The Dillinger Escape Plan, Poison the well, Stolen Babies / 06.03.08 - Hamburg, Logo

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Am Tag nach meiner schriftlichen Abiturprüfung in Deutsch spielten The Dillinger Escape Plan im Logo. Das konnte ich mir als Entspannung natürlich nicht entgehen lassen - dachte ich. Denn bei dem Versuch am Tag davor noch Karten bei Streiber zu bekommen -  im metro Kino funktionierte das Ausdrucken von Karten seit Tagen nicht - hieß es: "Ausverkauft" und auch ein Anruf beim Logo brachte ein ernüchternes Ergebnis zustande: Auch an der Abendkasse sollte es keine Karten mehr geben!
Zum Glück hatte schon jemand meiner Freunde eine Karte, so dass wir auf gut Glück doch mal hinfuhren und mit einer kleinen Schummelei gelang es uns tatsächlich uns ins Logo zu stehlen.

So verpassten wir zwar die Hälfte vom Auftritt von den Stolen Babies, aber die Musik klang eh nicht besonders. Jedenfalls hörte sich alles bis auf die Drums so an, als hätte man eine CD im CD-Player und der Frauengesang war schrill und nervig. Das Lustige an der Band waren die Kostüme und die weißgeschminkten Gesichter, die aber bei anderen Bands (z.B. Limbogott, Frankies Freakshow) irgendwie cooler sind.
Aber um wie gesagt - ich sah nur noch die Hälfte des Auftritts und fand es trotzdem lahm.
 
Als zweite Band des Abends durften Poison the well spielen und ich konnte mich sogar in die erste Reihe begeben. Poison the well stehen ja für eine Art Hardcore mit clearen Vocals und so. Live kam das allerdings ähnlich schlecht wie bei den Stolen Babies rüber.
Es fehlte die Begeisterung seitens der Band über die eigene Musik und irgendwie kam dieses "Hardcore is more than music" Gefühl einfach nicht rüber. Songs wie "Botchla" und "Zombies are good for your health" waren solide gespielt und gut gesungen, aber eher unecht und distanziert.
Trotzdem gings im Pit schon einigermaßen wild zu und es wurde crowdgesurft wie nix gutes.
Ein Highlight war, dass Jeffrey Moreira am Ende sein weißes Shirt durchgeschwitzt hatte und man seine Tattoos bewundern konnte, aber der Ruf nach Zugabe wurde mit einem einfachen "Wir dürfen nicht mehr" beantwortet.

The Dillinger Escape Plan ließen sich dann Rockstar-like ein wenig mehr Zeit zum Aufbau und Soundcheck. Zum Beginn ihres Auftritts wurde dann das gesamte Logo zugenebelt, um die aufgestellten Lichter in Amp-Größe wirken zu lassen. Prompt trat mir der Sänger auf die Hand und fasste mir anschließend als Entschuldigung ins Gesicht, aber was in der Pit abging war sehr viel krasser. Ständig trat mir jemand
gegen den Kopf, aber umfallen ließ es sich auch nicht, da überall um mich herum Menschen waren, die sprangen, sangen und sich freuten.
Gespielt wurde "Ire Works", der namensgebende Track des aktuellen Albums, und viele mehr, von denen ich nicht einen Namen kenne.
Aber man kann mal wieder sagen, dass dies ein Konzert war, nachdem einem klar ist, warum man solche Musik hört: Weils Spaß macht!
Der Security-Mensch vom Logo war ständig bemüht, kein Publikum auf die Bühne zu lassen und hatte einen Haufen Arbeit dabei, denn jetzt war das Publikum noch heißer drauf, crowdsurfing zu machen, dies übernahmen dann Sänger und Gitarrist für uns, so dass man aufpassen musste, dass man kein Mikro oder Gitarrenhals auf den Kopf gedonnert bekam.
Eine Stunde später und völlig durchnässt war man glücklich und zufrieden und konnte sich auf den Heimweg machen.
"THE DILLINGER ESCAPE PLAN - wie geil!"

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