Rendsburg - Rock Festival / 17. - 19.Juli 08 , Hanerau-Hademarschen

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Freitag, 18.07.08

Aus Gründen fehlender Mobilität (is ja doch doof, wenn man aufs Auto von Mama und Papa angewiesen ist und dies selbst brauchen), mussten wir den Donnerstag leider auslassen, darüber mag also jemand anderes berichten.


Gut gelaunt begaben wir uns also erst Freitag am frühen Nachmittag gen Hademarschen, um eigentlich pünktlich zu GENERATED YOUTH zu kommen.
Pustekuchen - eine ungewöhnliche Fahrstrecke dank Baustelle gleich hinter Kiel und die alljährliche Polizeikontrolle verwehrten uns dies. Dabei wurden wir in der Polizeikontrolle als zwei Leute ohne Instrumente und Gepäck ernsthaft gefragt, ob wir auch eine Band wären, die auf “diesem Festival” spielen sollte. Unnötigerweise wurde noch das Auto durchsucht und mein Beifahrer gefilzt und nach nur knapp 10 Minuten verschwendeter Zeit durften wir dann auch weiterfahren.

So begaben wir uns zur Heckenbühne, denn dort waren “Hörspiele und easy listening” angekündigt worden und dort lief die erste Folge des LAUSCH-Hörspiels “Drizzt”, die aber sowohl Andy als auch ich schon kannten, so dass wir weiter auf der Suche nach bekannten Gesichtern auf dem Gelände umherstreiften. Eine besonders geile Neuerung, die uns dabei auffiel, war, dass die Wiesenbühne nun in einem Zirkuszelt stand anstatt in dem üblichen weißen Pavillonzelt. Durch das dadurch fehlende Licht bekamen Auftritte im Zelt eine viel kuscheligere Atmosphäre, sehr geil.
LOUD & DIRTY und LOCOMOTIF bekam ich so am Rand mit, aber wirklich beeindruckt haben mich beide nicht.

Die erste meiner Meinung nach interessante Band ist PHLEGMATIX aus Lübeck, über die ich ja schon an anderer Stelle einige lobende Worte verbreitet habe und die schön politischen Streetpunk machen. Dieser Auftritt übertraf den in Eckernförde aber auch noch mal um Längen. Die Instrumente kommen viel druckvoller rüber und die raue Stimme des Sängers Basti wirkt ebenfalls viel eindrucksvoller. Das Publikum reagiert mit ein wenig Bewegung, aber noch etwas verhalten, aber es ist ja auch noch früh am Tag. Gespielt werden natürlich Songs vom aktuellen Album “Calling for a Revolution”, wobei mir das gleichnamige Stück am besten gefällt

Als nächstes schaue ich dann das Ende von SUBSQUAD, die auch ganz nett sind - ich sag mal: Für den, der es mag, ist es das Größte. So Crossover ist nicht meine Welt, aber für einen Song immer ganz in Ordnung. So ist das eben auch mit Subsquad.

Als nächstes spielen die tollen TYSON aus Kiel auf der Wiesenbühne. Der melodische Hardcorepunk stößt auf merklich großes Interesse, so dass das Zelt ganz und die Pit auch einigermaßen gut gefüllt sind. Die Jungs haben merklich gute Laune und Sänger Kochi kehrt seine Entertainerfähigkeiten raus um im Mob für Stimmung zu sorgen. Mit einem gewissen Herrn aus dem Morbus Down Umfeld geht die gute Laune soweit durch, dass er sich gepflegt hinlegt und den einen Boxenturm gleich mitnimmt. Er hat sich wohl nicht verletzt, kann sich aber auch nur vielleicht noch daran erinnern. Die Umschubsnummer zu “Knock out” wird diesmal verändert, indem jeder seinem Nachbarn in den Po treten soll und wer getreten wird, der sei raus. Kaum jemand folgt diesem Aufruf, leider. Ist eben doch nicht so einfach gute Laune zu verbreiten um 19:30Uhr. Man hört aber an diesem Abend und auch am folgenden Tag noch sehr oft vom “Hammerauftritt von Tyson”. Qualitativ war er in der Tat sehr hochwertig und hat auch mir sehr gut gefallen.

Auf der Hauptbühne spielen nun drei “Trompetenpunk”-Bands, die ich alle drei links liegen lasse und mir die Freiheit nehme an der Wiesenbühne zu bleiben.
Dort kommen als nächstes SCHLOIDERGANG aus Gaarden an die Reihe. Mittlerweile mit Plattenvertrag in der Tasche, spielen die Jungs “Premium Oi!” mit Songs übers Saufen und über den Oi Lifestyle. Klingt irgendwie stumpf und ist es auch, aber macht jede Menge Spaß und hat einen hohen Partyfaktor. Besonders beliebt und bekannt ist wohl der Smashhit “Holsten”, der natürlich auch mithilfe von Publikumsunterstützung auf der Bühne durchgeführt wird. Die Zuhörer, die auf die Bühne gebeten wurden, haben die Ehre einen großen Holsten-Banner zu halten und damit zu wedeln. Sehr schön - da geht man doch mal zur Heckenbühne um OPTIMUS PRIME aus Schleswig mitzunehmen. Leider klingt der Sound wie aus ner Keksdose und man kann so gut wie gar nichts verstehen. Also gibt es auch hier keine neuen Erkenntnisse, denn die Lyrics habe ich auch beim letzten Gig in Flensburg nicht verstanden und der Sound bewegt sich eben im Hardcore-Genre der schnelleren Gangart.

Zurück an der Wiesenbühne sind Schloidergang auch schon fertig. Die Menschen sammeln sich für SMALL TOWN RIOT und ich werde von einem gewissen Pimmel-Malte darauf hingewiesen, dass er seinen Eigengeruch vorziehe. Vor was wage ich nicht zu fragen bzw. vergesse ich auch nach zu fragen, aber es wird schon stimmen.
SMALL TOWN RIOT aus dem Kaff Buxtehude spielen soliden Punkrock mit Rock´n`Roll Attitüde und präsentieren heute eine Menge Stücke ihres neuen Albums.  Aber auch alte Hits wie “Timmy” und “Rude Boys” kommen auf den Tisch und werden vom Publikum begeistert aufgenommen. Alles in allem ist die Pit voll und es wird endlich mal richtig Pogo getanzt. Am Ende wird den Elmshornern frecherweise einfach der Sound abgestellt, obwohl noch mindestens drei Songs mehr geplant gewesen waren. Aber auf einem Festival gibt es eben strenge Zeitbestimmungen und daran muss man sich halten.

Das alles ist jedoch nur die Aufwärmphase für VLADIMIR HARKONNEN. Und was bei den Kielern/Rendsburgern passiert, grenzt schon fast an Unnormalität. Schon vor Beginn des Gigs stehen vor der Bühne massig Leute, die mit “Phillip” und “Vladimir Harkonnen” Rufen die Stimmung anheizen und ihre Einsatzbereitschaft signalisieren. Und schon beim ersten Song sieht man vor der Bühne nur noch Fäuste, Ellbogen und andere Körperteile von Menschen, die rhythmisch durch die Luft sausen. Als erfahrene VH-Konzertbesucherin kann man sagen, dass dies stimmungsmäßig einer der besten Gigs in der Bandgeschichte darstellt. Sicher sind hier und da kleine Ungereimtheiten festzustellen, schließlich wurde auch seit einem Monat nicht mehr in voller Besetzung geprobt, aber die Chemie stimmt einfach. Es werden Songs wie “Party of the Damned”, “Divorce Divine” und andere abgefeiert wie nix Gutes, obwohl im Publikum natürlich jegliche Textkenntnis fehlt, da die Texte bisher nirgends veröffentlicht sind Der Gig ist einfach fantastisch und auch die Band ist zufrieden mit sich und der Stimmung im Zirkuszelt. Frontmann Flippo (extra für Moe und Co.) fühlt sich im Ambiente des Zirkuszeltes sehr wohl und rät, mehr Tiere zu befreien und Clowns frei zu lassen und dafür in allen Zirkuszelten Hardcorekonzerte starten zu lassen. Sehr vernünftig, der Herr.


Nachdem wir dann noch lange auf die Band warten, um ihnen Lob zu zu sprechen und niemand erscheint, beschließen wir nach Hause in unser Bett zu fahren.

Kommentare   

0 #6 Kochi 2008-07-20 12:29
Hammerhaft schnell abgeliefert und, wie immer, sehr lesenswert. Ich will nicht behaupten, dass alle meine Erinnerungen zurück sind, aber die weißen Gestalten, die mir seit Sonntagmittag glänzende Gerätschaften in sämtliche Körperöffnungen stecken, faseln was von endlich erhöhter Gehirnaktivität. Und man müsse schauen, welche Pflegestufe man für mich beantrüge...

@ Phil: In Spanien sagen die ab wegen Regen? Die spinnen, die Katalanen!
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0 #5 Steffi Petersen 2008-07-20 12:29
Danke für den Hinweis, Bocki. Habs mal geändert.

@Thomas: nö, hab Robinson Krause nicht vergessen, habe die nämlich auch nicht geguckt :-P

Und scheiß Faschos sind zurecht gegangen worden, das habe ich allerdings nur im Gästebuch vom Festival gelesen und daher unerwähnt gelassen.
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0 #4 Thomas 2008-07-20 12:29
du hast Robinson Krause vergessen zu erwähnen! ;) warn echt gut. vor allem die rap einlage ;D
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0 #3 Philipp Wolter 2008-07-20 12:29
War das geil! Ein grandioses Fest und Vladi sagen Danke für den feisten Mosh!
@Kad: Ich WAR auch in Barcelona, aber rechtzeitig zum Rd-Rock waren wir zurück. Da ich nicht privat da war, sondern im Rahmen einer Studienfahrt, kann ich leider keine Konzertberichte anbieten, höchstens den Trip zu einem gecancelten Festival. Da hätten NAPALM DEATH, SLAPSHOT et al am Strand gespielt, aber genau an dem Tag hat es geregnet...
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0 #2 da Kad 2008-07-20 12:29
Ha und ich dachte Philipp wollte nach Barcelona, war da eine Atrappe am Werk - Schlingel.
Ich war nicht dabei, alles verpasst, schade
Tschüß
Kad
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0 #1 bockfred 2008-07-20 12:29
HA HA Flippo da guckste wa!
hey steffi GENERATED YOUTH sind am freitag ausgefallen und ham am samstag auffer heckenbühne gespielt.
SMALL TOWN RIOT kommen ursprünglich aus buxtehude und wohnen jetzt zu dreiviertel in hamburg.
Aufjedenfall ne nette party gewesen das einzige negative was ich mitbekommen habe wahren irgendwelche landservollpfosten auf dem zeltplatz,die aber nach bildung eines wütenden mobs von veranstallter andre persönlich gegangen wurden.und das wetter war mal echt beschissen.
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