VOIVOD - war and pain

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Absolute Überhits geben sich die Klinke in die Hand, von "Voivod" über "Blower" bis "Nuclear War". Damals war das Ganze zusammen mit Slayer und Venom die absolute Brutalität und hat der Band zu recht eine kräftigen Startschubs verpasst. Die Songs waren im Vergleich zu erwähnten Kollegen auch damals schon eher komplex, aber na klar noch nicht so doll wie später, außerdem waren sie längst noch nicht so gut gespielt. Drauf geschissen, denn dafür war einfach alles echt: die Platte ist soundtechnisch zwar ranzig und dreckig, aber so authentisch und direkt, dass es eine Freude ist. So klingen Instrumente, so klingt eine Band, liebe Metal-Producer! Gekrönt wurde das Gerödel damals wie heute mit völlig sicken Texten über die abgefuckte Menschheit, Atomkrieg und das Ende der Welt, eingebettet in eine Geschichte um die Figur VOIVOD. Das ist verdammt kreativ, ohne blöde zu sein (gibt´s Reality Science Fiction?) und bis heute einmalig. Wer sowohl auf Thrash-Metal als auch auf Hardcore steht und dieses Album nicht besitzt, hat noch drei Tage Zeit, das nachzuholen, sonst kommt Euch der VOIVOD holen! Diese Combo wird niemals den ihr zustehenden Status erreichen, das ist wohl allen (und auch den Muckern) klar, aber ihren Einfluss auf die Metal-Welt kann man garnicht hoch genug einschätzen, denn wieviele bekannte Mucker, ob Sonstwas-Metal oder Haumichtod-Core, sind VOIVOD-Fans?
Im übrigen gibt es das Album als Re-Release, und zwar als Dreifach-CD, zusätzlich mit dem Anachronism-Demo, den Metal-Massacre 5 Sessions, einem Live-Gig in für damalige Verhälnisse schwer cheffigem Sound und ner CD Rom mit Videos und Tonnen von Zusatzmaterial, die mir als beinhartem Fan das Wasser in die Augen treiben. Essentieller geht´s nicht mehr!!!
VOIVOD!!!
www.voivod.com ---Punkte: 9
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CHROME LOCUST - chrome locust

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Der stilistische Mix erinnert ganz klar an die Skandinavien-Posse mit Gluecifer, Hellacopters, Backyard Babies etc., wobei Chrome Locust meines Wissens früher dran waren. Was diese (für mein empfinden völlig uncoolen und beschissenen) Bands von Chrome Locust unterscheidet, ist bei letzteren das völlige Fehlen jeder peinlichen Pseudo-Rock-Attitüde wie Flammenhemden, Pornobalken, Pseudonymen, in die Kamera gehaltenen Speckbäuchen, schlechten Tattoos, dämlichen Texten und gewollt amerikanischem Auftreten. Das hier ist 100% authentisch, soundmäßig komplett unpoliert (Analogaufnahme!) und stellt statt möglichst freakig aussehender Mucker und deren Tittenfantasien lieber das in den Mittelpunkt, was zählt: die Musik und die Texte. Thematisch geht´s meistens um politische Verschwörungen, und auch die Illuminaten kommen mal wieder zum Zug. Kommt paranoid und ziemlich zynisch rüber, lädt aber auf jeden Fall zum Lesen der Texte ein. Also: wer dreckige Rockmusik geil findet und die oben genannten, ach so echten Combos als das identifiziert, was sie sind, nämlich hirnleere Plastikprodukte ohne Substanz, der legt sich mit diesem Album ein (auch noch billig zu kriegendes) Schmuckstück zu. Wen´s interessiert: die Leute kamen aus Bands wie Agnostic Front, Murphy´s Law und D-Generation. Cooles Cover auch, mit startender Rakete und so. Nu bin ich aber mal gespannt, ob unsere wandelnden Rock-Lexika, Matt und Phillip, die Scheibe auch kennen oder ob ich endlich mal was ausgebuddelt hab, was sonst keiner kennt. ---Punkte: 9
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SADUS - chemical exposure

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Hektisches Geballer, gelegentliche Blasts, ruppige Riffs, unmelodische Soli, superschnelle Breaks, hysterisches Gekreische und Gebrüll, Texte über das von Menschen gemachte Ende der Welt inklusive Atomkriegsszenarien, die damals bei Thrashbands ja verbreitet waren (siehe Nuclear Assault, Megadeth, Sacred Reich etc.). Und dazu eine Spieltechnik, die für damals 17jährige einfach mal unglaublich ist. Mit einer Länge von einer knappen halben Stunde ist nach dem Genuß der Platte alles gesagt, da bleiben keine Fragen offen. Der rohe, dreckige Sound war natürlich damals noch analog, ist also wunderbar natürlich und macht einfach nur Spaß. Wer mal Metal hören will, der in Temporegionen rangiert, in denen sich sonst nur Combos wie Krigshot tummeln, dabei aber auch noch Songwritingmäßig was zu bieten zu hat, und das ohne Plastik-Scheißsound, für den ist dies PFLICHTPROGRAMM!
sadus.tk ---Punkte: 9
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STONE - emotional playground

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Rockiger Thrash-Metal, könnte man also sagen. Der Rockfaktor kommt zum einen aus dem natürlichen Sound, der für damalige Verhältnisse und den Status der Band wirklich hervorragend ist, und vielen Riffs, die aus den Thrash-Schemata ausbrechen. Überhaupt sind hier technisch sehr fitte Leute dran (besonders die Gitarristen: Junge Junge), die ganze Platte macht schon deshalb Spaß. Der Gesang ist nölig-schmutzig (also auch eher nicht Metal) und erinnert manchmal an Hetfield oder Chris Astley von Xentrix auf Rock. Zudem gibt´s schön zynische Texte, die sich zum Beispiel mit der lieben Kirche beschäftigen: "believe and you´re saved or get your money back". Keine Blut-und-Monster-Kacke also. Wer sich vorstellen kann, bei einer klasse gespielten Mische aus "For whose Advantage" von Xentrix und speziell der letzten Motörhead gut drauf zu kommen, der sollte mal Umschau halten nach diesem Kleinod. Warum aus denen nix geworden ist, muss man einmal mehr nicht verstehen.
Einer der Gitarristen spielt übrigens mittlerweile bei den öden, Gniedel-Fiedel-Hochglanz-Pop-Black-Klischee-Unsympathen Children of Bodom, die richtig viele Platten verkaufen. Verkehrte Welt. Aber Merkel wird ja Kanzlerin, da wird für die Unterprivilegierten schließlich bald alles besser. ---Punkte: 9
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COMECON - converging conspirac

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Mindestens die letzten beiden Alben sind gleichermaßen genial und gehören in jedes Plattenregal. Dieses, das zweite, wurde von Martin van Drunen eingegrunzt, dessen heisere, tiefe Heul-Grunz-Stimme die Abgefucktheit der Inhalte noch unterstreicht. Titel wie "Democrator" (Überhit), "The Ethno-Surge", "God Told Me To" oder "The House That Man Built" deuten an, wohin die textliche Reise geht. In dieselbe Kerbe haut das Cover, das ein tolles Gemälde des Turmbaus zu Babel zeigt.
Und als besonderes Schmankerl hält die Platte in "Democrator" einige der geilsten Textzeilen vor, die jemals geschrieben wurden. Der Song handelt von der Deutschen Wiedervereinigung und dem Hereinbrechen des westlichen Wertsystems inklusive amerikanisch geprägtem Hurra-Kapitalismus über Gesamtdeutschland (man muss nicht immer nach Amerika schauen, um die Kacke dampfen zu sehen). Und die Zeilen, die ich jedes Mal mitsinge:

Who opened the door for the democrator?
And how come he let in the market-conquistadors?
Why is he acting as if he has something to hide?
The privilege of the stupid is to be taken for a ride
Happy ever after in Deutschneyland

Besser (und zynischer) kann man's nicht formulieren. Großes Kino, dasselbe gilt für den etwas schrägeren und nicht ganz so schnellen Nachfolger "Fable Frolic". ---Punkte: 9
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