TONNERRE, RAZZOR, THE MARY ENGINE / 28.05.2025 – Hamburg, Bambi Galore

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Was war das? Haben wir heute, am 28. Mai im Jahre des Herrn, die Rock’n’Roll-Sause des Jahres erlebt? Zumindest war es die einzige Deutschlandshow von TONNERRE mit Annick Giroux (Ex-CAUCHEMAR) am Mikro, die heute auch noch Geburtstag hat! Zwar erscheinen nicht gerade Massen, dafür aber eine eingeschworene Gemeinschaft, die z.T. sogar aus Berlin angereist.

Aber schön der Reihe nach:

 

TONNERRE

Bilder von Torsten Matzat

 

Vor dem Bambi gibt’s bereits das erste Geburtstagsständchen und erste Präsente für Annick Giroux, die sich bestens aufgelegt zeigt und übers ganze Gesicht strahlt. Happy birthday! Ansonsten genehmes Streetboozing mit den üblichen Hackfressen and then some.

 

THE MARY ENGINETHE MARY ENGINE

 

Vor TONNERRE zocken zwei weitere Bands, zunächst THE MARY ENGINE aus Hamburg, danach RAZZOR aus Uelzen. Erstere bewegen sich im 90er beeinflussten Alternative Rock. Die Sängerin überzeugt mit einer variablen Stimme, die mich gerade in den höheren Passagen leicht an MARILLIONs Fish erinnert. Songs wie „Cold Blood Love Killer“, „Me VS Me“ oder „Supernova“ bleiben durch originelle Ideen, gelungene Arrangements und diverse Hooks ganz gut im Ohr hängen. Jenny (v) erklärt einiges zu den Texten und springt auch mal von der Bühne, was sich positiv auf die anfänglich noch etwas verhaltene Stimmung auswirkt.  

 

RAZZORRAZZOR

 

Warum nennt man sich RAZZOR, wenn man Metal spielt und es bereits eine legendäre Band mit dem Namen RAZOR gibt, die auch noch aktiv ist? Find ich immer etwas seltsam im Zeitalter von Metal Archives und da würden auch drei Z nichts dran ändern. Witziger Side-Fact: Einer der TONNERRE-Gitarristen hat sogar ein RAZOR-Tattoo auffem Arm. Ja, wär natürlich egal, wenn RAZZOR so richtig geil wären. Sie bewegen sich aber eher irgendwo zwischen gut und schlecht. (Ihr wisst schon, ähnlich wie bei Spinal Tap „there is a fine line between stupid and clever“.) Ich steh ja generell auf fiepsige und nölige Stimmen, wenn sie charismatisch sind, doch gerade der gewisse Ausdruck fehlt mir bei André Schulz. Muss man vielleicht noch mal hören, kann ja auch am Sound liegen. Ansonsten regiert klassischer deutscher Stampf Metal, was erst mal cool ist, aber sich letztlich nicht in zwingenden Songs manifestiert. Vielleicht beim nächsten Mal.

 

TONNERRETONNERRE

 

TONNERRE! Der AC/DC-Vibe der Kanadier:innen ist frappierend, der Schlagzeuger ballert uns diesen unwiderstehlichen Beat zwischen die Lauscher und sieht dazu aus wie John Bonham. Annick rockt die Hütte im roten Jumpsuit, da setzt es bald Leberhaken am Tresen, um mit der Situation klarzukommen, so geil ist das. Die Saitenfraktion hab ich noch nicht erwähnt, die Freaks riffen, solieren und pumpen wie direkt aus den 70ern durch den Zeittunnel gefallen. Sei es nun Proto Metal oder einfach Hardrock, dieser Shit ist zeitlos gut! Schnörkellos und reduziert, aber an den entscheidenden Stellen eben doch mit kleinen Wendungen und Überraschungen versehen. So verzaubern „La nuit sauvage“ oder „Les enfants de la nuit“ mit hymnischen Melodien im BLUE ÖYSTER CULT-Stil. Die französischen Texte erhöhen den Zauber für mich noch zusätzlich. Der Mob, der schon beim ersten Stück zur Bühne heranrückt, rockt, stampft und schwitzt, bis irgendwann jede Frisur ruiniert ist.

 

TONNERRETONNERRE

 

Hätt ich mir direkt gleich noch mal angucken können!

 

P.S.: Falls das jemand liest, der irgendwo im Umfeld der Veranstaltung ein Smartphone gefunden haben sollte, gern im Bambi abgeben oder Mail an mich. Es winken endlose Leberhaken. Rock!

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