DEVASTATION - signs of life
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- Kategorie: Klassiker Re-Visited
- Veröffentlicht: Freitag, 01. Januar 2010 00:00
- Geschrieben von Matt
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VOMITORY - revelation nausea
Diese Platte und die ganze Band sollten viel bekannter sein. Hier ist wirklich für jeden was dabei, der auf so richtig extremes Gebolze steht. Das Grundgerüst besteht aus Old-School-Schweden-Deathmetal, wie ihn Entombed mal gemacht haben und Dismember heute noch machen, erweitert durch Blicke über den Tellerrand in Richtung Blastbeats, Grindcore und immer wieder gerne Crust. Und wenn sie dann das Tempo mal rausnehmen (selten), ist man sofort versucht, nachzuschauen, ob man da jetzt nicht unerklärlicherweise plötzlich Bolt Thrower hört. Aber diese Hommage ist sicher so gedacht. Überhaupt machen die Musik und die Typen, ähnlich wie bei BT, ein bisschen den Eindruck, als würde ein Haufen Zecken Metal spielen. Zusammen mit dem tiefen Gegrunze (klingt echt, aber ich würde den Harmonizer nicht ausschließen) und dem superfetten, sogar einigermaßen authentischen Sound ergibt sich eins der brutalsten Alben, die man so haben kann und sogar noch eines, das handwerklich hervorragend umgesetzt ist. Denn eins hört man: die üben viel, besonders der Schlagzeuger ist ne Rakete. Dies, meine Freunde, ist ein Pflichtalbum für alle, die behaupten, es wirklich derb zu mögen und trotz des geringen Alters (erschienen 2000) ein Klassiker. Übrigens: in einem Song singt Cliff von den Asi-Rentnern Driller Killer mit. Schön auf die Fresse.
www.vomitory.net
Hendrik
HEATHEN - "victims of deception"
Wochenende, Klassikerzeit! Diesmal: HEATHEN. Sie gehörten zur zweiten Welle des Bay-Area-Thrash, kamen also kurz nach Metallica, Slayer, Exodus und Megadeth um die Ecke, dafür ungefähr gleichzeitig mit weiteren legendären Truppen wie Testament, Forbidden, Death Angel oder Vio-lence. Schon jetzt hat im Übrigen jeder Spätgeborene/Uneingeweihte genügend Bandnamen für den näxten Besuch im Secondhand-Laden erfahren. Aber zur Sache: HEATHEN haben nur 2 Alben auf die Kette gebracht, von denen dieses das letzte - und für meinen Geschmack stärkere - ist. Die Musik passt einerseits ins damalige Thrash-Raster, weil die typisch ruppigen Anti-Melodie-Riffgewitter allgegenwärtig sind. Andererseits unterschieden sich die Herren nun wieder ziemlich deutlich von ihren Mitstreitern. Die Songs waren komplex und fast durchweg recht lang (die Platte geht über eine Stunde) und der Gesang war etwas melodischer als bei den meisten anderen. Vielleicht vergleichbar mit dem Typen von Forbidden, nur ist Mr. HEATHEN technisch leider nicht so gut. Das ist auch schon der einzige kleine Kritikpunkt an der Platte, denn der Rest ist einfach genial. Gibt es eigentlich eine brutalere Art, Gitarre zu spielen, als Thrash? Es ist schnell, es ist aggressiv, und wie bereits erwähnt, gibt es keinen besseren Weg, jede störende Melodie aus dem Spiel zu verbannen und sie durch ruppige Aggression zu ersetzen. Womit wir beim springenden Punkt der Platte wären: was die Gitarristen hier abziehen, ist einfach mal unglaublich. WAS FÜR GEILE RIFFS!!! Dazu kommen Soloparts, in denen die beiden zeigen, dass sie mit Sicherheit zu den talentiertesten und versiertesten der damaligen Szene gehörten. Nicht umsonst spielten sie sowohl vor als auch nach HEATHEN in diversen, z.T. deutlich bekannteren Bands (z.B. bei Die Krupps). Aber das ist noch nicht alles: die Jungs können noch mit weiteren Pfunden wuchern. Da wären zunächst die politischen und immer wieder sehr religionskritischen Texte. Da war früher mal mehr Hirn im Metal als heute oder? Als letztes muss der Sound erwähnt werden, der für damalige Verhältnisse absolut over the top war und auch (bzw. gerade) heute Referenzklasse hat. Fett, transparent, natürlich. Wie geil, wie geil. Warum HEATHEN anders als viele andere genannte Bands irgendwie bei vielen nicht mehr so auf dem Schirm zu sein scheinen, verstehe ich nicht. Dieses Album muss jeder besitzen, der auf Thrash-Metal steht, basta. Ich weiß, was jetzt kommt, ist uncool (weil Werbung), aber trotzdem eine Empfehlung wert: irgend so´n Label, von dem ich noch nie was gehört hatte (Metal Mind) legt die ganzen alten Roadrunner-Klassiker aus der Zeit wieder auf, an die man heutzutage nur für extrem viel Knete oder garnicht mehr drankommt. Dabei sind die ersten paar Alben von Thrash-Truppen wie Sadus, Toxik, Realm, Xentrix und Atrophy, aber auch andere Richtungen wie Gorguts, Disincarnate oder Solitude Aeturnus. Alles Pflichtplatten. Ich drück jetzt noch mal Play.
heathenmetal.com
written by: Hendrik
---Punkte: 10