KÄNGUIN - The great key

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Post Rock und Stoner Rock liegen dicht zusammen und Liebhaber des Einen sind meist auch Hörer des Anderen. Ersteres ist Altbewährtes bei den Kielern. Doch Schubladen waren noch nie ihre Stärke und so experimentieren Sie in verschiedenen Gefilden. Nach dem Release im Dezember ist bei mir einiges an Zeit vergangen, um mich ausgiebig mit dem neuen Output Känguins zu beschäftigen. So fällt zuerst einmal diese astreine Produktion aus der Tonmeisterei Oldenburg ins Gehör. 'Fast', könnte man sagen, ist musikalisch alles beim Alten geblieben. Doch wurden die Gitarren verstärkt und das Synthie ist ein bisschen dezenter. Es geht wesentlich härter zur Sache bei Känguin als jemals zuvor. Zwar behalten Sie ihren Hang zu träumerischen Passagen, in denen aber verstärkt die Klampfe die Melodien dominiert und das Keyboard als Unterstützung bekommt. Die grösstenteils instrumental arrangierten Songs, haben weiterhin den von Känguin theatralisch erzeugten Tiefgang.Ich höre immer einen Song. Der heisst 'Quast'. Ohne die Namensgebung zu ergründen möchte ich mal auf diesen einen Song eingehen. Es wäre auch der von mir empfohlene Anspieltip. 'Quast' hat einen bombatischen Anfang, verläuft sich dann in so ne Psychedelic-Kurve aus der Er mit schredderndem Riffing rausrattert. Grösstenteils instrumental arrangiert bedeutet, dass es dann doch einen Song gibt, in dem Hans seinen Gesang zum Besten gibt. 'Result' klingt nach dieser Granate zurückhaltend, verabschiedend. Ist ja auch der letzte Song. Känguin bleiben sich selber treu, was bedeutet, immer neue Seiten aufzuschlagen und sich auszuprobieren. Sie haben ihren Wiedererkennungswert den Sie bereit sind aufzugeben, ohne es damit wirklich zu tun. Dieses mit Melodie und Härte versierte Stück Kultur darf ruhigen Gewissens auf die Welt losgelassen werden!

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WOLFSBLOOD - "Vomit & Lice" (Troglodyte Records 2019)

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Schweden – Land of Crust and D-Beat. Wer hat sich nicht über die letzte Granate von Wolfbrigade gefreut? Und wer wartet nicht sehnsüchtig auf den neuen Opus von Martyrdöd? Für zwischendurch gibt es ein Leckerbissen in Form von iWOLFSBLOOD mit deren Album „Vomit & Lice“ die Fresse geballert, welcher in bester Tradition der genannten Bands und ehemaliger Platzhirsche wie Driller Killer oder Genocide Superstars steht.

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REVENGE - “Deceiver.Diseased.Miasmic” (Season Of Mist 2018)

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REVENGE



Passend zu den christlichen Feiertagen zum Jahresende verpassen uns die Kanadische Black-Metal-Kampfeinheit REVENGE die notwendige Portion Nihilismus in Form zweier neuer Tracks. Die Welt soll endlich zur Hölle gehen, verdammt noch mal!

REVENGE verpassen uns genau den Arschtritt, den wir verdienen und knallen uns den scheinenden Killernietengürtel in die Fresse. Räudig, dreckig, asozial, ekelhaft, aberwitzig – das sind Adjektive, die einem in den Sinn kommen, während man sich durch die knapp neun Minuten ungefilterten Hass und Wut quält. Von Sound und Struktur zu sprechen, wäre eine einzige Lüge. REVENGE fauchen, schreien, grunzen, sägen und prügeln unkontrolliert und hemmungslos um sich und hinterlassen eine Spur der Verwüstung im Kopf. Man fühlt sich vergewaltigt und im Dreck liegen gelassen.

Unsere Welt ist ein dunkler, ansteckender Ort voller Krankheiten, Lug und Betrug, das machen REVENGE auf ihre unnachahmlich rüde und auch hämische Art und Weise klar. Dann mal eine schäbig, ranzige Weihnacht!

- Diseased Intrusion

- Deceiver Futile

https://revengeofficial.bandcamp.com/

Kristian Habermann

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OPTIMIST - "Vermächtnis" (BDHW Rec. 2019)

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Zum Glück geht auf dem zweiten Album der Ruhrpottler von OPTIMIST die Rechnung „Death Metal + Hardcore = Deathcore“ wieder mal nicht auf. Denn auch „Vermächtnis“ verbindet schlicht und einfach das unverfälschte Böse des Old School Death Metals mit der Energie des Hardcores, was so viel bedeutet, dass OPTIMIST mächtig Steine klopfen, bis diese zu tausend Splitter zerbersten.

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MAYAK - „Trenches“ (Twisted Chords 2018)

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Mayak


Vor sechs Jahren haben MAYAK aus Bielefeld mit einer vier-Song-starken EP ihren Reigen durch das Universum eröffnet. Damals haben sie noch Hardcore mit ein wenig Death Metal gewürzt. Inzwischen ist der lärmende Fünfer mit ihrem zweiten Album „Trenches“ vom Weg der rohen Gewalt abgekommen hin zu differenzierteren Gefilden ohne dabei an Intensität einzubüßen.

MAYAK haben ihre neuen Songs mit etwas mehr Atmosphäre und Struktur angereichert, sodass diese mehrdimensionaler erscheinen. Ihre Crust-/Hardcore-Wurzeln sind weiterhin unverkennbar, doch Doom- und Black-Metal-Elemente verstärken die düstere Stimmung der acht neuen Songs. Wutausbrüche blenden dabei in manische Passagen über, die immer wieder von gradlinigen Crustcore zu explosiven Extremen pendeln. Die oft ruppigen Übergänge in den Stücken sind nicht schön, erzielen aber ihre Wirkung unmittelbarer als unnötige Schönfärberei. MAYAK wollen mit „Trenches“ ja auch keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern Emotionen, dunkle, unschöne Emotionen transportieren. Das gelingt ihnen vorzüglich. Der massive und doch rohe Sound trägt seinen Teil dazu bei, dass die acht Stücke einen geschlossen-bedrückenden Eindruck hinterlassen ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren. Die Songauswahl variiert vom zweiminütigen Blackened-Hardcore-Faustschlag „Our Suffering“ bis zum Post-Black-Metallischen Titelstück mit seinen sieben Minuten. Dies ist auch zugleich das Highlight des halbstündigen Infernos. Crusties, Hardcoreler und Metalheads dürften sich mit „Trenches“ gleichermaßen angesprochen fühlen, sofern sie sich trauen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Mit ihrer antifaschistischen und anti-sexistischen Einstellung halten MAYAK nicht hintern Berg. Diese dringt immer wieder in ihren Texten durch, auch wenn sie nicht wie Butter dick aufs Brot geschmiert wird. Das zurückhaltende Artwork in Form einer Tarot-Karte – hoffentlich im Siebdruck schwarz auf Paketbraun – rundet ein gelungenes Hörerlebnis adäquat ab.

Mit„Trenches“ legen MAYAK ein durchaus eigenständiges Album vor, das mit vielen positiven Trademarks aufwarten kann: Energie, Ausdruckskraft, Atmosphäre und Abwechslung. Und da sagt noch einer, Bielefeld gibt es nicht!

  1. Injecting life
  2. Our suffering
  3. Where I fall is where we'll meet
  4. Trenches
  5. Ancients arise
  6. Deformed astral body
  7. Bury me in the smoke of doom
  8. Walk with the swarm
https://iheartmayak.bandcamp.com/

Kristian Habermann
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