obigen Artikels zur Tatzeit und die Band punkrockt so rasant los wie Dimple Minds.
WER DEUTSCHPUNK NICHT LIEBT,SOLLTE DEUTSCHPUNK VERLASSEN.
ich freu mich schon auf nächstes Jahr!
In diesem Sinne: wer Punk Rock nicht liebt, soll Punk Rock verlassen!
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