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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Freitag, 17. Juli 2020 19:47
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Geschrieben von Philipp Wolter
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Zugriffe: 1602

Yeah, Dave Zolda und seine barbarische Bande sind zurück! Den Vorgänger „The Flood“ hatte ich mir mal auf Anraten von JoyBoy freiwillig gekauft, „The Barrier“ kommt nun glatt unverhofft mit der Post reingeschneit (geiler als ‘ne Rechnung, oder?).
Das Coole an MTFBWY ist schon mal, dass sie darauf scheißen, was gerade angesagt ist oder ob ihr Stil in eine bestimmte Schublade passt. Die Band aus Selm / Dortmund vermischt Hardcore und Thrash Metal, wobei eine gewisse Punk/D.I.Y.-Ethik immer mitschwebt.
Los geht es mit fetten Riffs und mächtigen Drumrolls, bevor „Warm Blood, Cold Hands“ die Hörer*innen niederstampft, dabei wiederholt mit unvorhersehbaren Breaks überrascht und gen Ende mit einer clean gesungenen Zeile begeistert, die ein wenig an die Melancholie der New Orleans-Bands erinnert (DOWN, CROWBAR…). Der Gesangsstil ist ansonsten härter, wobei Theodor Spinne gleichermaßen mit aggressiven HC/Punk-Shouts wie mit Growls und Screams arbeitet, ab und zu darf der Rest der Band auch noch Gangshouts einstreuen. Langweilig wird’s nie, auch die folgenden Stücke besitzen immer wieder Parts und Ideen, die sich einprägen und sich sicher gut in der Livesituation machen.
Elf Songs in 34 Minuten, da kommt nicht einen Moment Langeweile auf. Die Produktion schafft es irgendwie, so mächtig wie nur möglich zu klingen, ohne überfrachtet zu sein oder gar zu nerven.
Zum Abschluss noch ein Zitat der Band von ihrer Fb-Seite, das ich sehr sympathisch finde: „Violent Dancing braucht kein Mensch, ebenso wenig wie eine Szene. Man braucht Leute, die mit guter Laune auf Konzerte gehen, um dort die beste Zeit ihres Lebens zu haben."
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Kategorie: Tonträger Reviews
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Veröffentlicht: Sonntag, 21. Juni 2020 20:19
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Geschrieben von Philipp Wolter
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Zugriffe: 3224

Auf einen ersten Höreindruck dieser noch recht frischen Band aus Schleswig-Holstein war ich sehr gespannt, hatte ich ihren Debutgig in der Schaubude im September 2019 aufgrund einer Bänderruptur leider verpasst. Große Überraschung dann beim ersten Hördurchgang dieser giftgrünen Kassette, kommt doch der erste Song mit mächtigen Doom-Einflüssen der Sorte B.S.T. oder CROWBAR durch die Boxen gestampft. Gerade der Gesang von Thorsten lässt mich an die Hamburger Doom-Institution denken, nicht nur weil hier auf Deutsch gelitten wird, sondern weil der Kollege ein äußerst kraftvoll und zugleich zerbrechlich klingendes Organ besitzt. Gesanglich runden hohe Screams von Gitarrist Joscha die Chose ab, die mich wiederum an die legendären Backvocals von NAPALM DEATH-Klampfer Mitch Harris erinnern. Am Ende schlägt dieses Stück, „Traumtänzer“, jedoch in einen schnellen Hardcore-Brecher um, sehr gelungen! Zwar tauchen die Doom-Einflüsse immer wieder mal auf, aber insgesamt dürften KRAKÆN stilistisch eher als (Post)Hardcore durchgehen. Auch die anderen vier Stücke namens „So wie du bist“, „Schranken“, „Übermut“ und „Viel gewollt“ überzeugen durch originelle Ideen, Energie und überraschend ausgereifte Melodien. Bereits dieses erste Demo ist ein Volltreffer, der gern auch schon auf Vinyl gepresst werden dürfte! Das Biest besitzt eine klasse Produktion und auch das Cover überzeugt durch alle wesentlichen Elemente, die ein zu düster-fieser Mucke passendes Bild besitzen sollte, also Tentakel, Nebel und bedrohliche Monsterwellen.
Greift zu und besucht die Krakenpunks auf https://www.facebook.com/krakenpunks/ oder https://krakaen.bandcamp.com/album/demo-ep!
