NO MERCY FESTIVAL 2007: MOONSPELL, NAPALM DEATH, BEHEMOTH, DEW-SCENTED / 04.04.07 – HH, Markthalle

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An zwei Tagen nacheinander das krasse metallische Programm in Hamburg: Am 4. April die NO MERCY-Festivaltour und am Folgetag gleich CELTIC FROST/KREATOR.

Mich interessierten zwar im Programm des NO MERCY-Dingens so richtig brennend lediglich NAPALM DEATH, aber die versetzen mich dann auch jedes Mal dermaßen in Ekstase, dass ich ein paar möglicherweise langweilige Bands in Kauf nahm (und DEW-SCENTED sind ja nu auch alles andere als schlecht) – vielleicht würde gar die eine oder andere Überraschung auf den/die geneigte/n BesucherIn lauern?  

 

ROOT waren zwar schon durch, als wir eintrudelten, aber mit vier weiteren Bands sollte es ja noch genügend Gedengel auf die Mütze geben. Und kaum in der Markthalle, begannen auch schon DEW-SCENTED. Hossa, was für ein klarer und druckvoller Sound! Die Gitarren sägten mal so richtig fies. Ich hätte nicht erwartet, dass mir DEW-SCENTED derart viel Spaß bereiten würden, obwohl ich sie schon oft live gesehen habe. Aber die Stücke wurden so pfeilschnell rausgerotzt und Sänger Leif lockerte die  Atmosphäre durch sympathische/originelle Sprüche, dass man aus dem Grinsen kaum herauskam. „Scheiße, ist der Song jetzt von ‚Inwards’ oder ‚Impact’?“ – tja, selbst Schuld, wenn man alle seine Scheiben mit dem Anfangsbuchstaben „I“ betitelt… Da wurde es doch glatt eng vor der Bühne, leider gab es auch zwei, drei Spasemacken, die den Platz vor der Bühne mit ihrer Muckibude verwechselten – nu geht der Scheiß schon bei Thrash Metal los! 

 

Alsdann war mit BEHEMOTH Black Metal angesagt, dat ist live ja immer so eine Sache. Manch eine Kapelle pflegt ihr sinistres Image durch jahrelanges Verstecken im Proberaum bzw. Studio, und wenn es dann daran geht, sich live zu präsentieren, herrscht auf der Bühne Unsicherheit, ob die ganze Fassade nu nicht bröckelt. BEHEMOTH allerdings waren da von ganz anderem Kaliber und entpuppten sich als wahre Metal-Entertainer. Da wurden die Klampfen durch die Luft geschleudert, jeder war ordentlich in Bewegung und am Rübeschütteln und der Sänger hielt doch glatt immer mal wieder ein entspanntes Schwätzchen mit uns. Musikalisch waren die Polen zudem weit überm Standard – da rumpelte nix, vielmehr floss die düstere Klangmassage geradezu aus den Boxen. Sehr fitter Drummer, alles schön schnell gespielt und was mir auch gefiel, waren die natürlich klingenden Schreie des „Sängers“. Schön!

 

Aber nun endlich NAPALM DEATH! Barney winkte uns in seinem CAUSE FOR ALARM-Shirt kurz grinsend zu und dann ging es auch schon los. Wieder mal das Gefühl, als ob eine Atombombe in deinem Hirn explodiert, wieder mal eine Stimulierung aller Nervenenden. Als angenehm erwies sich, dass die Hamburger sich ihre Kohle offenbar zu großen Teilen für den morgigen Tag gespart hatten (ausverkauft) und heute dadurch viel Platz vor der Bühne war. Stagediving ging gerade so, aber ein paar Meter weiter hinten konnte man nach Lust und Laune abspacken. Dabei entdeckte ich, dass bei aller Geschwindigkeit die NAPALM DEATH-Mucke tanzbar ist! Fragt mich zwar nicht, wie man diesen Tanz nennen soll, aber ich segelte nahezu engelsgleich durch die Halle. Okay, nur solange, bis mir irgendein Rüpel seinen Ellenbogen in den Kehlkopf rammte… Jedenfalls war es wieder herrlich! Es gab ordentlich Stücke des bereits jetzt zum Klassiker avancierten „The Code Is Red… Long Live The Code“-Albums (mein Highlight des Abends war z.B. der Titelsong – Energie pur!), natürlich auch ganz alte und ganz neue, so dass es in dieser Hinsicht nix zu meckern gab. Ab und zu konnte man sich bereits auf den nächsten Abend freuen – dann nämlich, wenn NAPALM DEATH ihre CELTIC FROST-Schlürf-Riffs auspackten und man gaaanz langsam die Rübe schütteln konnte – ah, einfach nur geil! 

 

Nee, aber MOONSPELL waren danach gar nicht nach meinem Geschmack. Der Sänger völlig theatralisch, die Band zwar recht energisch, aber doch auch monoton und gerade nach dem Gewitter davor einfach langweilig. So ging ich lieber ins Foyer, wo die Zeit recht kurzweilig verging, bis der letzte Ton gezockt war und die Leute aus der Halle kamen. Bis morgen!

Kommentare   

+1 #1 PussyKad 2007-04-05 14:42
Moiner, ich hab mir das Ding in Berlin reingezogen und muss sagen, dass ich das - bis auf den Preis von knapp 30 ocken - äußerst unterhaltsam fand! Behemoth wurden mir zwar so verkauft, dass die ja 'total krass ballern' würden und überhaupt das Größte seien..Hm, fand die soweit ganz gut und die haben sich auch ordentlich ins Zeug gelegt (bisschen Deko)..Aber für Black Metal fehlt mir anscheinend der Verstand.
Napalm Death fand ich mega lässig! Die sind schon deshalb so geil, weil sie so völlig panne aussehen :D (dafür hatte die Berliner dann anscheinend wieder keinen Verstand ..hehe) Wie dem auch sei..da war nicht sonderlich viel mit Stage-Diven. Ich finde, die machen Spaß!
Moonspell!? Nach Napalm Death? - da muss wohl einer im Orga-Team betrunken gewesen sein. Hehe, schnell aufs Scheißhaus und als Gothic verkleidet, lief die Sache dann auch wie geschmiert ;)
Irgendwie scheinen die nur ein Album zu haben :D Kannte erstaunlich viel von denen...Keine Ladde, die sind mir zu 'böse'.

Frohe Oster
euer
Chester
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