Alex Gräbeldinger - Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl

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Alex Gräbeldinger - Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl (Kopfnussverlag)

Ich habe ein Buch gelesen! Interessante Erfahrung.

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CBGB #3 (Boom!)

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CBGB #3 (Boom!)

CBGB #3 (Boom!)

In der vorletzten Ausgabe der vierteiligen Serie, also Nummer 3, erwarten uns wieder mal zwei Geschichten über das CBGB.

Die erste wartet mit einer alternativen Entstehungsgeschichte auf. Ein paar New-Wave-Kiddies entdecken in New York eine Höhle, in der Höhlenmalereien amerikanischer Ureinwohner zu finden sind. Die Malereien erzählen von einer Gruppe von Kindern, die nur Krach auf Trommeln und anderen Werkzeugen machen wollten, anstatt zu helfen, den Stamm vor Feinden zu beschützen oder sich an der Nahrungssuche zu beteiligen. Irgendwann aber achteten die anderen Stammesmitglieder nicht mehr darauf, dass die Jugendlichen so komisch angezogen waren und bemerkten, dass diese laute Musik nicht nur Krach ist, sondern eben coole Musik. Der Stamm beginnt zu pogen und ab diesem Zeitpunkt spielte die Gruppe immer in der Höhle, die seitdem nur noch “Circling Bird Growling Bear” genannt wurde. Die Zeichnungen sind sehr vintage-mäßig gehalten und die tuschene Kolorierung steuert ihren Teil dazu bei, damit das ganze nach Höhlenmalerei aussieht. Super Geschichte!

Story Nummer zwei handelt von einem Lehrer einer Musikschule, der nach dem Unterricht ne Kassette von einem seiner Schüler bekommt. Auf dem Tape befinden sich die ersten Songs der Band vom Schüler Boris, der gerne wüsste, was der Lehrer von seiner Musik hält. Der Lehrer war nämlich mit dabei, als Punkrocklegende Nick Ryder seine Karriere startete. Zu Hause ballert sich der Pauker nicht nur das Tape rein, sondern auch magisches Weed, durch das er in die Vergangenheit versetzt wird. Genau zu der Zeit, in der Nick Ryder sein erstes Konzert spielte. Dann geht’s um seine damalige Freundin und viel Sex und Drugs und Rock’n’Roll. Das Ende des Lieds (im wahrsten Sinne) ist, dass seine Freundin Nick Ryder mit ner Flasche bewirft und auch trifft und er seine Karriere an diesem Abend beendet. Später wacht der Lehrer in seinem Sessel auf und seine Nick-Ryder-Platten sind weg. Auch in der Schule kann sich keiner an einen Nick Ryder erinnern. That’s what you get for fucking with time travelling! Eigentlich ne gute Story, leider ein wenig wirr umgesetzt, aber trotzdem noch okay.

8,5 von 10 pogende Bären
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Joey Keithley – „Ich, Shithead. Mein Leben als Punk“

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Joey Keithley – „Ich, Shithead. Mein Leben als Punk“

(Iron Pages Books)

 

Ich, Shithead. Mein Leben als Punk

 

 

Bei dem letzten Gastspiel von D.O.A. in Kiel hab ich mir Joey Shitheads Bio gegönnt und jetzt endlich mal verschlungen.

 

Bei aller Sympathie für den guten Tommy Molotow muss zunächst gesagt werden, dass die Übersetzung echt mal grottenmies ist. Das lässt sich bereits an der Übertragung des Originaluntertitels „A Life in Punk“ in „Mein Leben als Punk“ erahnen… Molotow übersetzt diverse Begriffe nicht in ihrer übertragenen Bedeutung, nimmt sie vielmehr oft wörtlich („bloody“ = „blutig“) und versemmelt so manchen auf Wortspielen basierenden Spruch.

 

Aber das kann dennoch nichts daran ändern, dass die Lektüre einen Riesenspaß bereitet. Joe Keithley berichtet sehr humorvoll über die Geschichte von D.O.A. und wie er und seine Kumpels irgendwie den Hardcore/Punk erfunden haben. Das wird zum Glück nie peinlich oder gar prollig, eher untertreibt der Kanadier oder amüsiert sich selbst bei der Erinnerung über die unzähligen Pleiten, zusammenbrechenden Busse oder haarsträubenden Chaos-Situationen auf der Straße. Immer wieder wird deutlich, dass für Mr. Keithley Punk nicht bloß Lärm und Saufen ist, „talk minus action = zero“ halt. Beeindruckend, wie D.O.A. ihr Ding mit der Brechstange durchgezogen haben - jahre-, nein jahrzehntelang auf D.I.Y.-Level... Für uns deutsche Leser sind natürlich besonders Passagen interessant, in denen von Europa-Touren erzählt wird, so ist Shithead völlig begeistert von der Squatter-Szene und erklärt den Leser_Innen erst mal, wie das so abgeht in besetzten Häusern in Europa…

 

Das Buch ist zudem vollgestopft mit kultigen Fotos und Flyern – da hat einer eifrig archiviert!

 

Wer das Ding noch nicht kennt, sollte zuschlagen, eigentlich handelt es sich um Hardcore-Pflichtlektüre.

 

 

 

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Andreas Eschbach - Der letzte seiner Art

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Von Andreas Eschbach gibt es ja schon ein paar legendaere Werke wie "Eine Billion Dollar" und das "Jesus-Video" (vergesst die Pro 7-Verfilmung, die ist Schrott, das Buch aber lesenswert! So griff ich natuerlich erfreut zu, als ich sein neues Werk "Der letzte seiner Art" in die Griffel bekam!

In dem Buch geht es um einen US-Veteran, der zurueckgezogen in Irland lebt. Schnell wird klar, dass er Teil eines illegalen Experiments der US-Armee war, um Menschen technischen Schnick-Schnack einzubauen, sie damit quasi unbesiegbar zu machen und so eine Super-Eliteeinheit zu schaffen. Soweit also ein altbekanntes und beliebtes Motiv, dass wir seit dem "6-Millionen-Dollar-Mann" (auf den dann auch kraeftig Bezug genommen wird) kennen und schaetzen. Das Leben des Ex-GI wird durcheinandergewirbelt, als ploetzlich merkwuerdige Gestalten in seinem Heimatdorf auftauchen, die nach ihm suchen. Schliesslich geschehen mehrere mysterioese Morde und eine Frau verschwindet. Der GI findet sich in einem Sumpf aus US-Militaers und IRA-Symphatisanten wieder.

Das Buch ist definitiv spannend zu lesen und kann schnell verschnabuliert werden- ein spannender Thriller im bewaehrt flotter Eschbach-Schreibe. Aber was Eschbach eigentlich auszeichnet-naemlich geniale Ideen und reichlich ueberraschende Wendungen-vermisst man in diesem Werk schmerzlich. Zu durchschaubar ist der Plot, zu schnell ahnt man, was Sache ist. Zudem sind einige Sachen schlichtweg nicht nachvollziehbar und wirken wenig durchdacht.

Fazit: Gute Durchschnitts-Thrillerware mit SciFi-Anteil und Anti-Bush (senior)-Elementen, Eschbach ist damit aber weit unter seinen Moeglichkeiten geblieben.


---Punkte: 6
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