DENKEDRANS, JUNKYARD BIRDS, ED RANDOM, ROO-JAW/ Kiel, Pumpe 20.06.2003

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Startschuss für die Showbox in der Pumpe

Es ist wieder soweit: Man kann keinen Fuß vor den anderen setzen, ohne jemandem in die Hacke zu treten oder wie ein schwuler Ballettänzer (sorry for that) zu tippeln – Kieler Woche! Und trotzdem habe ich mich darauf gefreut, weil sich in der Pumpe lokale Bands die Klinke in die Hand drücken. Eine gute Sache, die dieses Jahr allerdings ohne jegliche finanzielle Unterstützung seitens des Scheiß-Kulturamtes auskommen muß. Man würde ja indirekt die Pumpe finanzieren... Schwachsinn hoch zehn, ey! Drauf geschissen und trotzdem losgerockt.
Die DENKEDRANS habe ich mit Absicht verpasst und mich stattdessen mit Chuck Berry und ein paar Kollegen auf den Abend vorbereitet. Von den JUNKYARD BIRDS habe ich, endlich angekommen, etwas zuviel mitbekommen. Aus Respekt vor allen, die hinter dem stehen, was sie machen, verzichte ich auf Ausführungen zu den JB...
Letztendlich hatte ich es auf die letzten beiden Bands des Abends abgesehen, ED RANDOM und ROO-JAW. Die ED RANDOM-Band begann ihr Set schön knackig mit „It´s not okay“. Besonders geil finde ich ja deren Bühnenpräsenz, die natürlich durch Mickey Diamond und seinen Contrabass ordentlich gewonnen hat. Ist schon beeindruckend, wie aktiv man mit so einem sperrigen Teil sein kann. Schade nur, dass man gerade dieses Instrument aus dem Gesamtsound nicht heraushören konnte.
Richtig auf die Eier sind mir die paar Billies vor der Bühne gegangen. So´n Moshpit finde ich ja grundsätzlich geil, aber nicht, wenn darin so derbe Aggros rumstehen, die andere Konzbesucher anpöbeln, weil sie nicht mitmachen. Nach dem zweiten Ellenbogen auffie Augen hab´ ich mich dann auch mal gewehrt, aber so was selten dämliches habe ich noch nicht gesehen. Leider hat sich dann auch ´n Kumpel von mir mit seiner Freundin auf dem Heimweg gemacht, weil es denen, wie ich heute erfahren durfte, echt zu doll abging da vorn. Ist doch scheiße, wenn so was dabei rauskommt.
Das tat der Musik allerdings keinen Abbruch. Der Gig kam echt tight gespielt rüber und überzeugte auf der ganzen Linie. Neben mir tönte zwar der Mayhemic Destructor, das Ganze sei ja auf Dauer irgendwie belanglos, aber wer in einer BlackMetal-Band Schlagzeug spielt, sollte eigentlich an den monotonen Stiefel gewöhnt sein ;o)
Mein Fazit: ED RANDOM, da weiß man, was man hat!

Und dann kamen, sahen und siegten ROO-JAW. Ich habe die Jungs ja mittlerweile schon einige Male gesehen, und kann bezeugen, dass sie von Mal zu Mal immer noch ´ne Schippe drauflegen konnten. Außerdem haben sie mit Kay einen neuen Basser am Start, vor dessen Spielkunst (kann man in diesem Fall mal so sagen) ich echt Respekt habe. Entsprechend waren meine Erwartungen hoch, und sie wurden bei Weitem übertroffen. Mit einer Mischung aus Korn und Slipknot brachten sie richtig Bewegung in das Pulk. Durch die Licht- und Nebeleffekte geil in Szene gesetzt, hüpften, sprangen und verrenkten sich ROO-JAW auf der Bühne so weit, wie es ihre Instrumente zuließen. Besonders der Gesang, den sich zwei Shouter teilten, hat sich enorm verbessert. Ich finde es ja schon beeindruckend, wenn zwei die Textzeilen so zerhackstückeln, dass im Prinzip jeder nur einzelne Worte brüllt, es aber beim Publikum als Ganzes ankommt, aber sie haben zusätzlich mal abwechselnd, mal gedoppelt, mal zweistimmig, mal gerappt und oft auch echt geil gesungen. Respekt!
Es war auch herrlich anzusehen, wie die Leute im gesamten Bereich vor der Bühne abgingen; hatte was von einem Schlachtfeld, aber weitaus friedlicher, als noch eine halbe Stunde zuvor.
Ziemlich hacke und extrem durchgeschwitzt verließ ich anschließend höchst zufrieden die Pumpe. Und jetzt werde ich erst mal rumtelefonieren, um herauszubekommen, was ich danach noch so erlebt habe...

See ya!
- Beitrag von: JohnPorno
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