Ich weiss noch genau als ich die Platte vor ca. 12Jahren das erste mal gehört hatte, war ich wahrlich irritiert, hatte ich so was bis dato noch nicht gehört geschweige den erwartet. Kannte Plain Wrap! bis dato nur von einer Art Killed by death Sampler und da gabs n krachigen Garagen-Punksmasher von nem verranzten Demo auffe Lauscher. Aber was zur Hölle is das hier Keybords, Mundharmonika und wat weiß ich nich noch alles?!! Hier trieft der Schlager Schmalz (emotional take over),hier wird gerapt (plain rap), hier gibt's lustigen kinderlieder punkrock über schüchterne jungs die selbst vor ihrer gummipuppe angst haben(myron), n bisschen metal(skate)core wo sich über die depressiven ?schwarzen kids' lustig gemacht wird (black luck man), zuckersüße Balladen (not straight edge), Klavier&Posaunensolos(Why do you do), Stop ?n' Go Hardcore (green light, red light), und und und das alles hört sich zwar alles sehr skurril und alles andere als nach ?dreckiger Musik" bzw. Hardcorpunk an, ergibt aber alles in einen Topf geworfen ein wahres Feuerwerk an guter Laune bei der ich keine einzige Sekunke ruhig sitzen bleiben kann und ist gerade deswegen dann doch eben ein der besten 80er Hardcore Platten. 12 Songs ,12 Hits einen Song hier hervorzuheben scheint mir unmöglich, da es sich hier um ein wahres Gesamtkunstwerk handelt. Wer noch irgendwie andere Bandnamen zum Einordnen braucht: ein bisschen Big Boys, Dr. Know, Angry Samoans, Party Owls fällt mir da ein doch sofort dann auch wieder ein Neeee!!!, Plain Wrap! ist halt doch anders. Plain Wrap! eben!
Also ab in den Keller, abstauben, rauf aufn Teller und TANZEN! Oder Flohmärkte, Netz, von alten Säcken die Sammlung plündern! Es lohnt!
---Punkte: 9
Aber welche Schublade macht man auf, um die Truppe reinzupacken? Schwierig... Die Mucke setzt sich aus modernem Metal, den letzten Ergüssen von Prong und Stonerrock zusammen. Das heißt: supergeile, ultradicke Riffs, simpel und sehr effektiv, hauptsächlich im groovigen Midtempo. Dazu kommt eine im positiven Sinne etwas muffige Atmosphäre, die eine dicke grüne Wolke vorm inneren Auge wabern lässt. Das wird wunderschön unterstützt durch den warmen, furztrockenen Sound von B-Thong- und Transport League-Soundmann Roberto Laghi. Was die Truppe schließlich zur absoluten Empfehlung macht, sind die teils kämpferischen, politischen Texte, die man in diesem Genre ja eher selten findet.
Dazu gibt´s dreckigen, aber dennoch melodischen Gesang, der stilistisch ähnlich kommt wie bei den erwähnten Transport League (auch eine SEHR empfehlenswerte Band). Wer sich also nicht vorstellen kann, wie es klingt, wenn Skinlab, Prong und Kyuss zusammen ne Platte machen, der kann´s hier nachhören. Und das kann ich nur empfehlen.
Noch dazu, da man aufm Internetschrottplatz nen schlappen Oi für diese wirklich von vorne bis hinten geile Platte löhnt.
So liebe Kinder, das war´s für heute. ---Punkte: 9
Auf dieser 5-Track EP herrscht melodiefreie Zone, es gibt modernen, groovigen (Thrash-) Metal, der manchmal an Pissing Razors, Pantera in gut oder mittelalte Prong erinnert. Wer So Much Hate kennt, weiß, dass das Ganze durch die völlig abgefuckte Stimme des Sängers ziemlich heftig rüberkommt. Dass ein Punksänger so ne Musik macht, mag überraschen, aber der Rest der Band soll ebenfalls aus 100%-Punks bestanden haben (hab ich von Owe, der sie mal live sehen konnte). 5 Songs, 5 Treffer, geile Texte, fett produziert (!), gut gespielt (!!!), was will man mehr? Ein Album hätt´s sein dürfen, aber meines Wissens haben sie das nicht auf die Kette bekommen. Es gibt noch eine ein Jahr ältere EP, die songmäßig das gleiche Niveau hat, aber einen anderen Sänger, und der hält nicht so ganz mit. Ist aber auch klar bei der Konkurrenz, und trotzdem geil.
Solltet ihr jemals die Gelegenheit haben, eine der EPs zu kriegen, SCHLAGT ZU! Ihr werdet es nicht bereuen.
So, wer kramt jetzt mal was aus? Cobra, über nehmen Sie! ---Punkte: 9
Die erste EROSION. Was für´n geiles Brett. Für die landesweit 3 Uneingeweihten: Erosion spielten Thrashmetal mit Hardcore-Attitüde, und sie machten das von Anfang an sehr, sehr gut. Markenzeichen waren das extrem angepisste Aggrogebrüll von Zenk und neben straightem Gebolze gelegentliche, angeschrägte Frickelattacken in den Songs. Das brachte zuweilen Vergleiche mit Voivod mit sich, die ich nie so ganz nachvollziehen konnte. Für mich klingt das Geknatter eher wie olle Nuclear Assault-Klamotten mit einer Megadeth-Note. Aber egal: auf jeden Fall waren sie die erste, relevanteste und mit Abstand beste politische Band aus Deutschland, die diesen ursprünglichen Crossover spielte. Spielerisch war man schon damals ganz schön fit und textlich ging´s um die üblichen kleinen Ärgernisse in der Welt wie atomare Aufrüstung, Christentum oder die Willkür der Mächtigen. Ein weiteres Sahnestück an dieser Platte ist der aggressive, dreckige, völlig echte Analogsound der Scheibe, den man schon seit Jahren nicht mehr bei neuen Platten zu hören kriegt und der für unsere Mucke doch irgendwie Voraussetzung ist, oder nicht? Also: wir sollten jetzt alle zum Plattenschränkchen gehen und uns mal wieder solche Granaten wie "way of force", "bilharzia", "false prophets" oder "nuclear frost" reinziehen. Diese Platte steht den Genreklassikern aus Amerika wie den ersten Alben von Nuclear Assault oder Sacred Reich sicherlich in nichts nach! Das gilt im übrigen auch für die übernäxte Platte, "III". Hier waren also die Ungeraden die Guten, die 2. und die 4. halten da nicht so ganz mit, wie ich finde.
Ach ja, live waren sie immer völlig geil (hab sie erst 2001 zum ersten Mal gesehen, aber ich verkehre ja mit älteren Männern), was mich zum nächsten Thema führt. Es gibt ne neue Band namens "MANMADE" mit Ulf Kaiser, Stefan Römhild und Christian Zenk, und die spielen näxtes Wochenende in Hamburg-Harburg. Näheres, sobald bekannt (morgen oder so).