WITH FULL FORCE XIV / 29.06.07 – Roitzschjora, Tag 1

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Ich hatte im Gegensatz zu den anderen Schreibern die Möglichkeit mir den Donnerstag und den Freitag "frei zu nehmen" und konnte so schon am Donnerstag morgens gegen 7:00Uhr Richtung Roitzschjora aufbrechen.
Nachdem man sich allerdings noch mit Leuten in Flintbek treffen wollte, gelang es erst gegen 9:00Uhr gen Autobahn zu fahren und erstaunlicherweise ohne Stau, aber mit viel Pausen gegen 15:00 Uhr vor dem Festivalgelände Schlange zu stehen.
Tatsächlich brauchten die Securitys auch donnerstags schon seehr lange und erst um 17:00Uhr konnten wir unser Zelt im Regen aufbauen und uns um etwas zum Essen kümmern.

 

Freitag gings, nach einer kurzen Nacht, zur ersten Band aufs Festivalgelände: Gorilla Monsoon begannen um halb 3. Vor kurzem auf dem Wilwarin - Festival hatten sie  mit ihrem doomlastigen Metal noch etwas einschläfernd gewirkt, gaben die Jungs auf der großen Festivalbühne etwas mehr Gas und luden zum beherzten Headbangen ein. Etwas merkwürdig erschien mir, dass sie alle ihre Ansagen auf Englisch machten, wo sie doch ein paar Wochen vorher noch perfektes Deutsch gesprochen hatten, aber das war vielleicht das Adrenalin der Mainstage, das mit ihnen durchging.
Danach spielten die Münsteraner von Neaera auf der Hardbowl-Bühne und zwar mit sehr guter Laune. Dem Sänger stand ein breites Grinsen im Gesicht und Lieder wie "The world devourers" und "Walls instead of bridges"  kamen sehr tight und wurden vom Publikum sehr gut aufgenommen.  Im vorderen Teil des Zeltes bewegte sich die Pit und dafür, dass Neaera erst die zweite Band des Tages waren, war das Hardbowl - Zelt sehr gut gefüllt.
Die nächste Band auf der Mainstage lud zum Shopping ein, da sie für mich nicht von Interesse war und auch Zuul FX, die ich mir an sich anschauen wollte, hörten sich von Weitem eher nach Drachentöten ala Manowar an, so dass sich ein kleiner Gang zum Auto anbot um mal etwas zu trinken.
Von One Man Army bekamen wir dann auch nur noch zwei oder drei Lieder mit, aber zu Crushing Caspars musste man dann wieder im Hardbowl-Zelt stehen und fröhlich über Ostsee-Hardcore mitsingen.
Die Caspars, ein Hardcoregrüppchen aus Rostock, verbreitete gute Stimmung, aber das Zelt war leider nur spärlich belegt. Trotzdem kamen Hits wie "Viva la Rostock" sehr gut an und auch wenige Menschen können laut applaudieren, wenn der Artist auf der Bühne begeistert.
Bei As I lay dying auf der Mainstage konnte ich einfach nicht lange ruhig stehen und zuschauen, weil mir die Band doch ein wenig zu sehr 0815-Metalcore spielt, so dass ich mich einfach mal am Autogramm-Stand anstellte und mir ein Autogramm von Cannibal Corpse holte. Dieses wurde dann während Venerea zum Auto gebracht, denn danach sollten noch Ektomorf, Maroon und vorallem Brujeria folgen.
Ektomorf spielten viele Songs ihres neues Albums, welches mir live nicht so doll zu sagt, wie die älteren Songs. Trotzdem war Zoltan froh, wieder in Roitzschjora zu spielen und es fanden Circle Pits und all son Kram statt.
Maroon - was soll man zu den ollen Hardcore-Nudeln noch sagen?! Der Sänger trägt sein Haar jetzt kurz, was sehr merkwürdig aussieht und irgendwie mehr nach Bänker als nach Shouter, aber muss ja jeder selbst wissen.
Das Hardbowl-Zelt glühte, diverse Stage-Diver wurden über die Menge getragen und auch ein neuer Song ,der im Titel irgendwas mit "Funeral" hat, wurde gespielt. Der neue Song ist sehr melodisch im Anfangs - und Endpart, aber zwischendrin gewohntes Gekloppe ala Straight Edge - HC.
Jetzt aber schnell zur Mainstage - denn Brujeria aus Mexiko waren an der Reihe.
Um diese Band ranken sich viele Legenden und ich hatte, wie wahrscheinlich alle, gehofft, das ein oder andere Bandmitglied zu erkennen. Als einziges gelang mir dieses beim Gitarrist, der hauptberuflich bei Napalm Death an der Klampfe steht und leicht durch seine Halbglatze zu erkennen war.
Brujeria legten in ihrer 40minütigen Spielzeit ein mexikanisches Fegefeuer und trotz der "spanischen" Ansagen, machte das Publikum voll mit. Mein persönliches Highlight, auf das ich mich seit Wochen gefreut hatte, war "La Migra", in dem die Pit auch vollkommen durchdrehte und ich am Rand der Pit aufpassen musste, nicht umgerannt zu werden. Im Pit übrigens viele Vermummte, die sich mutmaßlich an die Band anpassen wollten und teilweise auch Menschen mit Masken. Man kam sich direkt ein bisschen vor wie im Karneval, aber das war alles sehr lustig.
Für fünf Minuten zum Hardbowl? Logo, für Kieler Lokalhelden: Smoke Blow mussten nämlich gleichzeitig mit Brujeria auf der Zeltbühne rocken und das einzige, was man nach Brujeria noch mitbekam war "Rebell Yell", aber SB sieht man ja eher öfter hier im Norden als Brujeria, von daher geht das schon klar.
Auf fünf Minuten Cannibal Corpse wurde dann zugunsten eines Platzes in der ersten Reihe bei Earth Crisis verzichtet und ich muss ja mal sagen - Alter! Dafür, dass die Jungs ihren Job schon lange machen, merkte man ihnen überhaupt keine Müdigkeit an. Ihr Sound klang sehr frisch, der Sänger hüpfte motiviert über die Bühne und zahlreiche Stagediver fielen mir von hinten immer wieder auf die Schultern, aber dafür stand ich ganz vorne und konnte dem Sänger in die Augen sehen. Man, man, man - oldschool Hardcore is eben immernoch das Beste.
Den Kontrast sollten nun Hatebreed bilden. Obwohl Kontrast ist schon wieder zu weit gegriffen, aber ich mag den prolligen Hatebreed-HC nicht besonders, jedenfalls nicht länger als 3 - 4 Lieder. So schauten ich mir die durchaus solide Show mit viel Lichteffekten und tamdam von weitem an und lief erneut auf dem Festivalgelände rum zu Shoppingzwecken und einfach nur so. Schließlich wanderte man nochmal zurück zum Zeltlager, schnackte n bisschen, zog das KoRn - Shirt an und wanderte dann zurück zur Bühne, um die NuMetaler von Korn zu betrachten.
Ich muss ja sagen, dass ich das neue Zeug von KoRn überhaupt nicht mag und deshalb sehr dankbar und froh war, dass sie vorallem alte Songs gespielt hatten, trotzdem saß ich mit meiner Gruppe am Rand und schaute mir das Treiben von dort an, weil ich mich für das vor der Bühne stehen und jubeln für ne NuMetal - Band irgendwie doch zu alt fühle (und das mit 19)..
Nach KoRn war der erste Festivaltag auch für mich beendet, wo er für Phillip & Co dann gerade erst begann..zwar war Rotten Sound noch geplant gewesen, aber ich schlief da dann doch schon seit n paar Stunden, da soviel Musik und Gelaufe doch ganz schön schlaucht.

 

Hier alle Teilberichte vom WFF 2007:

http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=740&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=743&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=744&Itemid=30
http://mosh.dremufuestias.de/index.php?option=com_content&task=view&id=746&Itemid=30

 

Kommentare   

0 #1 Philipp Wolter 2007-07-12 19:56
Yeah, das ist ja 'ne perfekte Ergänzung zu unserem Bericht. Kann ich sehr gut nachvollziehen, was du über EARTH CRISIS (obwohl die auch schon recht militante Aussagen z. B. gegen Abtreibung von sich gegeben haben) und BRUJERIA schreibst.
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