OUTBURST, TOXIC HAZARD / 08.03.2025 – Kiel, Schaubude im Hinterhof

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Leute, was für’n Wetter. Wir hängen, so lange es geht, in der Sonne rum, gönnen uns die erste Grillung des Jahres und müssen uns dann sogar beeilen, um rechtzeitig in der Schaubude zu sein. Im Vorfeld hatten wir ja schon überlegt, ob wir in die Pumpe zu THE HIRSCH EFFEKT gehen oder eben zum Thrash-Metal-Abend. Konzerthopping wäre auch mal witzig angesichts der kurzen Distanz zwischen Bude und Pumpe. Aber letztendlich siegt die Thrashgier (steht das Wort eigentlich im Duden? Falls nicht: Ich wäre für den entsprechenden Eintrag). Später hören wir übrigens von einer Freundin, dass sie gerade aus dem Max komme, wo eine Metalcore-Combo gespielt habe. Verrückt, wochenlang nichts los im Kiel-Loch und dann alles auf einmal (wobei Metalcore jetzt für mich persönlich keine Option gewesen wäre).

 

OUTBURST

Bilder von MJ. 

 

Eigentlich sollten die REAVERS den Opener geben, die mussten aber krankheitsbedingt absagen. Gute Besserung! Mit TOXIC HAZARD springt ein Top-„Ersatz“ ein. Was insofern gut ist, als dass es noch keinen DreMu-Konzertbericht über die Hamburger Thrasher gibt. Ich sah sie zwar schon mal, aber das war im Rahmen eines gemeinsamen Gigs (A-Blast im Juki42 mit den Vladis) und über eigene Konzerte schreibe ich keine Reviews. In Ahrensburg gefiel mir das richtig gut, heute wird der positive Eindruck zementiert. Geil grooviger Thrash mit Moshparts und zackigen Riffs. Was als erstes auffällt, ist der Gesang von Warp Michi, den ihr auch als Gitarrist von AGGREGATOR und BLITZ kennt. Ich könnte mir vorstellen, dass sein Stil manchen Leuten zu quäkig ist. Ich mag das ja gerade und finde, dass Michis Gesang Charakter hat und für die Band ein echtes Alleinstellungsmerkmal erzeugt. Klingt etwas wie HIRAX. Die sehr gut gefüllte Schaubude geht jedenfalls voll mit, vorne wirbeln diverse junge Thrasher herum. Einen dicken Sympathiepunkt bekommen TOXIC HAZARD für die Ansage des Bassers Finn Schwerdhöfer, in der er Solidarität zum Weltfrauentag ausspricht. Beeindruckend auch sein Limbo-Move während des Spielens, dat konnten die SCORPIONS zu „Tokyo Tapes“-Zeiten nicht besser. Als totaler Volltreffer erweist sich „Pub Brawl Ball“, ein Song über Kneipenschlägerien, der auch gut dafür geeignet ist, selbige zu erzeugen. Da darf man sich aus die wohl bald kommende Debut-LP freuen. „Wir spielen nie Zugaben! Wisst ihr warum?“, fragt Warp Michi abschließend und antwortet selbst: „Weil wir darauf keinen Bock haben!“

 

TOXIC HAZARDTOXIC HAZARD

 

OUTBURST machen es richtig! 2019 gegründet hauen sie nun nach den Demos „Ravager“ und „With A Vengeance“ ihre Debut-LP raus, und das schön auf Vinyl und CD (Violent Creek Records). Ich wundere mich manchmal über Bands, die zwar länger aktiv sind, aber maximal ab und zu online etwas veröffentlichen oder so. Eine richtige Scheibe sollte doch irgendwann das Ziel sein! Und heute ist die Releaseparty für „Devouring The Masses“. Es sind angemessen viele Nasen gekommen, nicht wenige aus Schleswig und Flensburg, wenn ich das richtig einordne („Ich lese dich als Schleswiger, stimmt das?“, haha). Und alle bekommen auf die Omme! Bei OUTBURST sind die überbordende Energie und Schnelligkeit das, was mich voll mitnimmt. Und auch hier ist es der Gesang, der den Extra-Kick hat. Sänger Philip klingt halt geil nach Paul Baloff, also asozial und rotzig bis zum Anschlag. Weitere Gesangsattacken kommen vom Bassisten Phil, der tiefer grunzt und bei DECEREBRATE ja für die Growls zuständig war. Die beiden – Phil und Philip – haben eine gute Bühnenpräsenz, während die anderen noch etwas mehr aus sich herauskommen könnten. Bei dem Gehacke muss sich aber auch jemand konzentrieren, damit nicht alles aus dem Ruder läuft! Dieses Gefühl, das gleich alles explodiert, erzeugen OUTBURST mit ihrem Old School Thrash zwischen VULTURE, ACCÜSED und EXODUS auf ganz wunderbare Weise. Am besten gefällt mir zum jetzigen Zeitpunkt „Devouring The Masses“ mit seinen eingängigen Leadgitarren und dem herrlichen „Devour, The Power, Devour / Devouring The Masses“-Refrain. Richtig gut kommen auch die straighten Drumbeats in Songs wie „Push The Button“ oder „Assaulter“, zu denen sich bangen lässt, bis die Haare verknotet sind. Der Sound ist heute wieder super, mittlerweile möchte ich sagen wie gewohnt in der (neuen) Schaubude. Danach wird natürlich die Platte abgeerntet – ich rate zum Genuss!

 

OUTBURSTOUTBURST

 

THRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRASH!  

 

OUTBURST

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