TRANSPORT LEAGUE-"Satanic Panic"
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- Kategorie: Klassiker Re-Visited
- Veröffentlicht: Freitag, 01. Januar 2010 00:00
- Geschrieben von hendrik
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TRANSPORT LEAGUE – Satanic Panic
Mit Schrecken stelle ich fest, dass das letzte Klassiker-Review von Anfang 2007 ist. Das geht so nicht, da muss man mal wieder was machen. Here we go.
TRANSPORT LEAGUE waren nach seinem Ausstieg bei B-THONG die nächste Truppe von Sänger/Gitarrist Tony Jelencovich. Was er mit seiner neuen Band hinzauberte, war allerdings noch mal ein paar Nummer geiler und gipfelte auf diesem dritten Album in einer meiner absoluten Lieblingsplatten.
Auf Satanic Panic stimmt einfach verdammt noch mal alles. Der stilistisch unvergleichliche Crossover aus Metal, Hardcore, Schweinerock und gelegentlichen Zitaten aus dem Blues (!) bringt mit all seiner Dreckigkeit seit Jahren immer wieder meine Wände zum wackeln. Der rohe Sound passt perfekt zu den tiefgestimmten, prägnanten Riffs, die durchweg mit absoluten Hammer-Hooklines untermalt werden. Jelencovich hat eines der geilsten Organe des Business und singt genauso gut wie er viehisch brüllt. Das ist umso schöner, weil er seine Stimme nicht dazu missbraucht, mit Plattitüden über Suff, Autos und Titten zu nerven, sondern intelligente Texte schreibt. Auch sonst ist Hirn drin, denn es wird zur Unterstützung von Greenpeace, A.I. und P.E.T.A. aufgerufen, was ja bei breitbeiniger Musik eher selten ist. Das Schlagzeug wummert und peitscht Songs wie „Hell Predicted“, „Man Sized Drain“ oder „Psycho Connected“ und auch alle anderen derart heftig nach vorne, dass alle anderen, die sich an ähnlicher Musik versuchen, ganz doll zu Hause bleiben müssen. Eine weitere der vielen Stärken der Band ist das Verschmelzen der vielfältigen Einflüsse zu einem sehr abwechslungsreichen, aber auch sehr homogenen Album, das – man möge dies wörtlich nehmen – nur Hits enthält. Vergleiche zu anderen Bands sind hinfällig, denn erstens klingen TRANSPORT LEAGUE sehr eigen – ohne schräg zu sein – zweitens wären die Vergleichsgrößen zwangsläufig schlechter, also besorgt euch dieses Teil für ein paar Kröten im Netz und pogt mal wieder so richtig durch die Bude.
P.S. Herr Jelencovich war so nett, mir drei unveröffentlichte Songs aus den Aufnahmesessions des Albums zukommen zu lassen, die genauso unglaublich sind wie der Rest. Wer das Album hat und die Songs auch will, möge sich melden.
Review by: Hendrik