HEADBANGERS OPEN AIR X / 13.07.07 – Brande-Hörnerkirchen, Tag 2

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Als wir nachmittags wieder auf dem Gelände aufschlugen, waren ETERNAL LEGACY und KAOS bereits durch. Besonders letztere (mit dem Sohn des verstorbenen VICIOUS RUMORS-Sängers Carl Albert anner Gitarre) sollen ziemlich geil gewesen sein.

Unser Camp erwies sich in der Folge allerdings als dermaßen lustig in der Zusammenstellung der Leute, dass mir doch tatsächlich diverse Bands durch die Lappen gingen. Außerdem hatte Nachbar Häuptling so ein selbstkühlendes Bierfass (ihr wisst schon: Muss man so’n Hebel umlegen und dann wird irgendeine Chemikalie freigesetzt, die den Schmotter halt kühlt) dabei, was ihm bei der Hitze diverse neue Freunde bescherte.

Aber keine Angst, ihr Wemser, ihr bekommt schon trotzdem noch genug zu lesen…  


Erste Station trotz erwähnter widriger Umstände waren BEYOND FALLEN aus Pennsylvania, deren Namen ich bereits öfter gelesen hatte, meist in Verbindung mit den Begriffen Thrash und US Metal. Nach mehreren Songs kristallisierte sich bei mir vor allem eine Band als Vergleich heraus: ICED EARTH zu „Night Of The Stormrider“-Zeiten. Vor allem das präzise Riffing der beiden Gitarreros erinnerte an die einstmals coole Legende, während der Sänger doch etwas aggressiver klang. Schönes Ding, wenn auch nicht sensationell. 


PARAGON hatte man schon oft sehen können, mir reichte daher ein aus der Ferne gehörter Auftritt, der u.a. ’ne MANOWAR-Coverversion von „The Gods Made Heavy Metal“ enthielt.


Erst zu WARNING SF krautete ich wieder aufs Gelände. Diese Band markierte für mich dann doch glatt den Höhepunkt des Tages! Und dabei sah es zunächst gar nicht so aus. Die ersten Songs schienen etwas hüftlahm und midtempolastig zu sein, doch haste nicht gesehen wurden die US-Thrasher von Song zu Song lebendiger, sodass man die Mucke zu Recht als Thrash bezeichnen konnte, nachdem ich sie zunächst schon in die Schublade „gutklassiger US Metal“ packen wollte. Die Unterschiede zwischen den Songs rühren offenbar daher, dass WARNING SF Stücke aus ihrer Ursprungsphase ’82 – ’85 und aus der Zeit seit ihrer Reunion (2000 oder so) zockten. Überflüssig zu erwähnen, dass es natürlich die älteren Songs waren, die wilder, origineller und mitreißender klangen. 
 

Die ollen VENGEANCE aus Holland habe noch von diversen Konzerten und Festivals (Dynamo…) in guter Erinnerung. Zwar fiel ihre Mucke schon immer eher in die Kategorie „Hardrock“, jedoch hatten VENGEANCE originelle und gut gespielte Songs, witzige Texte und ein Auftreten mit viel Spaß inne Backen. Generell gilt das immer noch, allerdings wirkte Sänger Leon Goewie krampfhaft aufgesetzt, versuchte unbedingt den ewigen Sunnyboy zu markieren und nervte mit der Zeit durch albernes Posing à la David Lee Roth und blöde Sprüche. So blieb ein zwiespältiger Eindruck, obwohl „Rock’n’Roll Shower“, „Take It Or Leave It“ etc. natürlich musikalisch zündeten und die Band mit „Arabia“ einen magischen Moment kreierte.   
 

Tja, nu kamen SINNER, von denen ich eigentlich nie so richtig angetan war. Eigentlich nehmen viele Voraussetzungen für die Band ein: Seit den frühen Achtzigern dabei, immer erfolglose Underdogs, schön hässliche Hackfressen – eigentlich der Prototyp einer geilen Band! Aber SINNER hatten irgendwie einfach immer zu biedere Songs, jedenfalls hab ich von denen noch nie was gehört, was mich umgehauen hat. So plätscherte der Gig denn auch eher an mir vorbei, als interessante Randnotiz lässt sich noch festhalten, dass SINNER mit „You Don’t Keep Me Satisfied“ wat von THUNDERHEAD spielten, was sicherlich mit der Tatsache zusammenhängt, dass bei SINNER Henry Wolter (yeah…) Gitarre spielt, der ja nu auch Ex-THUNDERHEAD-Zocker ist.


Zum Abschluss standen heute HALLOWEEN auf dem Billing (natürlich NICHT die Hamburger, die werden ja auch HELLOWEEN geschrieben). Zwar hatten die US-Metaller (Detroit) ihre „Heavy Metal Horror Show“ schon mal 2004 auf dem Keep It True-Festival zelebriert, aber die meisten BesucherInnen hatten die Band wohl genau wie ich noch nie sehen können. „Don’t Metal With Evil“ ist natürlich ein Klassiker, angesichts ihrer Affinität zu Horror und dem meist hohen Gesang wird die Band gerne mit KING DIAMOND oder MERCYFUL FATE verglichen, aber mal ehrlich: So gut sind sie definitiv NICHT, auch live trotz Nebel, Kostümen und Gedöns nicht. Brian Thomas ist nun mal kein Wahnsinnssänger und die meisten Songs sind eher Durchschnitt angesichts der Klasse anderer US-Metalbands der 80er. Dennoch hatte man natürlich seinen Spaß, Thomas wechselte zwischen den Songs immer mal sein Outfit und leitete mit großen Gesten durch das Set. 


Insgesamt war der Freitag qualitativ für mich also nicht DER Hammer, aber es war dennoch ein SEHR spaßiger Festivaltag und am nächsten Tag sollten schließlich noch AVENGER, BULLET, MOONSORROW oder CANDLEMASS folgen…

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