BONEHOUSE, THE BAD DAYS, PUNCH/30.05.03 - Schleswig, JuZ

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Dieses Konz ist zwar bereits 1,5 Monate her, aber der Beschluss von Moe (BAD DAYS) und mir (Philipp, BONEHOUSE) quasi ein Split-Review zu machen, reifte bereits am selbigen Tag heran und so wird et hier auffe Menschheit losgelassen. Dabei geht es uns vor allem darum, die Geilheit des JUZ in Schleswig hervorzuheben. "`Nen Juze auffem Dorf?" fragt ihr skeptisch. Aber wir sagen Euch: Dat ist `nen Juz Deluxe mit astreiner Anlage + feistem Licht, fähigen Mixern, guter Küche und durchweg nettem Personal! Kann also jeder Band nur geraten sein, da mal Kontakt herzustellen: juz schleswig: 04621/29509 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Schon der Soundcheck verlief gut und als wir dann noch lecker Kartoffel-Gratin serviert bekamen, war der lustige Musikanten-Stadl bester Laune. Optisch hat das Juze verdammt viel zu bieten, schicke Lämpken anner Decke, hinterm Gebäude ein riesiger Garten, vorm JUZ eine ausgeweidete Karre, aus der Blumen wuchern... Auch ausreichend Zuschauer kamen trotz vielen guten Konzis im Norden, 130 Zahlende vermeldete man uns. Und `ne illustre Schar Zecken, Metalheads und Sensations-Rock`n`Roll-Freakazoiden war dat. Darunter die Kumpels von ABGELEHNT, von denen Kollege Klebo sich gleich hinter unseren Merch-Stand drängelte - der Gute kann nich anders, vielleicht hätte er Marktschreier werden sollen!

Etwas skeptisch war ich zunächst ob der Wahl der ersten Band, denn es sollte mit PUNCH aus Schleswig eine reine Hardrock-Band eröffnen. "Wenn dat ma nicht inne Hose geht", dachte ich noch, aber das Schleswiger Publikum erwies sich als durchaus tolerant gegenüber den drei verschiedenen Stilrichtungen an diesem Abend. Wenn ich von Hardrock sprech, mein ich jetzt keinen Schweinerock im HELLACOPTERS-Stil oder so. Nope, die coverten z.B. wirklich "Runnin With The Devil" von VAN HALEN! Was aber gleich positiv auffiel war die verdammt voluminöse Stimme des Sängers. Klassische Rock-Röhre im Stile eines Graham Bonnet ("und früher ist der noch höher gekommen, nur hat er sich die hohen Töne jetzt weggesoffen" erklärte mir der Bassist später)! Trotzdem natürlich ein ungewohntes Gefühl für uns, mit einer Band zu spielen, die ekzessiven Gitarrensoli frönte und mit Lederkutten auf die Bühne geht. Chef der Band war offenbar der vollschlanke Klampfer Axel, der mit strafendem Blicke jeden Spielfehler der anderen tadelte. War schon lustig, zu sehen, wie er mit Mimik und Gestik zur Disziplin rief, he he. Aber soviel gab es gar nicht zu Tadeln, technisch waren alle verdammt fit und rissen insgesamt recht souverän ihren ersten Gig in dieser Besetzung runter. In Sachen Härte markierte IRON MAIDENs "Flight Of Icarus" den Höhepunkt und vor der Bühne schüttelten bereits diverse Banger ihre Rüben.

Backstage gab es dann nach dem Gig eine sehr verblüffende Szene: Da kommt doch ein Typ daher und fragt erwähnten Gitarristen Axel, ob er ihm seine Klampfe VERKAUFE! Verdutzte Blicke, offene Münder, jedes Gespräch verstummt. "Alter", dachte ich, "ob die ihn jetzt für dieses SAKRILEG töten?" Aber nein, Axel blieb ganz ruhig und offerierte ihm einen "Deal": "Pass auf: Wenn du meine Hand auch nur streifst, während ich versuche deinen Hals zu berühren, kriegst Du die Gitarre UMSONST! Du darfst deine Hände in jeweils 10 Zentimeter Abstand neben deinem Hals hochhalten." Der Typ war erstmal skeptisch, ob ihm nu nich der Kehlkopf zerschmettert werde, aber Axel versicherte, dass er ihn nur ganz zart berühren werde. Schließlich sollte es losgehen, die beiden postierten sich voreinander und - zack! - schoss ein fleischfarbener Blitz zwischen den lauernden Händen des kaufwilligen Freaks hindurch! "Am Hals berührt!" johlten alle! Und der andere Macker konnte so schnell garnix machen. Wat war denn dat? "Nun", erklärte Axel lässig, "ich bin zwar dick und deshalb traut es mir kaum jemand zu, aber ich hab den SCHWARZEN GÜRTEL in Karate!" (oder war`s wat anderes? Na, jedenfalls irgend so`n Schweinkram).

Nu war es aber Zeit für die BAD DAYS, die ich unter neuem Namen zum ersten Mal sah. Gut, speziell Moe kannte ich zwar als eifrigen Konzertgänger, der sich auch selten zu schade ist, bei anderen Bands die Bühne zu erklimmen und ins Mikro zu brüllen. Doch eigentlich hatte ich die Band auch unter ihrem alten Namen THE FLAMES nur einmal kurz gesehen und fand sie "nur" ganz nett. Aber mittlerweile treten die Bastarde doch ganz schön Arsch: Punk`n`Roll hieß also auch in Schleswig die Devise. Sehr ansteckend war dabei die positive Ausstrahlung, besonders Sänger/Gitarrist Engine und Basser Dick grinsten entrückt umme Wette. Richtig geil war der wiederholte Einsatz von `ner Mundharmonika, auf der Engine rumtrötete! Moe allerdings bekam während der Show einen Steifen und konnte nur unter Schmerzen weiterzocken! Der steife ARM (natürlich...) war es auch, der Engine + Praenz (Gitarre, war mal mit Späthi bei den Karli-Cops) Anlass zu manchen Sprüchen gab, aber egal, ob Gicht, Tennisarm oder Gründe, die wir hier gar nicht erörtern wollen - Moe knüppelte sich gnadenlos weiter durchs Set. Respekt! Kein Wunder, dass dat Publikum ausgelassen zu tanzen begann, die Köchin des JUZ gar barfüßig. Die Temperaturen hatten mittlerweile Sauna-mäßige Grade angenommen, aber zum Glück war der Nachschub an kühlen Getränken gut geregelt (später am Tresen war allerdings ALLES vom durstigen Publikum weggesoffen!).
Nu, schönes Ding und ich geb mal weiter an MOE, der den weiteren Verlauf des Abends schildern tut.
Philipp

"I don´t think so!" Kieler-Kult-Fronter P. Wolter fordert zum Knochenpogo auf und sofort war Tanzsport wieder der Herr im Lande (bzw. in Schleswich). Beck´s-Fontänen befeuchteten trockene Kehlen und schmutzigen Fussboden was das Konz jenseits der Bühne zur reinsten Rutschpartie werden ließ. Es folgten der High-Speed-Schill-Killer "Slaughter in the Streets" und weitere Granaten wie "Hangover Heartattack" und "Onward to Mayhem". Bei der Hardcorehymne "Go Bastards Go" konnte ich es mir nicht nehmen lassen, die Bühne zu entern und mit Praenz die Bonehäusler im Refrain zu unterstützen. Ich weiß garnicht, ob wir Späthi überhaupt nochmal an sein Mikro rangelassen haben... Nach dem Song gings wieder runter auf die Tanz- und Schlitterfläche, wo einige immer noch mit lautstarker Gröhlerei beschäftigt waren. Als ich dann später mit meinem Becherchen Leitungswasser (ick musste ja zurückfahren...) mir das Geschehen von der Fensterbank aus ansah, kam ein gewisser Andreas P. aus K (a.k.a. König Tresen),
im totalen "No Guts, No Glory"-Wahn, auf die Idee mir das kühle Nass in´n Nacken zu kippen, was natürlich prompt zur 1-minütigen Wasserschlacht ausartete. Mit triefendem Hemdchen gings dann weiter im Text. Man tanzte, man trank, man wankte und und gröhlte so gut man konnte, die Knochenrefrains mit. Schön mit anzusehen war auch als sich einer der Tanzwütigen sich vor Erschöpfung auf die Bühne, und direkt zwischen die Beine von Herrn Wolter flezte und mit offenem Mund nach frischer Luft japste. Darauf folgte dann die "Gib mir deinen Saft, ich geb dir meinen"-Aktion überhaupt, als Phillip einen richtig schönen halb-gelben oral hat entweichen lassen, der auch 1A vom Schlund des Erschöpften empfangen wurde.... Prost und Mahlzeit.
Als es dann zum Bonehouse-Imperativ "Destroy the City" kam, zeigte mir mein Kreislauf körperwärmebedingt erstmal den Stinkefinger worauf ich das geschätze Etablissement kurz verliess. Kurz darauf war dann alles vorbei und ich erklärte den Abend zu einem überaus gelungenem.
Gruß und Danke nochmal an die gesamte
JUZ-Crew für lecker Essen und Leitungswasser und an Fin für den astreinen Sound.
And don´t forget: Man kann auch mit Leitungswasser seinen Spaß haben, Cheers!
Moe - Beitrag von: Philipp

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