TRANSPORT LEAGUE-"Satanic Panic"

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TRANSPORT LEAGUE – Satanic Panic
Mit Schrecken stelle ich fest, dass das letzte Klassiker-Review von Anfang 2007 ist. Das geht so nicht, da muss man mal wieder was machen. Here we go.
TRANSPORT LEAGUE waren nach seinem Ausstieg bei B-THONG die nächste Truppe von Sänger/Gitarrist Tony Jelencovich. Was er mit seiner neuen Band hinzauberte, war allerdings noch mal ein paar Nummer geiler und gipfelte auf diesem dritten Album in einer meiner absoluten Lieblingsplatten.
Auf Satanic Panic stimmt einfach verdammt noch mal alles. Der stilistisch unvergleichliche Crossover aus Metal, Hardcore, Schweinerock und gelegentlichen Zitaten aus dem Blues (!) bringt mit all seiner Dreckigkeit seit Jahren immer wieder meine Wände zum wackeln. Der rohe Sound passt perfekt zu den tiefgestimmten, prägnanten Riffs, die durchweg mit absoluten Hammer-Hooklines untermalt werden. Jelencovich hat eines der geilsten Organe des Business und singt genauso gut wie er viehisch brüllt. Das ist umso schöner, weil er seine Stimme nicht dazu missbraucht, mit Plattitüden über Suff, Autos und Titten zu nerven, sondern intelligente Texte schreibt. Auch sonst ist Hirn drin, denn es wird zur Unterstützung von Greenpeace, A.I. und P.E.T.A. aufgerufen, was ja bei breitbeiniger Musik eher selten ist. Das Schlagzeug wummert und peitscht Songs wie „Hell Predicted“, „Man Sized Drain“ oder „Psycho Connected“ und auch alle anderen derart heftig nach vorne, dass alle anderen, die sich an ähnlicher Musik versuchen, ganz doll zu Hause bleiben müssen. Eine weitere der vielen Stärken der Band ist das Verschmelzen der vielfältigen Einflüsse zu einem sehr abwechslungsreichen, aber auch sehr homogenen Album, das – man möge dies wörtlich nehmen – nur Hits enthält. Vergleiche zu anderen Bands sind hinfällig, denn erstens klingen TRANSPORT LEAGUE sehr eigen – ohne schräg zu sein – zweitens wären die Vergleichsgrößen zwangsläufig schlechter, also besorgt euch dieses Teil für ein paar Kröten im Netz und pogt mal wieder so richtig durch die Bude.
P.S. Herr Jelencovich war so nett, mir drei unveröffentlichte Songs aus den Aufnahmesessions des Albums zukommen zu lassen, die genauso unglaublich sind wie der Rest. Wer das Album hat und die Songs auch will, möge sich melden.

 

Review by: Hendrik

---Punkte: 10
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DEPRESSIVE AGE-Symbols For The Blue Times-Electric Scum

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DEPRESSIVE AGE

DEPRESSIVE AGE

Symbols For The Blue Times/Electric Scum

 

Krank sein ist ja zunächst mal ätzend. Der einzige Vorteil besteht darin, dass man viel Zeit zum Musikhören hat. Und Muße zum drüber Schreiben. Die Gelegenheit für ein weiteres Klassiker-Review. Beziehungsweise zwei gleichzeitig, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche Platte denn nun toller ist.

 

Die Ostberliner DEPRESSIVE AGE haben auf ihren vier Alben in den 90ern ein Feuerwerk an Ideen abgebrannt, das wahrlich selten einer einzigen Band beschieden ist. Damals war das noch möglich, heute gibt es nach Meinung von Plattenfirmen ja offenbar nur noch wenige veröffentlichungsfähige Songschablonen, was zu Hypes wie Metalcore, Emo und ähnlichen kreativen Bankrotterklärungen geführt hat. Aber ich schweife ab…

DEPRESSIVE AGE waren unkategorisierbar und sind es bis heute. Sie schafften es als eine der wenigen Bands überhaupt, auf jedem Album grundlegend anders zu klingen, aber immer sofort erkennbar zu sein und befinden sich damit in guter Gesellschaft anderer Visionäre wie VOIVOD. Leider gilt das auch für ihr kommerzielles Scheitern.

 

Auf Album Nr. 3, „Symbols For The Blue Times“ nahmen sie den Thrash Metal früherer Tage größtenteils raus, fügten dafür etwas Alternative Rock und, nun ja, VOIVOD hinzu und mischten eine Extraportion Melancholie drunter. Gerade letztgenannte Zutat machte sie so einzigartig und bescherte uns solche Seelenschmeichler wie „Garbage Canyons“, „Port Graveyard“ oder „Rusty Cells“. Ausnahmesänger Jan Lubitzki durchleidet seine dunklen Texte wie niemand sonst und rührt auch harte Männer wie mich immer wieder zu Tränen. Große, tief traurige Melodien, prägnante Riffs und eine düstere Atmosphäre kennzeichnen diese Platte, die keinen schwachen Song enthält.

 

Auf dem 4. und letzten offiziellen Album, „Electric Scum“, warfen sie dann das Rockige des Vorgängers wieder über Bord und schmückten die Songs mit Samples und abgefahrenen Keyboardsounds aus. Auch dies geriet zum Volltreffer, denn die Elektronik kleisterte nicht, wie so oft, nur den guten Song zu, sondern unterstützte wiederum eine völlig eigene, depressive Atmosphäre. Davon zeugen Großtaten wie der Titelsong, „New Machine Wisdom“ oder „Polar Athletic Son“. Ansonsten gilt, was auch für den Vorgänger galt: Diese Musik nimmt einen gefangen und zeigt, wie schön bittersüß Schmerz sein kann. Ausnehmen muss man hier einzig das Cover von „Small Town Boy“. Ist zwar Geschmackssache, aber ich finde schon das Original derart scheiße, dass man vom einzigen Ausfall des Albums sprechen muss.

 

Zu guter Letzt hatten die Jungs den Flow einer gut eingespielten Band und beherrschten ihre Instrumente, so dass die Edit- und Triggerseuche glücklicherweise an ihnen vorüber ging (damals war das allerdings auch noch nicht so verbreitet). Das führt auf beiden Platten zu wunderbar warmen, echten Sounds, ohne Klickerklacker-Geräusche auf dem Schlagzeug, virtuelle Amps und ähnliche Unbill.

Wer jetzt tapfer durchgehalten und dieses lange Review zu ende gelesen hat, ist hoffentlich schon im Netz auf der Suche oder wie?

 

P.S. Vor ein paar Jahren kam übrigens ein in Eigenregie und mit anderer Besetzung aufgenommenes Album raus, das auch klasse ist, aber nicht ganz die Magie der alten Teile versprüht.

 

Hendrik

 


 

---Punkte: 10

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TRANSPORT LEAGUE – Satanic Panic

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TRANSPORT LEAGUE – Satanic Panic
Mit Schrecken stelle ich fest, dass das letzte Klassiker-Review von Anfang 2007 ist. Das geht so nicht, da muss man mal wieder was machen. Here we go.
TRANSPORT LEAGUE waren nach seinem Ausstieg bei B-THONG die nächste Truppe von Sänger/Gitarrist Tony Jelencovich. Was er mit seiner neuen Band hinzauberte, war allerdings noch mal ein paar Nummer geiler und gipfelte auf diesem dritten Album in einer meiner absoluten Lieblingsplatten.
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